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zehntstreit

ZEHNTSTREIT

auch Thüringer Zehntstreit
um 1070
Folge des thüringischen Grundwiderspruchs jener Tage: königstreue Ministerialen kämpfen gegen den sächsisch-thüringischen Landadel, der wiederum gegen die Ludowinger, die öfter die Seiten wechseln
- Widerad, papsttreuer ABT in Thüringen, sah sich jedoch weiterhin durch Erzbischof Siegfried von Mainz, Bischof Adalbero von Würzburg und andere bedrängt, und es bedurfte mehrerer deutlicher Interventionen durch PAPST Alexander II., um Anklagen seiner Gegner abzuweisen und die Privilegien seiner Abtei zu bestätigen. Nahezu seine gesamte Amtszeit mußte er sich jedoch weiterhin gegen Erzbischof Siegfrieds Anspruch auf den thüringischen Zehnten zur Wehr setzten. Die beiden Abteien Fulda und Hersfeld waren wegen ihrer bedeutenden thüringischen Besitzungen in erster Linie betroffen. Auch ein im Jahre 1069 durch Vermittlung des Königs (Heinrich IV.) in Mühlhausen/Thüringen geschlossener Vergleich brachte kein Ende des Streits, und auf dem Hoftag von Erfurt im Jahre 1073 wurde dem Erzbischof die Hälfte sämtlicher thüringischen Zehnten der Abtei zugesprochen, was für Fulda eine erhebliche und dauerhafte Einkommensschmälerung bedeutete.

zehntstreit.txt · Zuletzt geändert: 2022/08/11 06:30 von Robert-Christian Knorr