HUCH

Ricarda Huch

1864-1947
Philosoph
  • beschrieb das Idealbild der Androgyne, des Ganzmenschen, als Mittelpunkt der psychischen Anschauungen des Romantikers → siehe auch Schlegels Diotima-Beschreibungen;
  • betrachtete das Frauenwahlrecht skeptisch und bevorzugte ständische Einrichtungen
  • lehnte kapitalistische Entwicklungen ab und hoffte auf dessen Überwindung in einem romantischen Sozialismus
  • trat für das auf der Schöpfung basierende Verhältnis von Mann und Frau auf
  • verband einen mythisch aufgeladenen politischen Reichsbegriff mit dem Gottesreich und geriet so in die Nähe der Konzeptionen Edgar J. Jungs und Wilhelm Stapels (Dirsch)
  • schrieb für Menschen, denen der Glaube an Gott und damit an den Menschen zu entschwinden droht (Koepcke)
  • verweigerte 1933 eine Loyalitätserklärung gegenüber Hitler und trat aus der Preußischen Akademie der Künste aus; sie kritisierte die Judenverfolgungen, was zu einer Anklage gegen sie führte
  • erlitt in Jena die Angriffe der Alliierten, die sie blutbesudelte Räuber und Mordbrenner nannte (Scholdt)
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