Cambridger Schule
der mißlungene Versuch einzelner Engländer (Cudworth) im 17. Jahrhundert, sich gegen den vorherrschenden Sensualismus auf idealistischem Terrain zu behaupten
der Bezug zu Platon soll die mechanistische Weltanschauung wanken lassen und christliche und ethische Gedanken, die keine Nutzanwendung propädeuten - durch spätere Vertreter vehement gegen Hume betont -, stärker betonen
Erfurter Schule
Nominalismus im Augustiner-Sinne, z.B. bei Luther
Begriffe sind Bewußtseinsinhalte, Namen → sie haben außerhalb des Denkens nichts zu sagen
die Ontologie des transzendentalen Seins → die Welt wird durch Erfahrung gewonnen
Gott wird durch Glauben gewonnen, nicht durch Erkenntnis → Gott gibt den Geringen den Mut und Auftrag auszusprechen, was die Großen verschweigen
Philosophie und Theologie sind zu trennen
Frankfurter Schule
auch kritische
Theorie, im Selbstverständnis Kritische Theorie
eine seit den 1920er Jahren existierende soziologische Strömung, die ideologiekritisch Zeitgeschehen kommentiert
im Mittelpunkt der Forschungsarbeit stehen Entstehungsbedingungen kollektiver Vorurteile und Aggressionen, die Gründe für die Anfälligkeit der Menschen für faschistoide Parolen
Vermittlung linkshegelianischer Dialektik mit psychoanalytischen Ansätzen, woraus eine kritische Gesellschaftstheorie entwickelt, der Faschismus psychoanalytisch interpretiert, die Kulturindustrie kritisiert, Kommunikationsforschung und die Medienanalyse betrieben wird
ideologiekritischer Ansatz durch kritische Befasse mit
- dem Gesellschaftsbegriff, seiner von vielen politischen Theorien angenommenen Totalität
- dem Vermittluungsansatz (Kommunikation) des Disparaten, der Dialektik
- den verwendeten Begriffen, die verflüssigt werden müssen
Verwechslung von Ursache und Wirkung durch ideologiekritischen Ansatz? → dieser Ansatz führt zur Begründung einer ideologie- und gesellschaftskritischen Form des Widerstands gegen blinde Anpassung und Konformismus;
das emanzipatorische Programm muß erfüllet werden (Heidegger)
Hallesche Schule
Dichterschule im Aufklärungszeitalter, auch Anakreontiker
Lange, Gleim, Pyra und Klopstock erkannten Ziel in der Herausbildung des Menschen
nahmen die philologischen Bemühungen der Publizisten auf, die mittelalterliche Vorbilder dem deutschen Publikum schmackhaft machen wollten: Geschmacksbildung an den Horazischen Anakreontikern des 13.Jahrhunderts
siehe auch Hallesche Schule

Historische Schule
wichtigste Vertreter: Savigny, Jakob Grimm, Ranke, Görres
die uralte Erdenmutter in der Tiefe, Moira, die Kategorie des weiblichen Willens, das Schicksal, siegt über die männliche Kategorie, Zeus (Bäumler)
Marburger Schule
die Geschichte der Philosophie ist v.a. als die Entwicklung des kritischen Idealismus aufzufassen → betont den erkenntnistheoretischen Akzent (Cassirer, Natorp, Cohen)
der kritische Idealismus wurde durch Platon begründet, im 17./18. Jahrhundert durch die Entwicklung der Naturwissenschaften aufs neue entwickelt und fand in Kant seinen reifsten Ausdruck
beschränkt man sich bei Philosophie auf die Entwicklung des Erkenntnisproblems, so kann man sehen, daß das Ziel der geschichtlichen Arbeit in einer fortschreitenden Bestimmung des kritischen Begriffs der Erkenntnis gegenüber einer ursprünglich metaphysischen Auffassung angesehen werden kann → Schwierigkeit bei der Bestimmung des Verhältnisses Seele-Ich-Natur...
die Gewißheit der Erkenntnis vollzieht sich auf die reinen logischen Beziehungsformen → die Mathematik als Methode, den metaphysischen Dualismus Ich-Welt dialektisch aufzuheben, indem er auf die korrelative Bestimmung innerhalb der Erfahrungserkenntnis reduziert wird
zwingt zur Modifikation gewonnener Fragestellungen, da immer wieder religiöse oder metaphysische Tendenzen gewonnene naturwissenschaftliche Erkenntnisse hinterfragen und beeinträchtigen → Forderung der Kritik
Österreichische Schule
Vertreter
: Menger, Böhm-Bawerk
das Nebeneinanderbestehen von Ökonomie und Soziologie
radikal-subjektivistisch wie die historische Schule
an die Stelle des verschwommen salbungsvollen Moralisierens tritt ein reiner Psychologismus samt der Auflösung aller Kategorien der Ökonomie in die Kasuistik des abstrakten Gegensatzes von Lust und Unlust
sucht in Angebot-Nachfrage-Theorien den alleinigen Gegenstand der Beschäftigung sämtlicher Erklärungsmuster (Lukacs)
Prager Schule
1925/1928/1930
- Stil des täglichen Verkehrs - Alltagskommunikation - kommunikative Funktion
- Stil der Wissenschaft - theoretische Funktion
- Stil des öffentlichen Verkehrs - Amtssprache - praktische Funktion
- Stil der schönen Literatur - ästhetische Funktion
Verbindung von Strukturalismus und Formalismus (Jacobson)
Romantische Schule
Wiedererweckung der Poesie des Mittelalters
aus dem Christentum hervorgegangen, eine Passionsblume, die dem Blute Christi entsprossen
Schottische Schule
will sich gegen den vorherrschenden Empirismus der Engländer - Hume, Berkeley - im 18. Jahrhundert behaupten und akzentuiert die Lehre vom common sense, d.i. der gesunde Menschenverstand und die daraus folgenden intuitiven Wahrheiten
spricht sich gegen eine pragmatische Ethik aus, z.B. Reid
Sokratische Schulen
versuchten, jeweils verschieden in ihrer Ausrichtung, die positive Bestimmung des höchsten Guts
Südwestdeutsche Schule
Vertreter:
Windelband und
Rickert
Rückbewegung auf Fichte, Wachsen des nietzscheschen Einflusses (Lukacs)
Wiener Schule
Prämisse
:
Gedanke einer Kunstgeschichte nach Aufgaben
ihre Geschichtsschreibung beherrscht der Begriff der einheitlichen Entwicklung
es entwickeln sich im Laufe der Geschichte formale Probleme (z.B. Licht-Raum-Behandlung durch die Künstler)
Vorteil dieser Auffassung | Nachteil dieser Auffassung |
- bietet ein geschlossenes, in Denknotwendigkeiten innerlich verzahntes, kunstgeschichtliches Weltbild | - führt zur Einengung des geschichtlichen Blickfeldes und zu einseitiger Interpretation |
Würzburger Schule
um 1900
pflegt vornehmlich die experimentelle Untersuchung des Denkens → psychologische Grundierung der Denkvoraussetzungen
Vertreter
: A. Messer, N. Ach, O. Külpe