nicht vom Körper zu scheiden → ihr kommt keine Unsterblichkeit zu
Formursache und erste Entelechie, die Voraussetzung fürs Tun → der Grund der Lebensfunktionen ihres Leibes: im Gegensatz dazu ist der denkende Geist unvergänglich
Lebensprinzip in den Lebewesen → anima forma corporis
besserer Teil: verfügt über
Vernunft
schlechterer Teil: kann auf Vernunft hören (
Aristoteles)
ein persönliches Wesen, das dem lebendigen Menschenleibe innewohnt, ihn in Ausnahmefällen zeitweise verlassen kann, den toten Leib aber immer verläßt, das dann fortlebt und schädliche wie nützliche, Menschenkraft übersteigende Einwirkungen auf die Lebenden ausüben kann (Breysig)
ein der vorgestellten Ordnung des Makrokosmos nachgebildeter Mikrokosmos
muß ein Engramm sein und nichts Angeborenes (Campbell)
hat ihren Sitz in der Zirbeldrüse, hier kommt sie in Berührung mit den Lebensgeistern und dank dieser Berührung erfolgt eine Wechselwirkung zwischen Seele und Körper
kann die Bewegungsrichtung der Lebensgeister beeinflussen
nur beim Menschen
direkt dem göttlichen Geist entstammendes Prinzip des Denkens → wie bei Augustin (Descartes)
berührt niemals ihre Gegenstände (Emerson)
ist ein Spiegel, der auf der einen Seite das natürliche Amalgam an sich aht, auf der anderen die immateriellen Einstrahlungen als geistige Substanz in sich aufnimmt (Ennemoser)
besitzt Affinität vor allem zur mythischen Zeithaftigkeit (Gebser)
unsterblich
Unsinn sind der Inkarnationsgedanke und die Gedanken um die Bewußtseinsimmanenz; aber die Natur bewahrt in der Seele stets die Spuren aller ihrer vorhergehenden Zustände (Leibniz)
Frucht des Baumes → wird vom Feuer nicht erfaßt und wird nach 1. Moses 1 zum Bilde, d.i. die Gottähnlichkeit des Menschen (Leisegang)
die Burgfeste der Seele macht frei
Ehre und Freiheit sind die zeit- und raumlosen Wesenheiten, aus denen die feste besteht (Meister Eckhart)
erfunden, um den Leib zu verachten, um ihn krank und heilig zu machen (Nietzsche)
ist unsterblich, denn was sich selbst bewegt, ist unsterblich
besteht aus drei Teilen:
Mut und Begierde sind sterblich und ziehen die Seele hernieder ins Reich der Sinnlichkeit, Vernunft nicht
die Vernunftseele hat eine ursprüngliche Liebe zu den Ideen und eine vorgeburtliche Erinnerung (Anamnese) an sie, ist aber durch den Leib der Ideenschau entfremdet und muß in einem mühsamen Bildungsprozeß wieder zu ihr hingeführt werden → Höhlengleichnis
nicht eingeschlossen in der Welt der Erscheinungen → sie ist zusammen mit dem Himmel entstanden
steht neben dem Leib, ist nichts Materielles
besitzt priesterliche Hoheit und ist Vermittlerin zwischen den Welten
hat Anteil am Werden
kann durch Vereinigung mit dem Leib verunreinigt werden, ABER: Ebenmaß zwischen Seele und verliehenem Leib
Empfindungen treten von außen heran, deshalb ist die Seele ihrem Wesen nach die reine Kraft des Denkens und Erkennens (Platon)
Rasse von innen (Rosenberg)
will in die Region des Lichts zurückkehren, aus dem Kreis der Geburten herausbrechen
die unendliche Seele des Menschen stellt eine Harmonie oder harmonische Abstimmung abstrakter Zahlen dar → diese Zahlen und ihre Beziehungen gehen dem Körper voraus und überleben ihn
die Seele verläßt den Leib, wenn er stirbt, denn sie steht im offenbaren Gegensatz zum Leib, der altert und stirbt, ABER ist die Seele ewig und anfangslos?
sie wurde erschaffen, weil sie zum Zwecke der Beseelung/Belebung des menschlichen Körpers geschaffen wurde → sie erst bildet die Harmonie aus, die der Mensch ist
sie erhält ihren Lohn, sofern sie sich im Körper bewährt hat → sie wird zu einem Dämon (Halbgott), der frei ist von den körperlichen Begierden und Schmachtungen etc. - Pythagoras, wiedergegeben von Diogenes L. VIII., 32
das im Mittelpunkt der Kräfte entstehende lebendige Band
lebendige Identität beider Prinzipien, Geist → aber die Identität ist nicht unauflöslich, denn Gott wird offenbar als in ihm unauflösliche, unzertrennliche Einheit
Nexus zwischen Urbild und Wirklichkeit (Schelling)
Destillationsgefäß, Elemente müssen ihr Stoff, z.B. die Geschichte, zutragen, um in vollen saftigen Blättern in ihr anzuschwellen (Schiller)
ist Gegenstand der Geschichtsdeutung (Schröter)
Gegenstand des Lebens
Idee des Daseins → Gewißheit des Schicksals (Spengler)
hat eine adäquate Erkenntnis der ewigen und unendlichen Wesenheit Gottes → aber die Affekte lenken uns Menschen ab und trüben die Schau des Ganzen (Spinoza)
keines Menschen Seele ist ohne Bosheit (Wyman)
Adel der Seele
wird bewiesen durch
- Wesen in seiner Herrlichkeit, der Himmel
- Kräfte in ihrer Mächtigkeit
- Werke in ihrer Fruchtbarkeit (Rosenberg)
Bestimmung der Seele
Trachte nicht nach dem ewigen Leben, sondern schöpfe das Mögliche aus. (Pindar)
Streben nach Befreiung vom Einfluß des Körperlichen (Platon)
schöne Seele
Es heißt, daß man bei gewöhnlichen Seelen nach dem rechnet, was sie tun, bei edlen Seelen nach dem, was sie sind. (Emerson)
wenn das sittliche Gefühl im Affekt handeln darf, ohne daß Widersprüche mit der ansonsten normalen Handlungsweise zu befürchten sind (Schiller)
schöne Seelen
suchen Augenblicke der Ruhe hinter verstummten Masken
die Suche nach erträumter Ruhe des Schweigens im Einssein mit sich selbst → sie vergessen, daß der Wert dieser Augenblicke die Flüchtigkeit ist, ein Teil ihrer eigenen Größe und Tiefe (Lukacs)
Strahlungen der Seele
die Liebe zur Kreatur
die Liebe zur Natur
die Liebe zur Gottheit
→ konnten durch die Mechanisierung dem Einzelwesen nicht geraubt werden, obgleich sie im Alltag zur Bedeutungslosigkeit sich verflüchtigen mußten (
Rathenau)
Substanz der Seele
Substanz ist das Denken → hier aber keine Eigenschaft (Platon)
Theorie der Seele
auch 'Orch-OR'-Theorie (ORCHestrated Objective Reduction)
in den 1990er Jahren von den Physikern Roger Penrose und Stuart Hameroff entwickelt
basiert auf physiologischen Überlegungen, die metaphysisch (quantentheoretisch) erweitert werden: das Bewußtsein innerhalb der Neuronen entsteht nicht durch Interaktionen zwischen ihnen
die Hauptstruktur des Bewußtseins liegt in den Mikrotubuluszellen im Gehirn (Hameroff)
ist nur zu einem Teil einmalig und subjektiv, zum anderen aber kollektiv und objektiv (Jung)
eine Welle, die im Universum der subatomaren Teilchen schwingt (Quantenphysik ist Teilchenphysik), und die Mikrotubuli Achtung: Externer Link! fungieren als echte Quantencomputer, die diese Schwingungen in verwertbare Informationen umwandeln (Penrose)
wir sind die Summe unserer Entscheidungen, aber es gibt auch die instablie Welt der Nichtentscheidungen, die jedoch möglich gewesen sind → diese Welt der Nichtentscheidungsfolgen bricht schnell zusammen, sie ist instabil
Oberbau der Seele - das Bewußte
Wenn der logische Oberbau sich löst, die Rinde, müde des Ansturms der vormondalten Bestände, die ewig umkämpfte Grenze des Bewußtseins öffnet, ist es, daß das Alte, das Unbewußte, erscheint in der magischen Ideenumwandlung und Identifizierung, im frühen Erlebnis des Überall und des Ewigseins. Das Erbgut des Stammhirns liegt noch tiefer und lustbereit: ist der Mantel destruiert, im psychotischen Zerfall, stößt, aus dem primitiv-schizoiden Unterbau emporgejagt von den Urtrieben, das ungeheure, schrankenlos sich entfaltende, archaische Trieb-Ich durch das zerfetzte psychologische Subjekt empor. (Kronfeld)
Unsterblichkeit der Seele
die Mikrotubuli verlieren in einem Zustand vor dem Tod ihren Quantenzustand, behalten aber die in ihnen enthaltenen Informationen
mit dem Aufhören des Herzschlags fließt das Blut nicht mehr und die Mikrotubuli verlieren ihren Quantenzustand
aber die Quanteninformation in den Mikrotubuli wird nicht zerstört, sie kann nicht zerstört werden, sie verteilt sich einfach und löst sich in das Universum auf → im Kreislauf des Lebens bleiben diese Informationen erhalten
weibliche Seele
Ich kann mir die
Resignation, die Genügsamkeit, nicht geben, die eine Stärke weiblicher Seelen ist. (Schiller)
Seele vs. Welt
Gegensatz des Vorhandenseins des wachen, rein menschlichen Bewußtseins
die Seele ist die Möglichkeit, die Welt das Wirkliche → im Leben verwirklicht sich das Mögliche (Spengler)