genie
Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende ÜberarbeitungNächste Überarbeitung | Vorhergehende ÜberarbeitungNächste ÜberarbeitungBeide Seiten der Revision | ||
genie [2010/01/10 13:52] – Robert-Christian Knorr | genie [2019/10/18 18:17] – [GENIE] Robert-Christian Knorr | ||
---|---|---|---|
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
====== GENIE ====== | ====== GENIE ====== | ||
- | + | - handelt in der [[Erkenntnis]] der Voraussetzungen, | |
- | - Unter Genie verstehe ich die geistigen Kräfte, die fähig sind, alle Gegenstände unseres [[Wissen]]s zu durchdringen und ihre wesentlichsten Unterschiede zu erfassen. (Fielding)\\ | + | - Unter Genie verstehe ich die geistigen Kräfte, die fähig sind, alle Gegenstände unseres [[Wissen#Wissens]] zu durchdringen und ihre wesentlichsten Unterschiede zu erfassen. (Fielding)\\ |
- | - Typ des produktiven | + | - bedarf dreierlei: |
- | - Verbindung eines [[Charakter]]s mit einem [[Talent]]e ([[Grillparzer]])\\ | + | - die gegebene Sachlage überblicken; |
- | - führt das allein Gedachte zur Wirkung auf das Ganze zurück\\ | + | - die notwendigen Maßnahmen erkennen und |
+ | - im richtigen | ||
+ | - sein [[Wesen]] besteht darin, andere vor den Kopf zu stoßen, rücksichtslos seine Mission zu leben und sich gründlich unbeliebt zu machen (Friedell) | ||
+ | - Typ des produktiven bürgerlichen | ||
+ | - der schaffende [[Geist]] für sich, auch außer und über dem Menschengeiste → bedarf der [[Demut]], um zu empfangen ([[Goethe]])\\ | ||
+ | - Verbindung eines [[Charakter#Charakters]] mit einem [[Talent#Talente]] ([[Grillparzer]])\\ | ||
+ | - führt das allein Gedachte zur [[Wirkung]] auf das Ganze zurück\\ | ||
- hat die Befriedigung des inneren Dranges zum [[Zweck]] ([[Humboldt]])\\ | - hat die Befriedigung des inneren Dranges zum [[Zweck]] ([[Humboldt]])\\ | ||
- | - nach §77 der „Kritik der Urteilskraft“ ein // | + | - nach §77 der „Kritik der Urteilskraft“ ein //[[archetypus]] intellectus//, |
- eine ästhetische [[Monade]] ([[Leibniz]])\\ | - eine ästhetische [[Monade]] ([[Leibniz]])\\ | ||
- | - dem Genie des Künstlers gelingt es, sich vom Willen zu befreien und die [[Natur]] rein und objektiv darzustellen ([[Rosenberg]])\\ | + | - kann man nicht haben, nur sein (Schlegel)\\ |
+ | - dem Genie des Künstlers gelingt es, sich vom [[Willen]] zu befreien und die [[Natur]] rein und objektiv darzustellen ([[Rosenberg]])\\ | ||
- //monstrum per excessum// ([[Schopenhauer]])\\ | - //monstrum per excessum// ([[Schopenhauer]])\\ | ||
- Günstling der Natur\\ | - Günstling der Natur\\ | ||
- | - Träger durch schöpferisch und gelehrtem Wissen nicht weiterableitbarer Naturkräfte → [[Dasein]]sform | + | - Träger durch schöpferisch und gelehrtem Wissen nicht weiterableitbarer Naturkräfte → Daseinsform |
+ | - Im 18. Jahrhundert zielte der Geniebegriff auf eine meritokritische Aufwertung des begabten Individuums gegen die [[Stand# | ||
Zeile 19: | Zeile 27: | ||
- [[Lessing]] nennt es einen Mikrokosmos, | - [[Lessing]] nennt es einen Mikrokosmos, | ||
- [[Hamann]] und [[Herder]] deuten später das Genie als eigene und umfassende Totalität | - [[Hamann]] und [[Herder]] deuten später das Genie als eigene und umfassende Totalität | ||
+ | |||
+ | ===== Theorie des Geniebegriffs ===== | ||
+ | - wurde von [[Schelling]] in der // | ||
+ | - Trennung zwischen Talent und Genie bei den Romantikern; | ||
+ | - Die Alten sprachen vom Genie weniger, ehrten aber und kultivierten es vielleicht mehr als wir. Die höhere Macht, die einen Menschen zur Hervorbringung seines Werkes belebt, das wir als unnachahmlich, |
genie.txt · Zuletzt geändert: 2023/04/01 12:37 von Robert-Christian Knorr