schiller
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==== Leben ==== | ==== Leben ==== | ||
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//Paten//: | //Paten//: | ||
* der Regimentskommandeur des Regiments, in dem der Vater stand: Oberst Christoph Friedrich von der Gabelenz; | * der Regimentskommandeur des Regiments, in dem der Vater stand: Oberst Christoph Friedrich von der Gabelenz; | ||
* ein Vetter des Vaters, der akademische Schwindler Johann Friedrich Schiller | * ein Vetter des Vaters, der akademische Schwindler Johann Friedrich Schiller | ||
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- sieben weitere Paten in Marbach, u.a. der Bürgermeister der von Vaihingen und vier wohlangesehene Jungfrauen, kümmerten sich um den Jungen\\ | - sieben weitere Paten in Marbach, u.a. der Bürgermeister der von Vaihingen und vier wohlangesehene Jungfrauen, kümmerten sich um den Jungen\\ | ||
- die beiden erstgenannten wichtigsten Paten waren so gut wie nie in Marbach anwesend\\ | - die beiden erstgenannten wichtigsten Paten waren so gut wie nie in Marbach anwesend\\ | ||
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- [[Kallias]]-Briefe | - [[Kallias]]-Briefe | ||
=== Anlaß und Absicht === | === Anlaß und Absicht === | ||
- | - Ideal einer Lebensführung, | + | - Ideal einer [[Lebensführung]], das nicht nur [[Sittlichkeit]], |
- geschrieben gegen das moralische Übel seiner Zeit [Verwilderung einerseits und Erschlaffung andererseits]\\ | - geschrieben gegen das moralische Übel seiner Zeit [Verwilderung einerseits und Erschlaffung andererseits]\\ | ||
- Schiller stellt die grundsätzliche Frage nach der Möglichkeit eines schönen Lebens\\ | - Schiller stellt die grundsätzliche Frage nach der Möglichkeit eines schönen Lebens\\ | ||
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- ein idealistisches Transzendieren der Problematik im Begriff des Ideals\\ | - ein idealistisches Transzendieren der Problematik im Begriff des Ideals\\ | ||
^naiv^sentimental^ | ^naiv^sentimental^ | ||
- | |Überwiegen des Gedanklichen über das Empfindliche; | + | |Überwiegen des Gedanklichen über das Empfindliche; |
- | Der naive Dichter schöpft aus dem Leben, das er selbst ist, er hat die sinnliche Realität voraus. Die naive Dichtung steht für eine Aufgabe, die nie erfüllt werden kann. Die Karikatur ist der Empiriker oder auch der Philister. Der sentimentale Dichter kann lebendigen Trieb erwecken - keine wirkliche Existenz im Leben -, dafür kann er dem Trieb einen größeren Gegenstand geben, Phantasie. \\ | + | Der naive Dichter schöpft aus dem Leben, das er selbst ist, er hat die sinnliche Realität voraus. Die naive Dichtung steht für eine Aufgabe, die nie erfüllt werden kann. Die Karikatur ist der Empiriker oder auch der [[Philister]]. Der sentimentale Dichter kann lebendigen Trieb erwecken - keine wirkliche Existenz im Leben -, dafür kann er dem Trieb einen größeren Gegenstand geben, Phantasie. \\ |
Die sentimentale Dichtung ist die Geburt der Abgezogenheit und Stille. Die [[Karikatur]] ist der Phantast. | Die sentimentale Dichtung ist die Geburt der Abgezogenheit und Stille. Die [[Karikatur]] ist der Phantast. | ||
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==== Kabale und Liebe ==== | ==== Kabale und Liebe ==== | ||
- | Schiller empfand die Dichtungsart [[Trauerspiel]] als eine ihm nicht gemäße; dennoch stand ihm der Versuch im Sinn → Die Rechtfertigung des Stückes als Tragödie resultiert aus der Verletzung des gesellschaftlichen [[Kodex]]: ein Adliger darf ein Bürgermädchen nicht heiraten! und dem vergeblichen Kampf der Liebenden gegen die die Gralshüter gesellschaftlicher Richtlinien um 1780: Miller, Walther. Der Feudalabsolutismus als Gesellschaftsform entlarvt sich in dem Maße, als daß er die Liebe dieser beiden Menschen zerstört. \\ | + | Schiller empfand die Dichtungsart [[Trauerspiel]] als eine ihm nicht gemäße; dennoch stand ihm der Versuch im Sinn → Die Rechtfertigung des Stückes als Tragödie resultiert aus der Verletzung des gesellschaftlichen [[Kodex]]: ein Adliger darf ein Bürgermädchen nicht [[heiraten]]! und dem vergeblichen Kampf der Liebenden gegen die die Gralshüter gesellschaftlicher Richtlinien um 1780: Miller, Walther. Der Feudalabsolutismus als Gesellschaftsform entlarvt sich in dem Maße, als daß er die Liebe dieser beiden Menschen zerstört. \\ |
Luise Millerin, so der Arbeitstitel des Werkes, sollte eine Synthese aus [[Shakespeare# | Luise Millerin, so der Arbeitstitel des Werkes, sollte eine Synthese aus [[Shakespeare# | ||
Es gibt kaum eine Figur, die von Schiller nicht mit einem gesellschaftskritischen Aspekt ausgestattet wurde. Der Impetus der Anprangerung zieht sich durch das ganze Stück und gipfelt in der Kammerdienerszene. \\ | Es gibt kaum eine Figur, die von Schiller nicht mit einem gesellschaftskritischen Aspekt ausgestattet wurde. Der Impetus der Anprangerung zieht sich durch das ganze Stück und gipfelt in der Kammerdienerszene. \\ |
schiller.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/08 19:14 von Robert-Christian Knorr