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schiller

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schiller [2024/03/22 07:59] – [Leben] Robert-Christian Knorrschiller [2024/04/01 11:27] Robert-Christian Knorr
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 === Aufbau === === Aufbau ===
 - Parallelität der Akte I und III\\ - Parallelität der Akte I und III\\
-- die Kehre im Drama ist der [[Moment]], wenn die Privatheit und Mächtigkeit neue Verbindungen eingeht, die Helden in ihrer Verletzlichkeit gezeigt werden und daraus handeln\\+- die Kehre im Drama ist der [[Moment]], wenn die Privatheit und [[Mächtigkeit]] neue Verbindungen eingeht, die Helden in ihrer Verletzlichkeit gezeigt werden und daraus handeln\\
 - Schillers Hauptproblem war das Entzünden der [[Katharsis]], es geschieht durch selten unumgängliche Notwendigkeiten - Schillers Hauptproblem war das Entzünden der [[Katharsis]], es geschieht durch selten unumgängliche Notwendigkeiten
  
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 === Inhalt === === Inhalt ===
 - die Verlegung der dramatischen Handlung in das Innere der Helden läßt drei Enden der eigentlichen dramatischen Handlung zu\\ - die Verlegung der dramatischen Handlung in das Innere der Helden läßt drei Enden der eigentlichen dramatischen Handlung zu\\
-- Schiller läßt seinen Figuren eine lange Leine; die dramaturgische Straffheit steht außen vor, er spielt ihre Vielschichtigkeit aus und fragt nicht nach der moaralischen Lauterkeit ihrer Handlungen, //nam id facinus ego memorabile existimo, sceleris atque periculi novitate// (denn ich mache die außergewöhnliche [[Tat]] erinnerungswürdig, sofern sie durch Mord Neuigkeit geworden) → so wird der widerspruchsvolle [[Charakter]] Fiescos zur Keimzelle des Stücks\\+- Schiller läßt seinen Figuren eine lange Leine; die dramaturgische Straffheit steht außen vor, er spielt ihre Vielschichtigkeit aus und fragt nicht nach der moaralischen Lauterkeit ihrer Handlungen, /wesenam id facinus ego memorabile existimo, sceleris atque periculi novitate// (denn ich mache die außergewöhnliche [[Tat]] erinnerungswürdig, sofern sie durch Mord Neuigkeit geworden) → so wird der widerspruchsvolle [[Charakter]] Fiescos zur Keimzelle des Stücks\\
 - der tragische Konflikt besteht zwischen dem Helden und dem [[Staat]]: die Republik kann den Helden Fiesco nicht entbehren, der Held läßt sich gegen seinen Willen zur Macht verführen und überhört sein [[Gewissen]] - War er noch nicht reif zur sittlich schönen Handlung?\\ - der tragische Konflikt besteht zwischen dem Helden und dem [[Staat]]: die Republik kann den Helden Fiesco nicht entbehren, der Held läßt sich gegen seinen Willen zur Macht verführen und überhört sein [[Gewissen]] - War er noch nicht reif zur sittlich schönen Handlung?\\
 - eine andere Frage ist es, ob Schiller vielleicht nur ein Possenspiel schreiben wollte → dafür opernhafte Requisiten: Dolch, Schwert, Gewänder...\\ - eine andere Frage ist es, ob Schiller vielleicht nur ein Possenspiel schreiben wollte → dafür opernhafte Requisiten: Dolch, Schwert, Gewänder...\\
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 ==== Schiller als Politiker ==== ==== Schiller als Politiker ====
 +__Paradigma__: //Lebe deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf; leiste deinen Zeitgenossen, aber was sie bedürfen, nicht was sie wollen!//\\
 - hielt politische Veränderungen in [[Deutschland]] für nicht wünschenswert, aber ein entsprechender politischer [[Zustand]] der [[Nation]] sei [[Voraussetzung]] für den klassischen Nationalautoren\\ - hielt politische Veränderungen in [[Deutschland]] für nicht wünschenswert, aber ein entsprechender politischer [[Zustand]] der [[Nation]] sei [[Voraussetzung]] für den klassischen Nationalautoren\\
 - lehnt Revolution ab, denn bei der bestünde die Gefahr, daß die Ideale, die eine Revolution benötigte, in der [[Realität]] verlorengingen - statt dessen spricht Schiller vom Vernunftsstaat, nicht vom ästhetischen, der aber soll erreicht werden\\ - lehnt Revolution ab, denn bei der bestünde die Gefahr, daß die Ideale, die eine Revolution benötigte, in der [[Realität]] verlorengingen - statt dessen spricht Schiller vom Vernunftsstaat, nicht vom ästhetischen, der aber soll erreicht werden\\
schiller.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/08 19:14 von Robert-Christian Knorr