um 1880
DICHTER
- sagt den Comtessen, daß man Kinder aussetzt
- der HELD unterliegt, weil die ZEIT aus ihren Fugen ist
- vertrug die Berliner KRITIK nicht und trotzte - hochstrebende Begabung mit Zug ins Brutale hat Grenzen, wie jede NATUR sie hat
- die heftige BEGIERDE, unmittelbar stark zu wirken, handelt moralisch, wo er als KÜNSTLER Grenzen spürt: Bei Sudermann geschieht mitunter in einer Minute das, wozu es in der WIRKLICHKEIT Jahre bräuchte. Das paßt den Naturalisten nicht, die nichts als die volle WIRKLICHKEIT gelten lassen wollen. (BAHR)
- sein Angriff gegen die Theaterkritiker mußte mißglücken, weil er die bestehenden Dinge vom Standpunkt einer überlegen tuenden, nicht angebrachten MORAL behandelte, und dann vor allem, weil er diese schwarze Gefahr rein persönlich nahm. Es nützt nichts, ein paar Theaterkritiker als BÖSE Buben herauszunehmen und der HYDRA ein paar Köpfe abzuschlagen. (Eulenberg)
- die Naturalisten verschrien seine Dramen als parfümierten Kitsch, während die Klassizisten ihm schmutzigen REALISMUS vorwarfen; die Artisten nannten ihn einen ledernen Moralisten, und die Ethiker fanden ihn lüstern und frivol (Friedell)

1894
- Wandlung vom Moralisten zum Dramatiker
- wer aus engen Verhältnissen in die weite WELT kommt, findet sich nicht zurecht und tobt - manche werden KÄMPFER und verderben
- wandelt sich vom Entrüsteten zum begreifend Verzeihenden, der die menschliche Mischung aus Schmach und Verzeihung kennt (Bahr)