Kriegsberichte durch Livius Quintus, Fabius Maximus der Zögerer, Plutarch überlieferte u.a. die Archimedes-Anekdote
eine der ersten Ursachen der Ausartung des römischen Volkes, da eine Verschlechterung auf moralischer und ein Wandel auf wirtschaftlicher Ebene erfolgen, durch den Lieferanten und wahres Gesindel reich werden und die alten Bürger verarmen (Niebuhr)
Ursache
der Gegensatz zwischen einem Händler- (Karthago) und einem Kriegervolk (Rom)
1. Krieg 264-241 v.Chr.
die Karthager besaßen die Seeherrschaft
260 v.Chr. Schlacht bei Mylae, Nordküste Siziliens, mit Sieg Roms
256 v.Chr. römischer Sieg bei Eknomos in der größten Seeschlacht des Altertums
unglückliche Politik durch Regulus, der Karthago unannehmbare Forderungen stellte → Widerstand durch Hamilkar, der Karthagos Heer neu organisierte und bis 241 v.Chr. - Schlacht bei den Aegatischen Inseln - erfolgreich stritt
2. Krieg 220-201 v.Chr.
nach Cannae (216 v.Chr.): Die Verwechslung von Mittel und Zweck durch die karthagische Regierung stellt die Hauptursache für die karthagische Niederlage dar; damit ist die fehlerhafte Denkweise der Regierung gemeint, die zwar große Streitkräfte nach Sardinien und Sizilien schickte, die die Inseln zurückerobern sollten, allerdings nicht begriff, daß eine direkte Unterstützung Hannibals in Italien sinnvoller wäre und die Inseln im Falle eines Sieges eh an Karthago zurückfallen würden. Weiterhin sind innere Spannungen im Heer für die mangelnden Erfolge in Spanien und Sizilien verantwortlich zu machen, da ein latenter Konflikt zwischen den Barkiden als Trägern der spanischen Militärtradition und den Vertretern der zentralen Staatsgewalt schwelte. (Kahrstedt)
um 212/1 v.Chr. Wende des Krieges durch die Scipionen, die Kontakte zu den Iberern besaßen
die Römer nehmen Syracus ein → die Karthager räumen Sizilien
die Bundesgenossen kehren nach und nach zu Rom zurück, wollten jedoch Frieden, Latiner
die Römer schließen ein Bündnis mit den Ätoliern gegen die Makedonen - Makedonischer Krieg → der westliche Kriegsschauplatz ist für Rom nicht gefährlich
um 207 v.Chr. gelingt Scipio der entscheidende Sieg gegen Hannibal bei Metaurus in Mittelitalien
Hannibal führte Gegenstoß nach der Niederlage auf Sizilien bis vor die Tore Roms: Hannibal ante portas
schwache Unterstützung durch Hasdrubal auf anderen Schauplätzen → Unternehmen der Eroberung Italiens scheitert
Hannibal kehrte nach Karthago zurück, um den Widerstand gegen Rom neu zu organisieren, doch 202 v.Chr. besiegte ihn Scipio endgültig
Ergebnis
harter Friedensvertrag für Karthago 201 v.Chr.
- 50 Jahresraten Kontributionen
- Verlust aller überseeischen Kolonien: Spanien, Sizilien...
- Genehmigungspflicht durch Rom im Falle kriegerischer Auseinandersetzungen: Numidien etc.
innenpolitische Folgen in Rom
in Italien herrscht Frieden
die Abgefallenen während des Krieges werden bestraft, z.B. Capua: Tötung der führenden Schicht, Aufhebung des Gemeindestatus → civitas sine suffragio
Syrakus verschwindet als politisches Gebilde
die gallischen Bundesgenossen werden ab sofort als Kolonien behandelt bis ca. 170 v.Chr.
3. Krieg 150-146 v.Chr.
die Karthager wehren sich gegen die ständigen Übergriffe des numidischen Königs Masinissa, Verbündeter Roms, werden von diesem jedoch geschlagen → Rom hat einen Kriegsgrund
in Karthago will man Frieden halten, doch nicht um jeden Preis → die römische Forderung der Umsiedlung der Karthager ins Landesinnere wird abgelehnt
Karthago kann nicht im Sturm genommen werden und wird unausreichend belagert, dann kommt Scipio Aemilianus 147 v.Chr. und schneidet rigoros alle Versorgungswege nach Karthago ab, schlägt die vor der Stadt stehende karthagische Armee und beginnt den Sturm auf die ausgehungerte Stadt, die sich nach sechs Tagen ergibt
der Senat beschließt die Schleifung der Stadt, und dies wird gegen den Willen Scipios durchgeführt
Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten, es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten Krieg. (Brecht)