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dichtung

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dichtung [2024/03/12 06:43] – [DICHTUNG] Robert-Christian Knorrdichtung [2024/05/05 17:30] (aktuell) – [französische Dichtung] Robert-Christian Knorr
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 - zielt aufs Bleibende, nicht aufs Formale, z.B. die [[Sprache]] → sie schafft es, das unmittelbar Angeschaute selbst dunkel zu halten (Haustein)\\ - zielt aufs Bleibende, nicht aufs Formale, z.B. die [[Sprache]] → sie schafft es, das unmittelbar Angeschaute selbst dunkel zu halten (Haustein)\\
 - Sie soll aus der Zersplitterung der [[Seele]]nkräfte den ganzen Menschen wieder herstellen; der [[Dichter]] soll selbst Muster sein. ([[Schiller]])\\ - Sie soll aus der Zersplitterung der [[Seele]]nkräfte den ganzen Menschen wieder herstellen; der [[Dichter]] soll selbst Muster sein. ([[Schiller]])\\
-- Der Zweck der Dichtung ist nicht, mit Geniezügen zu prahlen, sondern ihre himmlische Kraft zum Besten der Menschheit zu gebrauchen. (Schubart)\\+- Der Zweck der Dichtung ist nicht, mit Geniezügen zu prahlen, sondern ihre himmlische Kraft zum Besten der Menschheit zu gebrauchen. ([[Schubart]])\\
 - ist keineswegs nur dem Schönen verpflichtet: als Redekunst, als Übung und Handwerk ist ihr Ziel die [[Augustin#de doctrina christiana|persuasio]], die Überredung, bestenfalls die Information, die Belehrung, die Unterhaltung (Wehrli) - ist keineswegs nur dem Schönen verpflichtet: als Redekunst, als Übung und Handwerk ist ihr Ziel die [[Augustin#de doctrina christiana|persuasio]], die Überredung, bestenfalls die Information, die Belehrung, die Unterhaltung (Wehrli)
  
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 __Vertreter__: [[Der#Der von Kürenberg]], [[Dietmar#Dietmar von Eist]]\\ __Vertreter__: [[Der#Der von Kürenberg]], [[Dietmar#Dietmar von Eist]]\\
  
 +===== französische Dichtung =====
 +
 +auch französische Poesie\\
 +- Anstand ist ihr großer Richter und Gesellschaftskreise der Schauplatz ihrer [[Poesie]]; selbst ihr Theater ist Kreis der [[Gesellschaft]]\\
 +- [[Corneille]], [[Racine]], [[Voltaire]] erleuchten und amüsieren ([[Herder]])
 ===== gälische Dichtung ===== ===== gälische Dichtung =====
 - wurde im 19. Jhd. neu entdeckt und publiziert: Thomas Osborne [[Davis]] (1814-45), James Clarence Mangan (1803-49), Samuel [[Ferguson]] (1810-86), Aubrey de Verc (1814-1902)\\ - wurde im 19. Jhd. neu entdeckt und publiziert: Thomas Osborne [[Davis]] (1814-45), James Clarence Mangan (1803-49), Samuel [[Ferguson]] (1810-86), Aubrey de Verc (1814-1902)\\
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 → Probleme mit der Umsetzung, deshalb: mittelhochdeutsche Daktylen\\ → Probleme mit der Umsetzung, deshalb: mittelhochdeutsche Daktylen\\
 __Vertreter__: [[Ulrich#Ulrich von Gutenburg]], [[Rudolf#Graf Rudolf von Fenis-Neuenburg]], Albrecht von Johansdorf\\ __Vertreter__: [[Ulrich#Ulrich von Gutenburg]], [[Rudolf#Graf Rudolf von Fenis-Neuenburg]], Albrecht von Johansdorf\\
- + 
 +===== Ideen der Dichtung ===== 
 + 
 +  - Personifikation wirkender Kräfte; 
 +  - Liebe und Haß; Empfangen und Geben; Tätigkeit und Ruhe; Vereinigung und Trennung, kurz: zwei Geschlechter; 
 +  - aus zwei vereinigten Dingen ein Drittes; aus zwei widersprechenden Wesen Untergang des einen → so erklärt man aus dem Sein das Werden, den Tod aus dem Leben (Herder)
  
 ===== italienische Dichtung ===== ===== italienische Dichtung =====
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 - man hat es der Dichtung des neunzehnten Jahrhunderts mit Recht zum Vorwurfe gemacht, daß der [[Genius]] verlorengegangen sei, daß statt des wahren Gefühls wir angefressen seien von der Reflexion ([[Groote]]) - man hat es der Dichtung des neunzehnten Jahrhunderts mit Recht zum Vorwurfe gemacht, daß der [[Genius]] verlorengegangen sei, daß statt des wahren Gefühls wir angefressen seien von der Reflexion ([[Groote]])
  
 +===== moderne Dichtung =====
 +
 +- setzt ein mit der Nachahmung der wiedergefundenen Alten und behauptet in einem neuen Zustande der Welt die Form, kann aber nicht dieselbe Wirkung entfalten; sie hat unendlich verfeint, alle Vorstellungsarten und Moralen erschöpft, wirkt aber wenig und kann und soll jetzt nur wenig wirken: sie ist zum lieben Vergnügen ([[Herder]])
 ===== mythologische Dichtungen ===== ===== mythologische Dichtungen =====
 - sind ein Nebel (das Unbewußte), durch den wir die entfernte [[Zeit]] der Urwelt und einzelne große Gestalten [[erkennen]], die sich auf ihrem dunklen Hintergrund bewegen ([[Schelling]])\\ - sind ein Nebel (das Unbewußte), durch den wir die entfernte [[Zeit]] der Urwelt und einzelne große Gestalten [[erkennen]], die sich auf ihrem dunklen Hintergrund bewegen ([[Schelling]])\\
dichtung.1710222187.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/03/12 06:43 von Robert-Christian Knorr