MANN
Ernst Mann
um 1930Schriftsteller
Mann vs. Frau
Heinrich Mann
1871-1950Geist und Tat
1910Thomas Mann
1875-1955Schriftsteller
Betrachtungen eines Unpolitischen
1918Buddenbrooks
Personen
Johann sr.
Johann jr.
Thomas
Essay zum Frühwerk
Dualismus von Künstlertum und Bürgerlichkeit. Sind das Kernbegriffe des jungen Thomas Mann? Das vorliegende Essay ist ein Tappen im Dunkeln des Labyrinths eines nur erahnbar Genauen, als das der Autor Manns Dichterwerk ansieht. Derweil könnte man gerade das Gegenteil davon annehmen, denn reflektierte Mann nicht selbst oft genug über seine Arbeiten? Viele Interpreten tappten deshalb in Manns Texten herum, um biographisch auszudeuten. Sie glaubten sich mit folgenden Argumenten ausgestattet:- Das literarische Werk Thomas Manns wird getragen von bestimmten Konstanten - werden im Laufe der Arbeit noch deutlich -, die sich in immer neuen Modifikationen thematisieren. Es sind die wechselnden Perspektiven, die Gestaltung finden, seinen Geist uns dartun und im Vexierten doch Verständnis herbeiführen. Man ist das Versteckspiel von ihm gewohnt, erwartet es geradezu. Das ist ein Indiz für die auf der Hand liegende lebensnah gefärbte Betrachtung des Dichterwerks.
- In Manns Anfangsschaffen offenbart sich eine enge Verknüpfung von Lesen und Schreiben. Manns Forschen umkreist in den Jahren bis 1918 vor allem die Antithesen von Leben und Geist, Bürger und Künstler und schließlich Literat und Dichter. Er sucht in den Schriften der Vergangenheit und Gegenwart philosophische, Schopenhauer, und ästhetische, Goethe, Tolstoi und Fontane, Erklärungen, die in unmittelbarer Anwendung zu poetischen Bildern in seinen ersten Arbeiten führen. Das Augenscheinliche des jungen Manns ist Verzicht auf einen Konsens. Diesen Schritt wagt er erst - gereift? - 1918 in den „Betrachtungen“. Der junge Thomas Mann leistet Verzicht; seine Dichtungen sind Verdichtungen der genannten philosophisch-ästhetischen Väter, die oftmals ein konkurrierendes Dasein unmittelbar nebeneinander führen.
Wollen wir nun genauer prüfen, inwiefern diese Annahmen ungerechtfertigt sind: Manns Begriff vom „Leben“ ist Dilthey geschuldet und verbindet sich mit dem Bürgerlichen, einer bestimmbaren ethisch-moralischen Haltung, die ihren festen Grund im pragmatischen Naturell des vernünftigen Schaffens besitzt. Leben ist Anwendung pragmatischer Grundsätze. Im Leben stehen heißt, vernünftig zu sein: Das Gebot der Nützlichkeit jeglichen Handelns, verbunden mit Fleiß, Sparsamkeit und unbedingter Pflichterfüllung, ist seit dem 15. Jahrhundert höchstes Ideal bürgerlicher Tugend. In Opposition dazu steht das „Künstlertum“, welches sich an ästhetischen Maßstäben orientiert und alles Erleben dem reflektierenden Geist unterordnet. Und eben diese Schwierigkeit der Trennung ist es, die Mann über lange Jahre beschäftigt. Die Antithese ist ohne die These nicht denkbar, Leben bedarf des Geistes, Bergson, der Künstler des Bürgers, der Ästhet des Dilettanten, der Mensch des Teufels, der Mann des Weibs. Mann laviert zwischen den Phänomenen umher und versucht, sie in akzeptablen poetischen Bildern zu manifestieren, bezieht das seiner Zeit gegenwärtige Schaffen - décadence, Ästhetizismus, Dilettantismus - mit ein, vergißt darüber jedoch nicht, seine Wurzeln in den Altvorderen festzumachen. Einmal in die Tiefen geschaut, findet er sich wieder und beschreibt die Verästelungen eines Baumes, dessen Wurzeln vom Geist aus nicht allzuferner Vorzeit gespeist werden. Somit wird schon in den Jahren vor 1918 Manns konservative Weltsicht deutlich.
Einen Fixationspunkt dieser Auseinandersetzung mit den genannten Begriffen bildet seine Novelle „Tonio Kröger“ 1903, mit der ich mich jetzt näher beschäftigen möchte:
1. These
: Das Nebeneinanderbestehen von eigentlich unversöhnlichen Positionen ist das wesentliche Wirkungsprinzip der Novelle. Mann geht es nicht um eine Versöhnung des Künstlers mit dem Bürger, um eine Aufhebung der Antinomie Kunst-Leben.
Mann vermochte es, bereits von seinen frühen Arbeiten komfortabel zu leben. Sein Arbeiten ist Produktion, Produktion von Kunst. Mit stetigem Fleiß und entsprechendem Arbeitsethos schafft er Kunst-Werke von höchster Qualität. Das ist Bürgerlichkeit im künstlerischen Schaffensprozeß. Doch ist diese Bürgerlichkeit des Künstlers verallgemeinerbar? Anders gefragt: Hat Thomas Mann jemals eine Aufgabe bürgerlichen Lebensformen ernstlich erwogen, z.B. im Falle ausbleibenden Erfolgs? Ist seine Problematik der Antithese Künstler-Bürger nur ein Experiment im Geiste, ein Vaihingersches „als-ob“?
In „Tonio Kröger“ gestaltet er auf exemplarische Weise die inneren Widersprüche im Typus des deutschen Bürgers aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, der am Ende eines zeitlichen Kontinuums steht, gleichsam mit einem Fuße noch in tradiertem Pathos schaffen muß und andererseits entbürgerlicht Schaffen im künstlerischen Prozeß sublimiert. Aus dem tagtäglichen Produzieren eines meßbaren Wertgegenstandes wurde die Repräsentation des Geistes in nicht klar definierbarer Unbemeßbarkeit. Mißt jetzt der Bürger als Künstler den Künstler als Bürger mit den Wertvorstellungen seiner Herkunft, so entsteht der Eindruck des Morbiden, der Zerrissenheit und des Verfalls.
Anmerkung
: Die Künstler entstammten dem Bürgertum. Die Arbeiter hatten keine Zeit und keine Ausbildung zum Künstlertum, der Adel hatte sich schon längst überlebt, gleichwohl selbst zu Zeiten einer kraftvollen Aristokratie Künstler selten Adelsschößen entsprossen.
Wohlgemerkt, bei dieser Perspektive. Mann läßt sie zu, läßt sie stehen und wertet nicht neu. Nicht in seinem Frühschaffen. Die Dinge haben gleiches Gewicht. In seinen jungen Jahren entstand eine künstlerische Tendenz namens „décadence“, ein sich tragendes Bewußtsein von betroffener Weltferne gepaart mit Verlustängsten, Lebensferne durch Sinnenverlust, kompensiert durch Ausschweifungen und Stimuli etc. Stefan George und Rainer Maria Rilke, vergleichbare Autoren dieses Zeitalters, entschlossen sich zur punktuelleren Darstellungsform, der Lyrik. Die Mannschen Narrationen bedurften eines größeren Raumes und fanden ihn in den Möglichkeiten der Epik, als da wären
- zeitabhängige Entwicklung;
- Hinausgehen über Dramatisierung beziehungsweise alleinige Reflexion von Geschehen im lyrischen Ich;
- Prozeßhaftigkeit von Geschehen auf mehreren Ebenen.
Mann nimmt einerseits Anteil an den Wirrnissen seiner Klasse, ist tatsächlich betroffen, doch andererseits schwebt er schon in einiger Höhe in seiner Riesenradgondel, so daß es ein als-ob bleibt, er auch nicht existentielle Gratwanderungen durchmachen muß: Er bleibt der Augenzeuge aller historischen und prähistorischen Zeiten, die sich in modifizierendem Gewande alten Inhalten annähern und deshalb geschaut werden können, bleibt bei Konstanten, die der Leser erwartet und die jederzeit abrufbar sind. Deshalb kann er die Antinomien nicht auflösen zugunsten einer von beiden, wagt nicht den dialektischen Schluß zu einem Dritten. Das widerspräche Schopenhauer und entspräche Hegel, zu dem Mann zeitlebens keine Beziehung aufbaut. Die Spannung seiner Schriften entspringt dem Beibehalten der Widersprüche. Der Leser wird in der sich ausloten wollenden Spannung gehalten, gewinnt in den Darstellungen breiteste Flächen und tiefste Räume, auf die sich's vorzüglich projizieren und in denen sich's phantasieumschlungen träumen läßt. So ergibt sich auch die Form, das Epische.
Ein zweiter Aspekt dieser Art von Weltbewältigung ist im Zeitgeist auszumachen. Es galt damals, den Widersprüchen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sie nicht aufzulösen in einem tertium comparationis, einem vermittelnden Ausgleich von Interessen, wie dies heute oftmals als der Weisheit letzter Schluß gefeiert wird. Thomas Mann, der Künstler, ist kein unter den äußeren Zuständen seiner Gegenwart Leidender, sondern ein kosmisch Suchender, der zwar traurig ist über die immer wiederkehrende Eintönigkeit des Alltags, doch in seiner traurigen Einsamkeit den Geist ausdeuten kann. Thomas Mann, der Bürger, war ein Gefolgsmann Bismarcks, ein Bewahrer und Achter des Bestehenden, ganz gleich wie es sich zu gerieren gedachte.
Nun, „Tonio Kröger“! Eine Novelle. Eine Möglichkeit, in nicht ausgreifendster Form darzustellen, also zu experimentieren ohne letzte Verbindlichkeit. Das ist dekadent. Es befriedigt persönliche Bedürfnisse und stellt sie in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Mann reizt diese Stimmung im Ausgang des 19. Jahrhunderts, sie spiegelt seine eigenen Interessen wider wie sie das Zeitalter wiedergab. Er bewegt sich gegen sich selbst, aber auch gilt es zu sichern und zu bewahren. Zwar stören Mann einsame, empörte und von innen verzehrte Künstler, die hungrig und stolz im Zigarettenqualm mit letzten und wüsten Idealen ringen, doch er ist sensibel genug, um die Doppeldeutigkeit auch seines künstlerischen Wollens in historisches Kolorit, vergegenwärtigte Vergangenheit, tauchen zu können und in diesen Dekadenten eigene Wurzeln zu mutmaßen. Er fühlt sich verspätet und besitzt dennoch den Willen zum Leben, was ihn Künstler sein läßt. Sein Profit soll sublimiert sein in die Aufgabe der Verantwortung. Das ist mehr als die bloße l´art pour l´art-Courtoisie des radikalen Ästhetizismus. Doch das Bewußtwerden von Verantwortung ist eine spätere ironische Wendung im Mannschen Schaffen, die uns jetzt nicht interessieren soll.
Nun, „Tonio Kröger“!! Eine Neuigkeit. Formen wir sie in einen Satz um: Die Kunst ist eine Sache des Lebens, könnte dieser Satz lauten. Und jetzt wollen wir nicht im Mannschen Leben nach etwaigen Verbindungslinien suchen. Die setzen wir als gegeben voraus. Wie alle Menschen trägt ihn zuerst eine Art von Zerfallensein mit seiner eigenen sozialen Bestimmung in die Welt. Er sucht. Er hält Distanz, sprachlich manifestiert in der berühmten Ironie. Demungeachtet sucht er das Gegenteil, Herz und Würde. Er betrachtet; ungeachtet dessen sind es die Betrachtungen von Künstlern, die er mitteilt. So bricht sich die Distanz zugunsten von Sensibilität und Humanität. Ein einfühlsames Herz wird zerrissen von der kalten Welt, teilte es sich einfühlsam mit. Das Bild des kaltsinnigen Egoisten auf der einen und des feinnervigen Suchenden auf der anderen Seite; zwei Pole, die ihre Existenzberechtigung durch beidseitig geführte Ironie zugesprochen bekommen. All das sind Versuche zur Selbstbestimmung und Selbstbestätigung, mehr nicht und weniger auch nicht.
Nun, „Tonio Kröger“!!! Ein Fixationspunkt. Ein anzutreffender Mensch am Ausgang des vergangenen Jahrhunderts. Vielleicht hat Mann ihn selbst getroffen auf einer längeren Wanderung, vielleicht später als Aschenbach, da sein Weg ihn nach Italien führte, den Nordländer ins Sehnsuchtsland der Deutschen schaffte? Vielleicht wollte er der geographischen Dopplung seines Herkommens einen Nomen geben und äußerlich Teilhabe zelebrieren, vielleicht Zerrissenheit symbolisieren, vielleicht vielleicht vielleicht... Zwei Konstanten sind festzustellen: Erlebnishunger und die Gedankenwelt des Künstlers. Es ist das warme, holde, törichte Leben, wie es als Gegensatz dem Geiste gegenübersteht, das Mann manifestiert. Ein moderner Mensch steht da auf im „Tonio Kröger“, wahrlich ein gedoppelter als Angehöriger beider Welten, der eine nicht um der anderen Willen überwinden kann, was mancher Heiliger noch zu tun imstande gewesen. Der moderne Mensch kann es nicht mehr und belächelt alle, die es können, denn ihm ist Überwindung Verlust von Schöpferkraft. Ja, der moderne Mensch ist Angehöriger beider Welten, der des Willens und der der Ideen. Im Finden dieses Zwiespalts findet der Künstler Ruhm und Not, Armut und Existenz, Erkenntnis und Grenze. Es ist dies die Zeit, da für Thomas Mann Schopenhauer und Nietzsche zusammenfließen. War der metaphysische Trost zum Ende der „Buddenbrooks“ noch ganz und gar im Geiste Schopenhauers geschrieben, so tritt uns in der Modifikation des verirrten Bürgers in „Tonio Kröger“ eine schon beinahe glatte Figur im Geiste Nietzsches gegenüber, eine Figur, in der die Objektivationen des Willens mit denen der Erkenntissuche zusammenfließen und den neuen Künstlertypus bestimmen. Ergebnis ist der schaffende Künstler, der am Menschentum der Gegenwart verzweifelt, denn die will nicht begreifen, daß die Klüfte zwischen unreflektiertem Erleben und der Welt aus Wissen und Verstehen die Not des Künstlerdaseins ausmachen.
Die Entstehungszeit der Novelle ist gekennzeichnet von Manns Angst, ein Eckensteherdasein zu fristen, sehnsüchtig auf die vom Geist Unbeschwerten hinüberzuschauen, welche quasi die Antinomie zu seinem ängstlichen Selbstverständnis jener Jahre bilden. Die Sehnsucht bezieht sich jedoch nicht auf die Unbeschwerten selbst, sondern auf das Leben selbst, welches ihm einerseits Stoff zu bieten und andererseits Kraft genug für die andere Seite zu erbringen hätte. Mann sehnt sich zeitlebens nach dieser Kraft, da er des Geistes voll genug sich schien, woraus ein anderes Thema immer wiederkehrt: Einsamkeit. Doch ist die naheliegende Folgerung ins Allgemeine, ein allgegenwärtiges Niedergehen der Gesellschaft, als ein Thema Manns, nicht korrekt beobachtet. Die bürgerliche Welt ist bis heute nicht selbstvernichtet, schon gar nicht durch die in Manns Werken bestenfalls ein Randgeschehen einnehmenden Personen aus den unteren gesellschaftlichen Schichten. Nein, der allgemeine Niedergang kann nicht das alles überlagernde Thema sein. Es muß ein übergesellschaftliches Problem sein, vielleicht ein psychologisches?
Nehmen wir Nietzsches „Fall Wagner“ aus dem Drei-Kaiser-Jahr 1888. Wird da nicht der dekadente Künstler vorrangig als psychologisches Problem diskutiert? Das zum einen, dann geben zeitgenössische Tendenzen einen weiteren Aspekt wieder: Mann sei es gewohnt, sich symbolisch auszudrücken, eben als Künstler, schreibt er an den Verleger. Der König in „Tonio Kröger“ teilt mit dem Poeten die abgegrenzte und überhöhte Position gegenüber allem, was gewöhnlich und alltäglich ist. Das ist das psychologische Problem auch aus dem „Fall Wagner“, diese bedrückende und zugleich erhebende Ambivalenz des Künstlerdaseins. Das Thema ist der Künstler und sein Dasein, das Motiv die Sehnsucht nach dem normalen Leben, zu dem der Künstler eine zwiespältige Distanz hält, die bald ironisch bald wehmütig betrachtet wird. Das Ironische nennt er Literatur, das Wehmütige Dichtung; sich selbst fühlt er der Dichtung verpflichtet; den reinen Intellekt, der kühl und tot verfluchte Litteratur verfaßt, betrachtet er als verworfenen, ohne jedoch hölderlinsche Not dabei zu empfinden. Nein, der junge Thomas Mann ist kein Hölderlin, was man wegen der Emphase gegenüber Nietzsche doch beinahe vermuten dürfte. Mann lebt einhundert Jahre später und eine Dekadenzstufe höher; ihm sind modische Typen wie die des Bohemien, Ästhetizisten oder Dilettanten Abbilder der Wirklichkeit, zu denen er sich in vielfältiger Weise in Beziehung setzt und auch zu setzen weiß, denn alle diese Typoi sind Teile seiner selbst. Seine Beobachtungsgabe ist geschult an Bourget - „Théorie de la décadence“, 1881 -, wobei er in jungen Jahren schon eine Arbeitstechnik annimmt, die ihm in späteren Jahren manchen Vorwurf des Plagiats einbringen wird: Er transformiert wissenschaftliche Ergebnisse in Poesie. Das ist sein Wille, darin verbinden sich ihm Tradition und Gegenwart, darin findet er einen Ausdruck der Balance von Artistik und Bürgerlichkeit, keine Velleität wie bei obig beschriebenen kaltherzigen Ästhetizisten in kaltrauchigen Salons.
Nun, „Tonio Kröger“ zum vierten Male aufgerufen.
2. These
: „Tonio Kröger“ ist Manns letzter Versuch, einen Künstlertypus zu beschreiben, der Schöpfertum und Bürgerethos vereinigen will.
Die Schilderung ist sympathetisch, doch der ästhetischen Werten verpflichtete Künstler wird in seiner Welt zunehmend fragwürdiger. Aschenbach und Dr. Faustus verlieren im gewöhnlichen Dasein alle sympathisch machenden menschlichen Züge und enden in einer Sphäre jenseits des Humanitären. Doch das ist vorgegriffen und soll bloß dem Kontrast dienen.
Der Text ist essayistisch mit einer lyrischen Melodie. Das Essayistische ergibt sich durch die antithetische Konstruktion. Das Lyrische ist die Verwendung von Leitmotiven und bildhaften Vergleichen. Die Handlung ist gewohnt schmal und zirkulär und entbehrt beinahe jeder Entwicklung. Die Figuren sind Illustrationen und sollen das Thema in ein anschaulicheres Licht setzen. Alles dreht sich um Geist und Leben.
Genauer
: Leben ist das Wohlanständige und Liebenswürdige, das Bürgerliche eben. Geist ist Schaffen und Künstlertum, ist auch Kälte der Kunst, antithetisch begriffen und doch beides ineinander verbunden habend. Beide Begriffe gehen die verschiedensten Symbiosen ein. Schon der Titelname verbindet Attribute ehrwürdiger Bürgerlichkeit mit den typischen Begabungen eines Künstlers, verbindet norddeutsch-protestantischen Selbstbehauptungswillen in Verantwortung zu Gott und den Menschen - Kröger, Krüger, Krug: Zeichen für Wirtschaft - mit schweren träumerischen Lidern des Südländers, dessen sehnsüchtige Leidenschaft den vollkommenen Naturen gilt. Die Macht des Geistes also! Dieser Geist verwirklicht sich im Schöpfertum, welches eine Ganzheit wiedererwecken soll, die seiner Existenz abhanden gekommen. Ganzheit aber ist Geist und Leben, ist die Verbindung von kalter abstrakter Erkenntnis mit dem warmen sprudelnden Gestaden, die Lebensgeister wecken. Erst wenn das kalte Licht den dunklen Mutterboden erhellt, wird das Leben erträglich. Tonio Kröger ist kein Dilettant: sein Talent ist gepaart mit Gewissenhaftigkeit und großem Beharrungsvermögen, er ist zäh und von ehrsüchtigem Fleiß, hat Lust am Worte und der Form. Tonio Kröger ist sublimierte Leidenschaft am Leben.
Aber ist das nicht Ästhetizismus? Ja, doch. Man muß gestorben sein, um ein Schaffender sein zu können, muß ganz im Geiste aufgegangen sein und die Fähigkeit besitzen, den Frühling zu verdammen; man muß die Urwüchsigkeit des Lebendigen verachten können. Daß dann erst der Schaffende geboren ward, liegt nicht nur im Bereich des Möglichen. Es sind dies ästhetische Kontemplationen im Geiste Schopenhauers: Adalbert und Lisaweta leben eigentlich nicht, sie vertreten Positionen. Sie stehen still bei Schopenhauer; Thomas Mann alias Tonio Kröger ist den Schritt weiter zu Nietzsche gegangen. Er versucht, diese ästhetisierenden Ansichten an das gute und lebendige Leben zu binden, eine Interaktion aufzubauen, die aber keine Wertung schafft, sondern die zugespitzten Gegensätze beibehält. Zwar stellt sich der Titelheld dadurch in die Isolation der Einsamkeit, aber es ist eine hoffnungsvolle zugleich, denn diese Einsamkeit zielt auf den Ausgleich von Gegensätzen und Widersprüchen in ein harmonisches Ganzes und verschließt sich nichts Neuem. Das geht über den Ästhetizismus der Litteraten Adalbert und Lisaweta hinaus und könnte eine Kernaussage der Novelle sein.
Der moderne Künstler kennt die Schwäche des Geistes vor dem Leben, der reinen Natürlichkeit und schämt sich dessen. Die neue Dichtung erfordere den reinen Geist, wird behauptet, um beim Publikum erwecken zu können, was verlorenging: warmes, unmittelbares Empfinden. Von Schopenhauer zu Nietzsche. Der neue Künstler ist Schauspieler, ein großer Täuscher, er kalkuliert mit Effekten, um Ganzheit wiederherzustellen. Das Geschöpfte wird ein Konstrukt, wenn der Schaffende das Menschliche darzustellen wünscht, ohne am Menschlichen teilzuhaben. Der moderne Künstler schafft im Abgrund von Ironie, Unglaube - Bewußtsein einer verlorenen Totalität im Gewande des umfassenden Zweifels, der jedoch im Gegensatz zu Descartes vor dem eigenen Wirken nicht haltmacht - und Opposition - richtet sich gegen die vorhandene Ordnung, doch alles Handeln ist Sünde in den Augen des Geistes. Dort ist sein Zuhaus; Genie, Inspiration oder Irrationalität sind willkommene Dinge, zeichnen ihn jedoch nicht aus. Worauf zielt dieses Reüssieren? Auf die wohlbekannte Dichotomie: Zwischen Geist und Leben besteht jene Distanz, die durch Ironie überbrückbar scheint, doch tritt die geniale Reflexion hinter das Irrationale und der inspirierte Geist zerstört die Sinnlichkeit. Wohlgemerkt: die Rede war soeben vom Künstler, der in der Gesellschaft sein täglich Brot erwerben muß. Sein eigentliches Seyn ist damit längst nicht erfaßt. Das habe ich bereits weiter oben versucht.
Die gegensätzliche Parteiung gegenüber Lisaweta und Adalbert, Hans und Ingeborg, steht mit beiden Beinen fest im Leben. Tonio Krögers Liebe zu beiden ist eine ferne, die in der Welt des Ordentlichen und Gewöhnlichen ebensowenig Erfolg haben kann wie seine Distinguierung der Zigeuner. Was er den einen zuviel, hat er den anderen zuwenig. Er ist die Mitte von allem, ein Ausgestoßener und doch Inniggeliebter; jeder erkennt in ihm ein Stück seiner selbst und verstößt den fremden Teil, das andere, handelt mithin ganz menschlich, denn diese Prüfung hat der durchschnittliche Mensch noch nie überwinden mögen: das Fremde als kommendes Eigenes zu begrüßen. Vielleicht ist Tonio Kröger so ein gut Stück Deutschtum, die Mitte, das Artistische des Ausgleichens, das Ungewollt-Geliebte, das Unausgewogene und Zugebende jeglicher Position, die Verbindung aller Gegensätze in einem harmonischen Ganzen? Daß diese Möglichkeiten an Einsamkeit gebunden scheinen, betrübt, ist jedoch im weiteren Kontext der Mannschen Entwicklung - v.a. die „Betrachtungen“ - In diesem Buch beschreibt Mann das Deutschsein als das Pathos der Mitte! - plausibel.
Heute müßte eine Definition des Deutschseins anders ausfallen. Es wäre sicherlich aufschlußreich, einmal zu prüfen, inwiefern sich damalige Selbstinitiationen von heutigen unterscheiden.
Doch damit nicht genug. In Thomas Mann gären diese Gedanken, sie sind noch nicht klar formuliert in einer deutlichen Aussage. Wie auch? 1903. Der Mann ist gerade 28 Jahre alt. Außerdem fordert das Zeitalter der décadence die Abbildlichkeit des dekadenten Künstlertypus. Die äußerliche Gestaltung des Titelhelden entspricht also der Mode: Zartheit, mangelnde Stärke und Durchsetzungskraft prägen das Bild, dazu Termini wie Abbröckeln und Zersetzung, um den Zustand wiederzugeben, in dem sich Tonio Kröger befindet. Damit beschreibt Mann wortgetreu das Phänomen der décadence. Auch das Modewort nervös wird des öfteren angewandt. So wird eine Kausalität herbeigeredet - zumindest könnte man den Eindruck gewinnen -, die Künstlerschaft erst in dem Maße zugesteht wie Gesundheit geschwächt ward.
Zurück zu den Begabungen des Tonio Kröger. Es sind die Möglichkeiten zu tausend Daseinsformen, die ihn auszeichnen. Er vereinigt die Fähigkeit der verfeinerten Wahrnehmung- das ist keine Fertigkeit! -, dazu die Gabe der klaren Erkenntnis. Das sind Charakteristika aus klassischer Zeit, beinahe griechisch. Augen sehen, ein Motiv. Gestalten gestalten. Der träumerisch dreinschauende Tonio Kröger eröffnet sich Einsichten bis auf den Grund der Dinge und versucht die analytische Selbstverständigung, Kapitel 4:
- daß seine tausend Möglichkeiten im Grunde tausend Unmöglichkeiten sind;
- daß die Hinwendung zum Geiste die Grunderkenntnis birgt, die Welt bestehe aus Elend und Komik und
- daß nichtgelebte Zeit zur Erstarrung führt.
Ergebnis dieser Selbstverständigung
: Erkenntnisekel, Ekel vor dem Festlegen und Begrenzen, der Gefangenschaft in den eigenen Worten, die Bürgerlichkeit manifestieren. Der Mensch aber will! Er will Grenzen überwinden, ständig, und nicht zurückgeworfen sein unter das Limit. Thomas Mann legt sich die Meßlatte hoch, linst ab und an darüber und fällt doch immer wieder unter sie zurück. Vielleicht ist auch dies eine Formel des Deutschseins!?
Das Leben ist unvollkommen, kann jedoch nicht verändert werden, weil des Menschen Blick, erblindet von Empfindung, sich bricht. Der Mensch weiß und ist gelähmt. Das Selbstverständliche seines Tuns ist gehemmt durch den immerwährenden Zweifel dialektischen Erkennens. Die Sprache wird zum Vehikel, die Gefühle zu erledigen (ein späteres Motiv im „Zauberberg“), aber Tonio Kröger hofft immer noch, der Kälte des Geistes zu entfliehen, indem er seine Liebe zum Leben bekennt. Letztlich ist das eine unverhoffte Schwärmerei, sich im Reiche der Sehnsucht zu sielen an den ewigen Gegensätzen, die erkannt, nur ebenjenen Ekel hervorrufen, der erst entsteht, wenn die Unmöglichkeit eines Überwindens logische, irrationale und verstandesmäßige Klarheit besitzt.
NEIN!
Tonio Kröger wendet sich ab vom dilettierenden Literatentum und stellt sich den Widersprüchen. Er kann den Weg zu seinen biederen Vorfahren nicht wieder zurück gehen, doch glaubt er an die Formel des bürgerlichen Künstlers. Die Bürgerliebe zum Menschlichen, Lebendigen und Gewöhnlichen, von der Tonio Kröger in seinem Brief an Lisaweta schreibt, sind keine originären Gefühle, sie sind ihm überkommen aus einem Vorvergangenen. Die Novelle endet nicht mit einer Neuigkeit, sie zeigt die doppelte Optik, eine veränderbare Perspektive als Möglichkeit von Veränderungen überhaupt. Tonio Kröger setzt die Akzente neu, indem er aus dem Geschehen beinahe heraustritt, um die Funktion des Konstrukteurs zu übernehmen. Das ist schlechterdings ein Auftrag an den Leser, eine ironische Desillusionierung.
Friedrich und die Große Koalition
1915Joseph und seine Brüder
Bauprinzip des Romans: oben und unten verbinden, Henoch und HermesKonstruktion des Romans
- Schopenhauers Metaphysik mit der Ubiquität des Willens
- nunc stans – Gedanke
- Ideenhierarchie
- Prinzip der doppelten Optik: a. Willensmetaphysik; b. Abspiegelung im Raum/Zeit-Denken → der Mythus wird Produktion approximativer Metaphysik (Spekulation an den und über die Grenzen der Empirie)
Personen und Orte
Isaak
Jakob
Joseph
- das verwöhnte Rahel-Kind fällt in den Brunnen
- eine subtilere Schuld trifft Joseph beim Fall nach der Mut-Episode
- der Fall des Judentums ins Materiale (keine Rückkehr?)
- das Ich erfüllt sich durchs Besondere, die Form und das Überlieferte → dadurch wird dem Menschen das Gottessiegel zuteil
- das Musterhafte kommt aus der Tiefe und bindet
- das Ich kommt von Gott und ist frei
Mut
Petepre
Thamar
Adonishain
Technisches
Erzählsituation
Gestaltung
Funktion des Mythos
Bezug zu Ideenlieferern
A) Goldberg- Polytheismus wird zu Monotheismus
- Auserwähltheit und Erfüllung
- Sonderstellung der Hebräer in der Weltgeschichte (Volk=Gott)
- zentrale Bedeutung der Reinheitsgesetze
- Sach- und Problemgemeinschaft, die Wiedergewinnung vergangener Lebensformen im hypothetischen Roman beziehungsweise wissenschaftlichen Diskurs
- wissenschaftliche Details werden in lustiger Exaktheit spielerisch gehandhabt → der Ernst ist der Boden des Spiels
Mythus-Theorie
I.Prägung
II.Vermittlung
III. Legitimierung
- allgemein – Konzeption einer archaischen Bewußtseinslage und Ichkonstitution
- spezifisch – Jakob (gehorsam gegenüber Gott) und Joseph (eher hoffärtig, deshalb Segensverlust) besitzen eine spezielle Veranlagung zur Wahrnehmung höherer Wirklichkeiten
Theologie des Romans
politische Konzeption Deutschlands
Quellen
Erfaßt sind Werke, die mit Sicherheit als Quellen für den Joseph-Roman anzusehen sind, auch wenn unmittelbare Entlehnungen sich nicht nachweisen lassen. Nicht aufgeführt sind jedoch die für den mythologischen Aspekt des Romans unergiebigen Quellen. Den größten Teil von Thomas Manns Quellen hat Herbert Lehnert in zwei Untersuchungen veröffentlicht; über weiteres Quellenmaterial gibt die im Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich aufbewahrte Bibliothek des Dichters einen umfassenden Überblick. In einigen Fällen werden die Quellenwerke nach einer anderen als der von Thomas Mann benutzten Ausgabe zitiert. Es handelt sich um Franz Bolls „Sternglaube und Sterndeutung“ (Thomas Mann besaß die 3. Auflage von 1926), um Jung/ Kerenyis „Das göttliche Kind“ und um Kerenyis Kore-Studie, die Thomas Mann in der Erstausgabe von 1940/41 (Albae Vigiliae VI/VII; VIII/IX) benutzte (zitiert wird nach der 2., erweiterten Auflage von 1941; s. unter Jung/Kerenyi, Einführung); um Walter F. Ottos „Die Götter Griechenlands“, um die „Sagen der Juden“, von denen Thomas Mann die Bände I—III der Ausgabe von 1919 besaß, und um Freuds „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“ (Thomas Mann besaß die Ausgabe von 1939). Bei der von Thomas Mann benutzten Auflage (1923) von Max Webers „Das antike Judentum“ handelt es sich um einen unveränderten Nachdruck der zitierten Auflage von 1921.- ATAO = Jeremias, Alfred: Das Alte Testament im Lichte des Alten Orients, Leipzig 1916
- Bachofen/Bäumler = Der Mythus von Orient und Occident - Eine Metaphysik der alten Welt aus den Werken von J. J. Bachofen. Mit einer Einleitung von Alfred Bäumler hg. v. Manfred Schröter, München 1926
- Bachofen, Johann Jakob: Urreligion und antike Symbole - Systematisch angeordnete Auswahl aus seinen Werken in drei Bänden, hg. v. Carl Albrecht Bernoulli, Leipzig 1926
- Benzinger, Immanuel: Hebräische Archäologie, Leipzig 1927
- Blackmann, Aylward Manley: Das hunderttorige Theben - Hinter den Pylonen der Pharaonen, Leipzig 1926
- Bock, Emil: Joseph und seine Brüder, in: Die Christengemeinschaft II, 1926, 326 ff.
- Bohl, Franz M. Th.: Das Zeitalter Abrahams, in: Der Alte Orient XXIX, 1930, H. 1, 5 ff.
- Boll, Franz/Bezold, Carl: Sternglaube und Sterndeutung - Die Geschichte und das Wesen der Astrologie, Leipzig/Berlin 41931
- Brandes, Georg: Die Jesus Sage, Berlin 1925
- Braun, Julius: Naturgeschichte der Sage - Rückführung aller religiösen Ideen, Sagen, Systeme auf ihren gemeinsamen Stammbaum und ihre letzte Wurzel, 2 Bde, München 1864/65
- Dacque, Edgar: Urwelt, Sage und Menschheit - Eine naturhistorisch-metaphysische Studie, München 1924
- Dornseiff, Franz: Antikes zum Alten Testament. 1. Genesis, in: Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft und die Kunde des nachbiblischen Judentums NF XI, 1934, 57 ff.
- Erman, Adolf: Ägypten und ägyptisches Leben im Altertum, neu bearb. v. Hermann Ranke, Tübingen 1923
- Frazer, James George: Mensch, Gott und Unsterblichkeit - Gedanken über den menschlichen Fortschritt, Leipzig 1932
- Freud, Sigmund: Gesammelte Schriften, Wien 1924-1934
- Freud, Sigmund: Der Mann Moses und die monotheistische Religion, Frankfurt a. M. 1964
- Goldberg, Oskar: Die Wirklichkeit der Hebräer - Einleitung in das System des Pentateuch, Berlin 1925
- Gorion, Joseph = Joseph und seine Brüder - Ein altjüdischer Roman, hg. v. M. J. bin Gorion [d. i. Berdyczewski], Frankfurt a. M. 1917
- HAOG = Jeremias, Alfred: Handbuch der altorientalischen Geisteskultur, Berlin und Leipzig 21929
- Held, Hans Ludwig: Das Gespenst des Golem - Eine Studie aus der hebräischen Mystik mit einem Exkurs über das Wesen des Doppelgängers, München 1927
- Hempel, Johannes: Gott und Mensch im Alten Testament - Studie zur Geschichte der Frömmigkeit, Stuttgart 1926
- Horovitz, Jakob: Die Josephserzählung, Frankfurt a. M. 1921
- Jeremias, Alfred: Die außerbiblische Erlösererwartung - Zeugnisse aller Jahrtausende in ihrer Einheitlichkeit dargestellt, Berlin 1927
- Jeremias, Alfred: Die biblische Erlösererwartung, Berlin 1931
- Jeremias, Alfred: Der Schleier von Sumer bis heute, in: Der Alte Orient XXXI, 1931, H. 1-2, 4 ff.
- Jung, Carl Gustav/Kerenyi, Karl: Einführung in das Wesen der Mythologie, Amsterdam 1941
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- Kerenyi, Karl: Sophron oder der griechische Naturalismus, in: Apollon - Studien über antike Religion und Humanität, Wien/Amsterdam/ Leipzig 1937, 142 ff.
- Kris, Ernst: Zur Psychologie älterer Biographik (dargestellt an der des bildenden Künstlers), in: Imago XXI, 1935, 320 ff.
- Lehmann-Haupt, Carl-Friedrich: Israel - Seine Entwicklung im Rahmen der Weltgeschichte, Tübingen 1911
- Lublinski, Ida: Entstehung und Weiterentwicklung des Altorientalischen Mythos, in: Zeitschrift für Ethnologie LXI, 1930, 278 ff.
- Märchen und Geschichten der alten Ägypter, in deutscher Sprache hg. v. Ulrich Steindorff, Berlin o. J.
- Meißner, Bruno: Babylonien und Assyrien, 2 Bde, Heidelberg 1920 und 1925
- Mereschkowskij, Dimitrij: Die Geheimnisse des Ostens, Berlin 1924
- Meyer, Eduard: Die Israeliten und ihre Nachbarstämme - Alttestamentliche Untersuchungen, mit Beiträgen von Bernhard Luther, Halle/Saale 1906
- Muckle, Friedrich: Der Geist der jüdischen Kultur und das Abendland, Wien/Leipzig/München 1923
- Otto, Walter F.: Die Götter Griechenlands - Das Bild des Göttlichen im Spiegel des griechischen Geistes, Frankfurt a. M. 31947
- Altägyptische Erzählungen und Märchen, ausgew. und übers, v. Günther Roeder, Jena 1927
- Die Josephslegende, den persischen Dichtern Firdusi und Dschami nacherzählt von Ernst Roenan, Wien und Leipzig 1923
- Rohde, Erwin: Psyche - Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen, Tübingen
- Die Sagen der Juden. Gesammelt von Micha Josef Bin Gorion [d. i. Berdyczewski], neu hg. v. Emanuel Bin Gorion, Frankfurt a. M. 1962
- Schaeder, Hans Heinrich: Goethes Erlebnis des Ostens, Leipzig 1938
- Schaeder, Hans Heinrich: Die islamische Lehre vom vollkommenen Menschen, ihre Herkunft und ihre dichterische Gestaltung, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft NF IV, 1925, 192 ff.
- Spiegelberg, Wilhelm: Die Glaubwürdigkeit von Herodots Bericht über Ägypten im Lichte der ägyptischen Denkmäler, in: Orient und Antike III, Heidelberg 1926
- Steindorff, Georg: Die Blütezeit des Pharaonenreichs, Bielefeld und Leipzig 21926
- Sturmann, Manfred: Althebräische Lyrik - Nachdichtungen, München 1923
- Ungnad, Arthur: Die Religion der Babylonier und Assyrer, übertr. und eingel. v. Arthur Ungnad, Jena 1921
- Weber, Max: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie - III. Das antike Judentum, Tübingen 1921
- Weigall, Arthur: Echnaton - König von Ägypten und seine Zeit, Basel 1923
- Wiedemann, Alfred: Das alte Ägypten, Heidelberg 1920
- Yahuda, Abraham Schalom: Die Sprache des Pentateuch in ihren Beziehungen zum Ägyptischen, Berlin und Leipzig 1929
Königliche Hoheit
zentrales Thema: Verhältnis des Exzeptionellen → Dativ als Kennzeichen außerordentlicher Einsamkeit zur Gesellschaft → Repräsentanz der Menschlichkeit