faßte als erster in Griechenland eine Beschreibung fürs verantwortliche Tun, ohne selbst einen Begriff dafür zu bilden: Den Pfad der Wahrheit zu beschreiten, der zum Ziele führt, in dem Himmel wohnen zu können, mit Maß in allen Dingen, aber doch so, daß man sich die Lust am Leben nicht verkümmern läßt und froh die Gaben der Götter genießt ist allein Sache des für sein Tun Verantwortlichen und sich selbst die Vollendung schuldenden Menschen.
zwei entgegengesetzte Vorstellungen über Wesen, Herkunft und Bestimmung der Seele gelten in ihm gleichberechtigt
auf Heroenkult beruhende Anschauung → die Seele verschwindet nach dem Tod im Hades; eine durch Kult ausgelöste Verbindung ist möglich
Psyche als Abbild des Lebens → während des Wachseins schläft sie und zeigt im Traumbild das Zukünftige
der im Menschen hausende Doppelgänger stammt von den Göttern, seine Lebendigkeit geht über den körperlichen Tod hinaus
es gibt so etwas wie eine Schuldvorstellung, die bei Persephone gesühnt werden kann, sie ist quasi die Empfangsdame der Schuldbuße
die Gott Dienenden genießen Wonnen auf blumenvollen Wiesen: Stufenfolge → reine Seelen werden Könige, bevor sie auf ewiggrünen Wiesen schwofen (Rohde)
will ein Prophet sein, der die Religion Apollons offenbart und den Gott des Lichtes preist (Rostovtzeff)
für die Sieger bei den gesamtgriechischen sportlichen Wettkämpfen in Olympia, Delphi u.a. Stätten dichtete er Preislieder, Epinikia, Festchorgesänge, in denen er mit dem Preis des Siegers, eines Vertreters der Oberschicht, Mythenweisheit und Spruchweisheit verband.
verherrlicht dichterisch das griechische Schönheitsideal des siegenden Athleten, Ritters
stellt das Lebensgefühl der griechischen Aristokratie, verbunden mit dem Arete-Begriff - Tugend - in sprachlich wunderschönen Bildern dar und gibt somit dem Wertegefühl Ausdruck
bediente sich dabei einer Kunstsprache, der Demos stammt er ablehnend gegenüber, feierte jedoch den Sieg der Athener über die Perser
kannte nicht den Gedanken eines verantwortungsvollen Herrschers, der dem allgemeinen Besten dient (Strohm)
Ethik
ohne Mühe ist kein Glück: das Werk erprobt den Mann
nichts ist ohne die Götter, denn sie erst ermöglichen die Vollendung, die sich in Weisheit, Tapferkeit und Beredsamkeit entäußert
man solle bescheiden sein und dennoch fleißig arbeiten
Ruhm ist der Lohn für die Mühevollen, die eifrig sind, trotzdem aber bescheiden bleiben