selbst
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selbst [2010/04/24 10:19] – Robert-Christian Knorr | selbst [2023/12/24 14:56] (aktuell) – [identisches Selbst] Robert-Christian Knorr | ||
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====== SELBST ====== | ====== SELBST ====== | ||
+ | - der identische, zweckgerichtete, | ||
+ | - sollte (für die Aufklärer) nach der methodischen Ausmerzung aller natürlichen Spuren als mythologisches weder [[Körper]] noch [[Blut]] noch [[Seele]] oder sogar natürliches [[Ich]] mehr sein; es bildete statt dessen, zum [[transzendental# | ||
+ | - das Selbst macht nicht den starren [[Gegensatz]] zum Abenteuer aus, sondern formt in seiner Starrheit sich erst durch diesen Gegensatz, Einheit bloß in der Mannigfaltigkeit dessen, was jene Einheit verneint ([[Adorno]])\\ | ||
- die sittliche [[Persönlichkeit]] in [[uns]] (Reitzenstein)\\ | - die sittliche [[Persönlichkeit]] in [[uns]] (Reitzenstein)\\ | ||
- | - kann [[Gesetz# | + | - kann [[Gesetz# |
+ | - Was man selber ist, kann man nur am [[fremd# | ||
+ | |||
+ | ===== fehlendes Selbst ===== | ||
+ | **Beispieltext** für ein [[Wesen]] mit fehlendem Selbst, das erst in der Ferne dieses findet\\ | ||
+ | Es war einmal ein alter knorriger [[Baum]] mit einer riesigen Krone. In seinem Geäst tummelten sich große und kleine Vögel. Da sah man Spatzen und Finken ebenso wie den Kuckuck und einen Pelikan. Der hatte sich wohl verirrt. Hoch oben im Wipfel, über allen anderen Vögeln, wohnte ein schöner großer Adler. Die Vögel nannten den [[Adler]] Hyle, und das taten sie ehrfurchtsvoll, | ||
+ | Nun könnten wir den Adler bedauern, doch das wollen wir nicht tun. Der Adler konnte nämlich zwei wundervolle kleine Wesen zu seinen Freunden zählen: die [[Spinne]] Agatha und die Schlange Nuse.\\ | ||
+ | Nuse lebte an dem kleinen Teich, den man nur einen Steinwurf entfernt vom großen Baum durch die Büsche und Bäume funkelte. Agatha aber hatte sich in den Wurzeln des alten Baumes eine kleine Wohnung eingerichtet, | ||
+ | Es begann an einem heißen Sommertag. Fast alle suchten [[Schatten]]. Nur Nuse sonnte sich am Teich auf einem Stein. Wenn es ihr doch zu heiß wurde, was selten geschah, denn Nuse liebte die Sonne, konnte sie so schnell das erfrischende Naß des Teiches erreichen. Manchmal verließ sie ihren heißen Stein und schlängelte zu Agatha, um ein Pläuschchen zu halten. Manchmal saß sie bei der kleinen Spinne und sah nur zu, was die so machte. Das Zuschauen war überhaupt Nuses Lieblingsbeschäftigung. Sie konnte das stundenlang tun. Agatha war auch nicht sehr behende, sie war zuweilen sogar recht faul, wie Eristine behauptete, aber im Gegensatz zu Nuse mußte sie sich immer mit irgend etwas beschäftigen und sei es auch nur das Warten auf ihre Freundin.\\ | ||
+ | Heute war es so heiß, daß selbst Nuse beschloß, der Hitze zu entfliehen. So sagte sie sich, daß ein kalter Schoppen Nektar jetzt genau das Richtige wäre. Den gab's bei Agatha, mit ein wenig Glück; also machte sie sich auf den Weg.\\ | ||
+ | {{ : | ||
+ | Bei Agatha herrschte das Chaos. Eine Rumpelkammer. Ich weiß nicht, wie ich den großen Wühlkasten nennen soll, den Agatha dennoch als ihr Zuhause betrachtete. Da lagen Papierschnipsel und kaputte Holzfiguren einträchtig neben zerlesenen Büchern und dem Essen von vergangener Woche. Doch Agatha fühlte sich wohl in diesem Unrat. Schließlich war es ihre Wohnung, und wer will da schon richten und etwas Schlechtes sagen?\\ | ||
+ | Heute kramte Agatha in einer Kiste auf der Suche nach irgendwas. Sie schien dabei ziemlich aufgebracht zu sein. Was es wohl sein mag? Schauen wir einmal vorbei:\\ | ||
+ | "Sie hat unrecht", | ||
+ | Agatha war sehr oft mit sich zufrieden.\\ | ||
+ | In diesem [[Augenblick]] kam Nuse zur Tür herein.\\ | ||
+ | "Oh, was ist denn hier passiert?" | ||
+ | Agatha hielt das gefundene Foto in die Höhe und strahlte über das ganze Gesicht: "Also, wenn du mich fragst, dann denke ich, daß hier jemand was gesucht hat. Da, schau, ich hab's auch gefunden." | ||
+ | "Oh, das alte Foto. Aber was willst du damit?" | ||
+ | " | ||
+ | " | ||
+ | "Nein, wieso?" | ||
+ | "Er sitzt heute wieder so traurig in seinem Horst und bläst Trübsinn." | ||
+ | "Wenn du mich fragst, ich glaube, er wünscht sich Nachwuchs, schließlich ist er nicht mehr der Jüngste." | ||
+ | "He, Hyle, sei nicht so traurig und komm zu uns herunter!" | ||
+ | "Ach, du machst mir Spaß. Jeder im Wald weiß, daß ich der einzige Adler weit und breit bin." Hyle war verzweifelt. "Du hast nur nicht richtig gesucht", | ||
+ | "Ach, das geht doch nicht. Ich habe Angst vor dem Zauberer des Waldes." | ||
+ | "Oh! Du hast [[Angst]]?" | ||
+ | "Wenn ihr mich fragt, dann denke ich, daß wir Hyle nicht ins Ungewisse schicken können. Hier sind wir doch glücklich und genug zu essen gibt es auch. Da", sie zeigte in die Ferne", | ||
+ | "So ein Quatsch." | ||
+ | " | ||
+ | " | ||
+ | "Wie erfahren wir, wie es dir geht?" fragte sie Hyle.\\ | ||
+ | "Ich komme schon wieder." | ||
+ | "Wir werden dich suchen gehen, wenn du bis zum nächsten Vollmond nicht zurückgekehrt bist", sagte Agatha und verschwand in ihrer Küche, Hyle ein Ränzel Proviant zu machen. | ||
===== identisches Selbst ===== | ===== identisches Selbst ===== | ||
- die das Gebiet der [[Ratio]] konstituierende [[Wurzel]], //radix//, die alle [[Vorstellung# | - die das Gebiet der [[Ratio]] konstituierende [[Wurzel]], //radix//, die alle [[Vorstellung# | ||
- | - ein Zwittergebilde zwischen [[Begriff]] und [[Urteil]] ([[Cusanus]]) | + | - ein Zwittergebilde zwischen [[Begriff]] und [[Urteil]] ([[Cusanus]])\\ |
+ | - //unity of being//: die mystische Idealisierung der Persönlichkeit, | ||
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+ | ===== Selbstverleugnung ===== | ||
+ | - Selbstverleugnung und feine Diplomatie sind Kennzeichen einer überlegenen Lebenshaltung (Höcke) |
selbst.1272097146.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:27 (Externe Bearbeitung)