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maere

MÄRE

- novellistische Erzählliteratur in Reimpaarversen zu vier Takten
- keine geistliche REDE oder Minnerede, sondern eigenzwecklich an PLOT gebunden
- eine poetisch gestaltete, innerweltliche und dennoch fiktive, mit menschlichen Personen sich gestaltende Erzählform
- anders als bei der einfachen GESCHICHTE wird ein Spezialfall vorgestellt, der ein Identifikationsangebot an den Rezipienten schaffen soll
- die Erzählhaltung ist auktorial bei Betonung besonderer Eigenheiten

Typen

  • 1. schwankhaft

- im ZENTRUM steht die komische Figur
- dazu kommt Situationskomik
- gute Märendichter setzen auch die Wortkomik ein durch semantische AMBIVALENZ - Kalauer
- die besten Märendichter schaffen einen Spannungsbogen zwischen Torheit und KLUGHEIT

  • 2. höfisch galant

- besitzt strukturelle Nähe zum höfischen ROMAN, ist jedoch nicht so umfangreich und zudem spezialisiert auf zumeist eine PERSON

- thematisiert die Bewältigung menschlicher Laster, Geiz, zumeist mit Epimytheon
- ein anderes Hauptthema ist das 4. Gebot

maere.txt · Zuletzt geändert: 2019/12/09 19:32 von Robert-Christian Knorr