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stilkunde

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 |erübrigen|- stammt von sparen resp. zurücklegen ab, wird aber zunehmend intransitiv oder reflexiv gebraucht|- //ich habe mir etwas erübrigt// (intransitiver Gebrauch); //sein Kommen hat sich erübrigt// (reflexiver Gebrauch)|- //ich habe etwas übrig behalten//;  //sein Kommen war nicht mehr notwendig geworden//| |erübrigen|- stammt von sparen resp. zurücklegen ab, wird aber zunehmend intransitiv oder reflexiv gebraucht|- //ich habe mir etwas erübrigt// (intransitiver Gebrauch); //sein Kommen hat sich erübrigt// (reflexiver Gebrauch)|- //ich habe etwas übrig behalten//;  //sein Kommen war nicht mehr notwendig geworden//|
 |eventuell|Füllwort für möglicherweise, möglichenfalls, gelegentlich, vielleicht, wohl, unter Umständen|- //wir könnten es eventuell so machen//|- //wir könnten es so machen//| |eventuell|Füllwort für möglicherweise, möglichenfalls, gelegentlich, vielleicht, wohl, unter Umständen|- //wir könnten es eventuell so machen//|- //wir könnten es so machen//|
-|formelhafte Wendungen|Substantiv plus [[Verb]] in fester Fügung, die nicht durch Einschübe zerrissen und der kein Attribut, wohl aber ein Adverb zugewiesen werden darf|- //er wurde *wesen Kenntnis** von dem Geschehenen **gesetzt**//|- er wurde von dem Geschehenen *wesen Kenntnis gesetzt** in Augenschein nehmen; [[Ausdruck]] geben; Dank wissen; in Ehren halten; Fühlung haben; Gebrauch machen; [[Glauben]] schenken; [[Grund]] vorhanden; Halt gebieten; Hand anlegen; Kenntnis nehmen; Klage führen; in Kraft treten; Lärm schlagen; Obacht geben; Platz greifen; [[Politik]] treiben; Rechenschaft ablegen; Stellung zu nehmen; Sturm ernten; zur Verfügung stehen resp. stellen; Wandel schaffen|+|formelhafte Wendungen|Substantiv plus [[Verb]] in fester Fügung, die nicht durch Einschübe zerrissen und der kein Attribut, wohl aber ein Adverb zugewiesen werden darf|- //er wurde **in Kenntnis** von dem Geschehenen **gesetzt**//|- er wurde von dem Geschehenen **in Kenntnis gesetzt** in Augenschein nehmen; [[Ausdruck]] geben; Dank wissen; in Ehren halten; Fühlung haben; Gebrauch machen; [[Glauben]] schenken; [[Grund]] vorhanden; Halt gebieten; Hand anlegen; Kenntnis nehmen; Klage führen; in Kraft treten; Lärm schlagen; Obacht geben; Platz greifen; [[Politik]] treiben; Rechenschaft ablegen; Stellung zu nehmen; Sturm ernten; zur Verfügung stehen resp. stellen; Wandel schaffen|
 |fort und weg|fort: stammt von VOR im Sinne von vorwärts, also auf ein Ziel hin; weg: bedeutet auch die Entfernung von einem Punkt, aber unbestimmt, nicht auf ein Ziel hin|- //ich stelle einen Stuhl fort//|- //ich stelle einen Stuhl weg//| |fort und weg|fort: stammt von VOR im Sinne von vorwärts, also auf ein Ziel hin; weg: bedeutet auch die Entfernung von einem Punkt, aber unbestimmt, nicht auf ein Ziel hin|- //ich stelle einen Stuhl fort//|- //ich stelle einen Stuhl weg//|
 |für|- wird oft statt vor, zu, über verwendet|- //der Bericht für das abgelaufene Jahr//; //er faßte Liebe für den alten Mann//|- //der Bericht über das abgelaufene Jahr//; //er faßte Liebe zu dem alten Mann//| |für|- wird oft statt vor, zu, über verwendet|- //der Bericht für das abgelaufene Jahr//; //er faßte Liebe für den alten Mann//|- //der Bericht über das abgelaufene Jahr//; //er faßte Liebe zu dem alten Mann//|
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 |läßt|- führt zu Schwulst und ist durch einfache Hilfsverbkonstruktion oder daß-Satz zu ersetzen|- seine Neigung ließ ihn besorgen; die heidnischen Götter traten in den Hintergrund, der ihre wohltätigen Eigenschaften allmählich schwinden ließ|- seine Neigung brachte ihn dahin; die heidnischen [[Götter]] traten so in den Hintergrund, daß ihre wohltätigen Eigenschaften allmählich schwanden| |läßt|- führt zu Schwulst und ist durch einfache Hilfsverbkonstruktion oder daß-Satz zu ersetzen|- seine Neigung ließ ihn besorgen; die heidnischen Götter traten in den Hintergrund, der ihre wohltätigen Eigenschaften allmählich schwinden ließ|- seine Neigung brachte ihn dahin; die heidnischen [[Götter]] traten so in den Hintergrund, daß ihre wohltätigen Eigenschaften allmählich schwanden|
 |mal|- im familiären Ausdruck (komm mal her!) erlaubt, nicht aber im Schriftdeutschen|sieh mal!|- sieh einmal!| |mal|- im familiären Ausdruck (komm mal her!) erlaubt, nicht aber im Schriftdeutschen|sieh mal!|- sieh einmal!|
-|nachdem|Konjunktion für Temporalnebensätze mit Perfekt resp. Plusquamperfekt, kein Imperfekt!; wegen des süddeutschen Sprachimperialismus wird nachdem vermehrt kausal eingesetzt|- /wesenachdem man die Registratur fand, konnte man die finanziellen Verhältnisse einschätzen//; //nachdem sein Chef keine Verwendung für ihn hatte, entließ er ihn//|- /wesenachdem man die Registratur gefunden hatte, konnte man die finanziellen Verhältnisse einschätzen//; //da sein Chef keine Verwendung für ihn hatte, entließ er ihn//+|nachdem|Konjunktion für Temporalnebensätze mit Perfekt resp. Plusquamperfekt, kein Imperfekt!; wegen des süddeutschen Sprachimperialismus wird nachdem vermehrt kausal eingesetzt|- //nachdem man die Registratur fand, konnte man die finanziellen Verhältnisse einschätzen//; //nachdem sein Chef keine Verwendung für ihn hatte, entließ er ihn//|- //nachdem man die Registratur gefunden hatte, konnte man die finanziellen Verhältnisse einschätzen//; //da sein Chef keine Verwendung für ihn hatte, entließ er ihn//
 |Rechnung tragen|Schwulst für etwas erfüllen, für etwas aufkommen, auf etwas Rücksicht nehmen, etwas abhelfen|- wir sind bemüht, diesen Beschwerden Rechnung zu tragen|- wir sind bemüht, diese Beschwerden zu berücksichtigen| |Rechnung tragen|Schwulst für etwas erfüllen, für etwas aufkommen, auf etwas Rücksicht nehmen, etwas abhelfen|- wir sind bemüht, diesen Beschwerden Rechnung zu tragen|- wir sind bemüht, diese Beschwerden zu berücksichtigen|
 |schaffen: schaffte resp. schuf|schaffte (schwaches Präteritum für minderwertige Schaffensprozesse: bringen, erzeugen, bewirken, ausrichten, arbeiten, hantieren) und schuf (das künstlerische Arbeiten, das [[Ewigkeit]] erzeugt) wird oft verwechselt|- er schuf sein Pensum|- er schaffte sein Pensum| |schaffen: schaffte resp. schuf|schaffte (schwaches Präteritum für minderwertige Schaffensprozesse: bringen, erzeugen, bewirken, ausrichten, arbeiten, hantieren) und schuf (das künstlerische Arbeiten, das [[Ewigkeit]] erzeugt) wird oft verwechselt|- er schuf sein Pensum|- er schaffte sein Pensum|
stilkunde.1682618282.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/04/27 19:58 von Robert-Christian Knorr