demokrit
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demokrit [2010/03/24 17:27] – Robert-Christian Knorr | demokrit [2022/03/06 16:12] (aktuell) – [Vergleich der Urbestimmung mit anderen Philosophen] Robert-Christian Knorr | ||
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460-370 v.Chr.\\ | 460-370 v.Chr.\\ | ||
griechischer [[Philosoph]]\\ | griechischer [[Philosoph]]\\ | ||
- | - mit [[Leukipp]] um 440 v.Chr. Begründer der atomistischen [[Lehre]] | + | - mit [[Leukipp]] um 440 v.Chr. Begründer der atomistischen [[Lehre]]\\ |
+ | - stellte die [[Existenz]] von Gespenstern nicht in Abrede | ||
===== Erkenntnistheorie ===== | ===== Erkenntnistheorie ===== | ||
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- Im Gegensatz zur Lehre [[Anaxagoras]]' | - Im Gegensatz zur Lehre [[Anaxagoras]]' | ||
Es gibt zwei Formen der Erkenntnis, die echte und die unechte. Zur unechten gehören Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, [[Gefühl]]. Die andere gründet sich auf den Verstand und besitzt den Vorrang, denn wir nehmen nichts Untrügliches wahr, sondern nur, was nach der jeweiligen [[Verfassung]] unseres [[Körper# | Es gibt zwei Formen der Erkenntnis, die echte und die unechte. Zur unechten gehören Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, [[Gefühl]]. Die andere gründet sich auf den Verstand und besitzt den Vorrang, denn wir nehmen nichts Untrügliches wahr, sondern nur, was nach der jeweiligen [[Verfassung]] unseres [[Körper# | ||
- | - Wahrnehmung ist die Veränderung des Verhältnisses zwischen [[Objekt]] und [[Subjekt]]\\ | + | - Wahrnehmung ist die [[Veränderung]] des Verhältnisses zwischen [[Objekt]] und [[Subjekt]]\\ |
- Demokrit unterscheidet [[Eigenschaft]]en, | - Demokrit unterscheidet [[Eigenschaft]]en, | ||
- | - die Erscheinungswelt wird durch die sinnliche Wahrnehmung erkannt\\ | + | - die Erscheinungswelt wird durch die sinnliche |
- die Dinge wirken durch ihre Ausflüsse auf die Sinnesorgane und dadurch schließlich auf die Feueratome der [[Seele]] ein\\ | - die Dinge wirken durch ihre Ausflüsse auf die Sinnesorgane und dadurch schließlich auf die Feueratome der [[Seele]] ein\\ | ||
- | - eine jeweilige Form der Atome bewirke zwar die entsprechende [[Empfindung]] - so runde das Süße etc. -, aber diese Eigenschaften kommen durch die Reaktion der Seelenatome, | + | - eine jeweilige Form der Atome bewirke zwar die entsprechende [[Empfindung]] - so runde das [[Süße]] etc. -, aber diese Eigenschaften kommen durch die [[Reaktion]] der Seelenatome, |
==== Anschauung der Lehre im einzelnen ==== | ==== Anschauung der Lehre im einzelnen ==== | ||
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- Leere ist nicht nur die Bedingung für die Bewegung, für die Einzelheit und Vielheit der Atome, sie ist auch die Bedingung für die Teilbarkeit, | - Leere ist nicht nur die Bedingung für die Bewegung, für die Einzelheit und Vielheit der Atome, sie ist auch die Bedingung für die Teilbarkeit, | ||
- Wachstum ist für die Atomiker nur denkbar, wenn Atome in den entsprechenden Körper eindringen; also muß Platz - = Leere - da sein. Da keine [[Leere]] in den Atomen ist, sind sie unteilbar.\\ | - Wachstum ist für die Atomiker nur denkbar, wenn Atome in den entsprechenden Körper eindringen; also muß Platz - = Leere - da sein. Da keine [[Leere]] in den Atomen ist, sind sie unteilbar.\\ | ||
- | - Die vorrausgesetzte Leere erscheint als die Bedingung der [[Möglichkeit]] jeder Bewegung, wodurch sich die Frage stellt, wohinein. Die Frage hat schon die Trennung von Materie und Bewegung zur Voraussetzung; | + | - Die vorrausgesetzte Leere erscheint als die Bedingung der [[Möglichkeit]] jeder Bewegung, wodurch sich die Frage stellt, wohinein. Die Frage hat schon die Trennung von Materie und Bewegung zur [[Voraussetzung]]; aus ihr folgt die Frage nach dem ersten Beweger, deren Beantwortung auf [[Idealismus]] hinausläuft. Die These hingegen, daß Materie und Bewegung untrennbar |
__Demokrits großer Gedanke__: | __Demokrits großer Gedanke__: | ||
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Die Atome sind sich Bewegende, besitzen die Eigenschaft des sich Bewegenkönnens. \\ | Die Atome sind sich Bewegende, besitzen die Eigenschaft des sich Bewegenkönnens. \\ | ||
- | - Das Bilden wird als ein rein mechanischer Akt verstanden: herumspritzen der Atome durch den leeren Raum → bewegen sie sich mit gleicher Geschwindigkeit, | + | - Das Bilden wird als ein rein mechanischer Akt verstanden: herumspritzen der Atome durch den leeren Raum → bewegen sie sich mit gleicher Geschwindigkeit, |
- Die unterschiedliche Lage, Gestalt und Anordnung der Atome ist der [[Grund]] für die Verschiedenheit der Dinge, ebenso das [[Prinzip]] der Wahrnehmung und Erkenntnis.\\ | - Die unterschiedliche Lage, Gestalt und Anordnung der Atome ist der [[Grund]] für die Verschiedenheit der Dinge, ebenso das [[Prinzip]] der Wahrnehmung und Erkenntnis.\\ | ||
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[[Parmenides]] - [[Sein]]\\ | [[Parmenides]] - [[Sein]]\\ | ||
[[Heraklit]] - [[Prozeß]]\\ | [[Heraklit]] - [[Prozeß]]\\ | ||
- | Leukipp - [[Fürsichsein]]: | + | Leukipp - [[Fürsichsein]]: |
- Der Körper ist nicht, wie bisher durch Parmenides festgelegt, das [[Gefängnis]] der Seele, sondern ein sorgfältig zu behandelndes Gerät der Seele, ein Werkzeug.\\ | - Der Körper ist nicht, wie bisher durch Parmenides festgelegt, das [[Gefängnis]] der Seele, sondern ein sorgfältig zu behandelndes Gerät der Seele, ein Werkzeug.\\ | ||
- | - Demokrit beseitigt die letzten Reste der anthrpomorphistischen Welterklärung und sucht alles Entstehen auf rein mechanische Vorgänge zurückzuführen. Die rein quantitativen Zustände, Verhältnisse und Bewegungen der Atome sind demnach die Grundlage der qualitativ vielfältigen und bewegten Erscheinungswelt. Der [[Tod]] ist die völlige Lostrennung der Kugelatome von den übrigen, eine natürliche Auflösung der Atomverbindungen.\\ | + | - Demokrit beseitigt die letzten Reste der anthrpomorphistischen |
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+ | | |**Demokrit**|**Anaxagoras**|**Empedokles**|**Parmenides**| | ||
+ | |das Unteilbare|Atome werden als Ideen/ | ||
+ | |das Seiende|ist eine unendliche Menge einzelner Gestalten, die im (sich nicht bewegenden) leeren Raum sind und mit diesem ständig interagieren| |klare Differenzierung zwischen Seiendem und Nicht-Seiendem|ist in sich selber und nicht anderswo; es interagiert nicht, denn das Seiende ist, das Nicht-Seiende ist nicht; der Raum bewegt sich nicht, er ist, obgleich ihm alles fehlt, was das Seiende ausmacht; der Raum ist aber in sich selber| | ||
===== Ethik ===== | ===== Ethik ===== | ||
+ | - es gelang bislang nicht, die erkenntnistheoretischen Grundlagen auf seine Ethik anzuwenden res. diese auf die naturwissenschaftlichen Überzeugungen zurückzuführen\\ | ||
- die [[Philosophie]] besiegt die [[Leidenschaft]]en der Seele → der [[Euthymie]] wird alles untergeordnet, | - die [[Philosophie]] besiegt die [[Leidenschaft]]en der Seele → der [[Euthymie]] wird alles untergeordnet, | ||
- das [[Lebewesen]] wird als dem [[Kosmos]] vergleichbar in Aufbau und wundervollem Zusammenwirken der Organe begriffen\\ | - das [[Lebewesen]] wird als dem [[Kosmos]] vergleichbar in Aufbau und wundervollem Zusammenwirken der Organe begriffen\\ | ||
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===== Leib-Seele-Problem ===== | ===== Leib-Seele-Problem ===== | ||
- | - Demokrit unterscheidet zwischen verschiedenen intellektuellen und affektiven Fähigkeiten und weist diesen verschiedene Orte im Körper zu, so das [[Denken]] im [[Gehirn]]... | + | - Demokrit unterscheidet zwischen verschiedenen intellektuellen und affektiven Fähigkeiten |
- Demokrits Seelenatome bilden das materielle Substrat jener Wechselbeziehungen, | - Demokrits Seelenatome bilden das materielle Substrat jener Wechselbeziehungen, | ||
- es ist falsch, den Körper zum [[Schlüssel]] für das Wohlbefinden von Körper und Seele zu machen, vielmehr sollen die Menschen eine [[Theorie]] über die Seele machen, denn die Heilung der Seele hilft auch den Fehlern des Körpers. Aber körperliche [[Kraft]] ohne Denken hilft der Seele nicht. Die Seele bewegt den Körper, nicht umgekehrt. | - es ist falsch, den Körper zum [[Schlüssel]] für das Wohlbefinden von Körper und Seele zu machen, vielmehr sollen die Menschen eine [[Theorie]] über die Seele machen, denn die Heilung der Seele hilft auch den Fehlern des Körpers. Aber körperliche [[Kraft]] ohne Denken hilft der Seele nicht. Die Seele bewegt den Körper, nicht umgekehrt. |
demokrit.1269448022.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:20 (Externe Bearbeitung)