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DER ARME KONRAD
- Aufstand in Oberdeutschland um 1517 (Beutelsbach und Schorndorf in Schwaben), eine Mischung aus machtpolitischem Aufbegehren gegen die Beschneidung der Gemeindeautorität durch den sich ausbilden wollenden FÜRSTenstaat und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen
- die neue Vermögenssteuer will vom ADEL nicht bezahlt werden, die Bauern dagegen werden dadurch stärker belastet und begehren auf
- die VERÄNDERUNG der Gewichtsmaße führt ebenfalls zu Ungerechtigkeiten
- der Aufstand zerfiel rasch in Ermangelung der Ausbreitung, da es den Bauern nicht gelang, sich und ihn zu organisieren
Entstehung des Namens
Unter der Remstaler Verbrüderung [schwäbischer Bauern gegen ihre HERRSCHAFT war ein lustiger Geselle, der schon längst als ein Kopf von drolligen Einfällen zwischen seinem Taufnamen Konrad und seiner [sozialen] Lage eine komische Wechselbeziehung gefunden hatte, weil kein Rat, oder nach der Aussprache des dortigen Landvolks koan-rot bei ihm verfangen wollte. Das Wortspiel hatte gleich anfangs Beifall gefunden, und die Brüderschaft taufte sich nun diesem ihrem Gesellen nach den armen Konrad. (Zimmermann)
Fähnlein
- wie beim Bundschuh auch hier eine blaue Fahne mit einem weißen KREUZ
- vor einem Kreuz betet ein Knieender, um den die Losung steht „Der arme Konrad“
Struktur
- eine stille GEMEINDE, in welcher sich unter lustigen Schwänken und Possen die Bestrebungen der früheren Bauernverbindungen (z.B. BUNDSCHUH) forterhielten und dem öffentlichen Auge entzogen
- eine förmliche Organisation mit Chargen und Gesetzen, Versammlungsorten und Tagen
- ein Hauptmann stand an der Spitze, der im weißleinenen Bauernkittel und im grauen Filzhut stolz einherschritt: er hielt über seine Gesellen ein eigenes Register und musterte die Untüchtigen aus: nicht aufgenommen oder geduldet wurden Reiche, Bettler, Landstreicher, Taugenichtse; man nahm nur Arbeiter und Bedienstete durch Handschlag auf, die mit dem Wenigen, was sie erhielten, unzufrieden waren (Zimmermann)