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zukunftsprozess

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-<html><img src="http://www.vonwolkenstein.de/images/domkaefig.jpg" width="470" height="480" border="4" align="right" style="margin-left:5mm" alt="Hinweisschild am Dom zu Magdeburg während des Verlegens eines Fußweg-Labyrinths am Südturm"></html>**1.** Betroffenheit kennzeichnet die psychische Situation vieler Domgemeindemitglieder. Sie fühlen sich verraten und an die Politik von oben aus [[DDR]]-Zeiten erinnert. Manche sind wütend, die meisten traurig. Eine gewisse Hilfslosigkeit macht sich breit, denn der Lutheraner ist eine [[Politik]] von oben nicht nur gewöhnt, sondern ist hier schlichtweg diszipliniert, gehorcht also. Er ist lieb. Aber er ist als [[Bürger]] zweier Welten auch frei in seiner Meinungsäußerung und möchte als mündiger Christ mitbestimmen. \\+{{:domkaefig.jpg?400 |}}**1.** Betroffenheit kennzeichnet die psychische Situation vieler Domgemeindemitglieder. Sie fühlen sich verraten und an die Politik von oben aus [[DDR]]-Zeiten erinnert. Manche sind wütend, die meisten traurig. Eine gewisse Hilfslosigkeit macht sich breit, denn der Lutheraner ist eine [[Politik]] von oben nicht nur gewöhnt, sondern ist hier schlichtweg diszipliniert, gehorcht also. Er ist lieb. Aber er ist als [[Bürger]] zweier Welten auch frei in seiner Meinungsäußerung und möchte als mündiger Christ mitbestimmen. \\
 Auch ich habe zween meiner Kinder in den Dom zu Herrn Quast gebracht, sie wurden von ihm konfirmiert. Ich wollte es so, denn ich konnte mir sicher sein, daß sie bei Herrn Quast die theologische Grundierung erhalten würden, die ihnen zusätzlich zu meiner eigenen Erziehungstätigkeit die Lebenssicherheit geben würde, die sie selbstsicher und fest gegenüber auftretenden Problemen werden lassen mußte. Wenn eine Gemeinde einen Mann, der diese Lebenssicherheit vermitteln kann, in ihrem Dienst hat, wäre sie schön dumm, den wegzuschicken. Es scheint so, als ob die Gemeinde nicht so dumm ist, wohl aber ihre Vorstände. GKR (Gemeindekirchenrat) und Kirchenleitung wollen den Pfarrer nicht mehr im Amt; zumindest ist das die Botschaft, wie sie bei vielen Gemeindemitgliedern ankam. Die Gemeinde  will ihn schon. Das ist ein Konflikt. Das Wort der „Ungedeihlichkeit“ macht die Runde. Ein Todesurteil für jeden Pfarrer im Amt. Wer hier nun wen bezichtigt, ist dabei nebensächlich, letztlich fällt ein solches Wort immer auf den Pfarrer im Amt zurück. \\ Auch ich habe zween meiner Kinder in den Dom zu Herrn Quast gebracht, sie wurden von ihm konfirmiert. Ich wollte es so, denn ich konnte mir sicher sein, daß sie bei Herrn Quast die theologische Grundierung erhalten würden, die ihnen zusätzlich zu meiner eigenen Erziehungstätigkeit die Lebenssicherheit geben würde, die sie selbstsicher und fest gegenüber auftretenden Problemen werden lassen mußte. Wenn eine Gemeinde einen Mann, der diese Lebenssicherheit vermitteln kann, in ihrem Dienst hat, wäre sie schön dumm, den wegzuschicken. Es scheint so, als ob die Gemeinde nicht so dumm ist, wohl aber ihre Vorstände. GKR (Gemeindekirchenrat) und Kirchenleitung wollen den Pfarrer nicht mehr im Amt; zumindest ist das die Botschaft, wie sie bei vielen Gemeindemitgliedern ankam. Die Gemeinde  will ihn schon. Das ist ein Konflikt. Das Wort der „Ungedeihlichkeit“ macht die Runde. Ein Todesurteil für jeden Pfarrer im Amt. Wer hier nun wen bezichtigt, ist dabei nebensächlich, letztlich fällt ein solches Wort immer auf den Pfarrer im Amt zurück. \\
 Einfache Christen interessieren bürokratische oder kirchenpolitische Aspekte wenig, wenn es um Grundsatzentscheidungen geht. Ungedeihlichkeit wird inzwischen zwar von allen Seiten dementiert, aber wenn es niemals eine gab, warum streiten dann zur Zeit zwei Parteien vor dem Arbeitsgericht? Es gab sie und es gibt sie, die Ungedeihlichkeit, und diese wird von prinzipiellen Meinungsverschiedenheiten erzeugt, die nicht durch eine Neu- bzw. Zweitbesetzung der Dompredigerstelle(n) gelöst werden können. \\ Einfache Christen interessieren bürokratische oder kirchenpolitische Aspekte wenig, wenn es um Grundsatzentscheidungen geht. Ungedeihlichkeit wird inzwischen zwar von allen Seiten dementiert, aber wenn es niemals eine gab, warum streiten dann zur Zeit zwei Parteien vor dem Arbeitsgericht? Es gab sie und es gibt sie, die Ungedeihlichkeit, und diese wird von prinzipiellen Meinungsverschiedenheiten erzeugt, die nicht durch eine Neu- bzw. Zweitbesetzung der Dompredigerstelle(n) gelöst werden können. \\
zukunftsprozess.1667643817.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/11/05 11:23 von Robert-Christian Knorr