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walther

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 - [[Frauenlob]] nahm später Walthers Bemerkung über die Etymologie des Begriffes //frowe// auf und entwickelte diese Bedeutungsdifferenzierung weiter → das //wip// ist für Walther der //frouwe// übergeordnet, weil //frouwe// nur die Herrin ist, die sich das Lob //wip// erst noch verdienen muß, Frauenlob sieht das hundert Jahre später anders\\ - [[Frauenlob]] nahm später Walthers Bemerkung über die Etymologie des Begriffes //frowe// auf und entwickelte diese Bedeutungsdifferenzierung weiter → das //wip// ist für Walther der //frouwe// übergeordnet, weil //frouwe// nur die Herrin ist, die sich das Lob //wip// erst noch verdienen muß, Frauenlob sieht das hundert Jahre später anders\\
 - betonte die Einheit von körperlicher und innerer [[[Ehre]]] [[Schönheit]] erstmals, denn bis dato waren naturalistische Vergleiche, insbesondere mit Frauen aus niederen [[Stand#Ständen]], verpönt\\ - betonte die Einheit von körperlicher und innerer [[[Ehre]]] [[Schönheit]] erstmals, denn bis dato waren naturalistische Vergleiche, insbesondere mit Frauen aus niederen [[Stand#Ständen]], verpönt\\
-- um 1203 erlebte er in Wien bei Leopold VI. die glücklichste [[Zeit]] seines Lebens und dichtete ein Preislied auf Deutschland - als mittelalterliche Nationalhymne verstanden -, in dem er dem [[Gefühl]] Rechnung trägt, daß Deutschland allen anderen Kulturvölkern überlegen sei → die ästhetische Geburt der staufischen Reichsidee\\+- um 1203 erlebte er in Wien bei Leopold VI. die glücklichste [[Zeit]] seines Lebens und dichtete ein Preislied auf Deutschland - als mittelalterliche Nationalhymne verstanden -, in dem er dem [[Gefühl]] Rechnung trägt, daß Deutschland allen anderen Kulturvölkern überlegen sei → die ästhetische Geburt der staufischen [[Reichsidee]]\\
 - ließ sich beschenken und dankte seinen Gönner mit einem humoristischen Spruch, wobei er aber die Intention des Beschenktseins honorierte\\ - ließ sich beschenken und dankte seinen Gönner mit einem humoristischen Spruch, wobei er aber die Intention des Beschenktseins honorierte\\
 - 1220 erhielt er von Friedrich II. von Staufen ein Lehen und setzte sich zur Ruhe\\ - 1220 erhielt er von Friedrich II. von Staufen ein Lehen und setzte sich zur Ruhe\\
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 - Einbringung der Gefühle in die Form → das macht ihn zum bedeutendsten Dichter des Mittelalters\\ - Einbringung der Gefühle in die Form → das macht ihn zum bedeutendsten Dichter des Mittelalters\\
 - Todesahnung aus langhallenden Versen\\ - Todesahnung aus langhallenden Versen\\
-- setzt auf Alter, [[Adel]] und [[Weisheit]], die Eckpfeiler des Reiches, deren Sitz auf dem Thron die Einheit und Stärke des Reiches wahrt, deren Verlust aber Vertreibung von [[Recht]] und Ordnung ständet+- setzt auf Alter, [[Adel]] und [[Weisheit]], die Eckpfeiler des Reiches, deren Sitz auf dem Thron die Einheit und Stärke des Reiches wahrt, deren Verlust aber Vertreibung von [[Recht]] und [[Ordnung]] ständet
  
 ==== Rezeption und Wertung ==== ==== Rezeption und Wertung ====
 - Walthers runde [[Persönlichkeit]] und ihre klassische Stellung beruhen darauf, wie hier ein Sänger (//cantor//) offensichtlich die verschiedensten Traditionen - [[Minnesang]] und Spruch, Adels- und Fahrendendichtung, deutsche und lateinische Formen, verscheidenartige Typen des Minneliedes - gegeneinander führt und verbindet und wie somit im  Kreuzweg verschiedener Formen eine Mitte, ein bewegender und konstruktiver [[Wille]] und nicht bloß der Vollzug einer Funktion deutlich wird. (Wehrli) - Walthers runde [[Persönlichkeit]] und ihre klassische Stellung beruhen darauf, wie hier ein Sänger (//cantor//) offensichtlich die verschiedensten Traditionen - [[Minnesang]] und Spruch, Adels- und Fahrendendichtung, deutsche und lateinische Formen, verscheidenartige Typen des Minneliedes - gegeneinander führt und verbindet und wie somit im  Kreuzweg verschiedener Formen eine Mitte, ein bewegender und konstruktiver [[Wille]] und nicht bloß der Vollzug einer Funktion deutlich wird. (Wehrli)
walther.txt · Zuletzt geändert: 2020/12/27 16:43 von Robert-Christian Knorr