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schlieffen

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schlieffen [2014/11/30 21:02] Robert-Christian Knorrschlieffen [2019/10/03 10:30] (aktuell) – [Scheiterungsgrund] Robert-Christian Knorr
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 ==== Schlieffen-Plan ==== ==== Schlieffen-Plan ====
-Den Kern aller Überlegungen Schlieffens bildete stets das Kriegsziel der Vernichtung des [[Feind#Feindes]], die er allein durch die Umfassung zu erreichen glaubte. Andere [[Idee#Ideen]] wie z.B. Frontalangriff oder Durchbruch verwarf er sogar auf taktischer Ebene. 1903 gab er bei der historischen [[Abteilung]] des Generalstabes eine Studie in Auftrag, in der untersucht werden sollte, durch welche Mittel die Schlachterfolge in den europäischen Kriegen seit der [[Zeit]] [[Friedrich#Friedrichs des Großen]] erzielt worden seien. Dabei wurde seine [[Überzeugung]] bestätigt, daß stets der [[Stoß]] in die Flanke des Gegners und die Bedrohung des feindlichen Rückens zum Erfolg führten. Schlieffen mußte für den Fall eines künftigen Krieges gegen Deutschland von einem Zweifrontenkrieg und einer zahlenmäßigen Unterlegenheit ausgehen und so eine Strategie entwickeln, die den Gegner nicht nur schwächen, sondern vernichtete, um dann die freiwerdenden Kräfte auf die andere Front werfen zu können. Zunächst diente ihm die Schlacht bei Leuthen als Musterbeispiel, wenngleich dort eine geringere Streitkraft nur gegen einen Flügel vorging.+Den Kern aller Überlegungen Schlieffens bildete stets das Kriegsziel der Vernichtung des [[Feind#Feindes]], die er allein durch die Umfassung zu erreichen glaubte. Andere [[Idee#Ideen]] wie z.B. Frontalangriff oder Durchbruch verwarf er sogar auf taktischer Ebene. 1903 gab er bei der historischen [[Abteilung]] des Generalstabes eine Studie in Auftrag, in der untersucht werden sollte, durch welche Mittel die Schlachterfolge in den europäischen Kriegen seit der [[Zeit]] [[Friedrich#Friedrichs des Großen]] erzielt worden seien. Dabei wurde seine [[Überzeugung]] bestätigt, daß stets der [[Stoß]] in die Flanke des Gegners und die Bedrohung des feindlichen Rückens zum Erfolg führten. Schlieffen mußte für den Fall eines künftigen Krieges gegen Deutschland von einem Zweifrontenkrieg und einer zahlenmäßigen Unterlegenheit ausgehen und so eine [[Strategie]] entwickeln, die den Gegner nicht nur schwächen, sondern vernichtete, um dann die freiwerdenden Kräfte auf die andere Front werfen zu können. Zunächst diente ihm die Schlacht bei Leuthen als Musterbeispiel, wenngleich dort eine geringere Streitkraft nur gegen einen Flügel vorging.
  
 === Schlieffen-Plan A === === Schlieffen-Plan A ===
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 Anders dann der Aufmarschplan von 1905/06, der als militärisches [[Testament]] des Generalfeldmarschalls bekannt ist. Dabei wurde nun der rechte Flügel unverhältnismäßig verstärkt, die von ihm auszuführende Umfassung sollte nun ganz Belgien und Südholland umfassen, während der linke Flügel nur noch ein Achtel des gesamten Westheeres ausmachen sollte. Anders dann der Aufmarschplan von 1905/06, der als militärisches [[Testament]] des Generalfeldmarschalls bekannt ist. Dabei wurde nun der rechte Flügel unverhältnismäßig verstärkt, die von ihm auszuführende Umfassung sollte nun ganz Belgien und Südholland umfassen, während der linke Flügel nur noch ein Achtel des gesamten Westheeres ausmachen sollte.
 === Scheiterungsgrund === === Scheiterungsgrund ===
-- Nach meinem Eindruck ist es eine ganze Reihe von Umständen, deren unglückseliges Zusammenschließen die Entwicklung der Ereignisse zu ihrem heillosen Abschlusse geführt hat. Neben der zweifellosen Unzulänglichkeit und dem aus sich ihr ergebenden moralischen und physischen Niederbruch des Generals von [[Moltke]], die unglückliche und rasch entmutigte Führung bei AOK 2 durch General von Bülow - und die geradezu unselige Tätigkeit eines [[Hentsch#Generalstabsoffiziers der OHL]], der von einer ihm unverständlicherweise nur mündlich erteilten Direktive für besondere Fälle unter dem Druck der [[Verantwortung]] und seines persönlichen Pessimismus als von einer unbeschränkten Vollmacht Gebrauch machte und die beiden siegreich kämpfenden Flügelarmeen vor der Entscheidung zum Rückzug veranlaßte. ([[Wilhelm#Wilhelm von Preußen]])+- Nach meinem Eindruck ist es eine ganze Reihe von Umständen, deren unglückseliges Zusammenschließen die Entwicklung der Ereignisse zu ihrem heillosen Abschlusse geführt hat. Neben der zweifellosen Unzulänglichkeit und dem aus sich ihr ergebenden moralischen und physischen Niederbruch des Generals von [[Moltke]], die unglückliche und rasch entmutigte Führung bei AOK 2 durch General von Bülow - und die geradezu unselige [[Tätigkeit]] eines [[Hentsch#Generalstabsoffiziers der OHL]], der von einer ihm unverständlicherweise nur mündlich erteilten Direktive für besondere Fälle unter dem Druck der [[Verantwortung]] und seines persönlichen Pessimismus als von einer unbeschränkten Vollmacht Gebrauch machte und die beiden siegreich kämpfenden Flügelarmeen vor der Entscheidung zum Rückzug veranlaßte. ([[Wilhelm#Wilhelm von Preußen]])
  
schlieffen.1417377730.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:26 (Externe Bearbeitung)