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freimaurer [2023/08/03 10:01] Robert-Christian Knorrfreimaurer [2023/12/15 22:42] (aktuell) – [Geschichte der Freimaurer] Robert-Christian Knorr
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 - die Schurzfellchristen ([[Lichtenberg]])\\ - die Schurzfellchristen ([[Lichtenberg]])\\
 +- könnten sich auch aus dem //sculptores lapidum liberorum// im Mittelalter gebildet haben, eine Vereinigung derjenigen, die Steine solange wetzten, bis sie frei von allem Unrat waren → von Hirsau aus zogen gemietete Freimetzer durch die Lande, gaben sich Statuten, die, angesichts ihrer Bauherren, die kirchliche Gebäude verlangten, allmählich auch religiöse Kontexte erhielten (Lützeler)\\
 - klein am genießbarsten ([[Nietzsche]])\\ - klein am genießbarsten ([[Nietzsche]])\\
 - vereinigt Leute aus allen [[Nation#Nationen]], von allen [[Religion#Religionen]], von allen Ständen: der Mexikaner, der Sibirier, der [[Deutsche]] und der Japaner, der Christ und der Muselmann, und der Jude, der Minister, der Kapuziner und der Feldmarschall umarmen einander in der [[Loge]]: die [[Meinung#Meinungen]] der Sekten werden wechselseitig geduldet ([[Schatten]] und [[Licht]], 1786)\\ - vereinigt Leute aus allen [[Nation#Nationen]], von allen [[Religion#Religionen]], von allen Ständen: der Mexikaner, der Sibirier, der [[Deutsche]] und der Japaner, der Christ und der Muselmann, und der Jude, der Minister, der Kapuziner und der Feldmarschall umarmen einander in der [[Loge]]: die [[Meinung#Meinungen]] der Sekten werden wechselseitig geduldet ([[Schatten]] und [[Licht]], 1786)\\
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 Im 12. Jahrhundert unter der Regierung Balduins, des Königs von Jerusalem, traten neun sehr eng befreundete Edelleute von hervorragendem Ansehen, deren Führer Hugo von Paganis hieß, an dem Ort zusammen, wo der Tempel Salomos gestanden hatte. Sie verbanden sich zur Verteidigung der Religion und des heiligen Grabes mit den Chorherren von Jerusalem. Diese weihten sie in die großen Geheimnisse ein und stellten den Orden unter dem Namen der Templer wieder her. Sie nahmen die weiße Kleidung an, der der Papst Honorius das rote Kreuz hinzufügte. Auf Bitten des alten Patriarchen von Jerusalem richteten sie sich wie ein geistlicher Orden nach der Regel des heiligen Bernhard. Anfangs arm und klein an Zahl wuchsen die Templer in kurzer Zeit an Zahl und Reichtum. Sie vollbrachten große Waffentaten. Bald war ihre Bedeutung und ihr Ruhm der ganzen Christenheit bekannt. Die Fürsten und Prinzen überall und besonders aus Schottland und England schenkten ihnen große Güter, die sie im heiligen Krieg als wahrhaft christliche Ritter verwandten. Im Laufe der Zeit nahm Macht und Reichtum der Ritter so zu, daß sie große Städte, Festungen, ein großes Heer und eine große Zahl an Untergebenen besonders im heiligen Land besaßen.   Dort hatte gewöhnlich der Ordensgroßmeister mit der Mehrzahl der Ritter seinen Wohnsitz.\\ Im 12. Jahrhundert unter der Regierung Balduins, des Königs von Jerusalem, traten neun sehr eng befreundete Edelleute von hervorragendem Ansehen, deren Führer Hugo von Paganis hieß, an dem Ort zusammen, wo der Tempel Salomos gestanden hatte. Sie verbanden sich zur Verteidigung der Religion und des heiligen Grabes mit den Chorherren von Jerusalem. Diese weihten sie in die großen Geheimnisse ein und stellten den Orden unter dem Namen der Templer wieder her. Sie nahmen die weiße Kleidung an, der der Papst Honorius das rote Kreuz hinzufügte. Auf Bitten des alten Patriarchen von Jerusalem richteten sie sich wie ein geistlicher Orden nach der Regel des heiligen Bernhard. Anfangs arm und klein an Zahl wuchsen die Templer in kurzer Zeit an Zahl und Reichtum. Sie vollbrachten große Waffentaten. Bald war ihre Bedeutung und ihr Ruhm der ganzen Christenheit bekannt. Die Fürsten und Prinzen überall und besonders aus Schottland und England schenkten ihnen große Güter, die sie im heiligen Krieg als wahrhaft christliche Ritter verwandten. Im Laufe der Zeit nahm Macht und Reichtum der Ritter so zu, daß sie große Städte, Festungen, ein großes Heer und eine große Zahl an Untergebenen besonders im heiligen Land besaßen.   Dort hatte gewöhnlich der Ordensgroßmeister mit der Mehrzahl der Ritter seinen Wohnsitz.\\
 Als aber die Stadt Jerusalem und ein großer Teil von Palästina durch die Ungläubigen wieder zurückerobert war, wurde der Sitz der Regierung nach Cypern verlegt und zuletzt von dort nach Paris. Der Patriarch der hohen Geistlichkeit des Ordens wohnte aller Wahrscheinlichkeit nach auf Cypern.\\ Als aber die Stadt Jerusalem und ein großer Teil von Palästina durch die Ungläubigen wieder zurückerobert war, wurde der Sitz der Regierung nach Cypern verlegt und zuletzt von dort nach Paris. Der Patriarch der hohen Geistlichkeit des Ordens wohnte aller Wahrscheinlichkeit nach auf Cypern.\\
-Der Templerorden bestand so fast durch zwei Jahrhunderte in größtem Glanz. Aber durch das undurchdringliche Geheimnis ihrer Mysterien, durch ihre innere Verwaltung, durch ihr militärisches Übergewicht, durch ihr ökonomisches Geheimnis, aber noch mehr durch ihre Reichtümer und die großen Kenntnisse, die sie besaßen, erregten sie bei den Fürsten großes Mißtrauen, besonders beim König von Frankreich, Philipp dem Schönen, dem sie ihre Dienstleistung gegen seine Feinde verweigerten. Er erlangte vom Papst Clemens V. ihre Verdammung und schließlich ihre Aufhebung und völlige Vernichtung. Man legte ihnen schmählichste Verbrechen zur Last, aber man konnte ihnen nichts beweisen. Trotzdem der Großmeister Jakob Molay ein tugendhafter Mann war, ein musterhaftes Leben führte und von untadligem Wandel war, wurde er mit einer großen Zahl von Rittern verbrannt. Der Orden war vernichtet, seine Güter beschlagnahmt, teils zu Gunsten der Fürsten, teils wurden sie den Johannitern und den Deutschrittern übereignet.\\+Der Templerorden bestand so fast durch zwei Jahrhunderte in größtem Glanz. Aber durch das undurchdringliche Geheimnis ihrer Mysterien, durch ihre innere Verwaltung, durch ihr militärisches Übergewicht, durch ihr ökonomisches Geheimnis, aber noch mehr durch ihre Reichtümer und die großen Kenntnisse, die sie besaßen, erregten sie bei den Fürsten großes Mißtrauen, besonders beim König von Frankreich, Philipp dem Schönen, dem sie ihre Dienstleistung gegen seine Feinde verweigerten. Er erlangte vom Papst Clemens V. ihre Verdammung und schließlich ihre Aufhebung und völlige Vernichtung. Man legte ihnen schmählichste Verbrechen zur Last, aber man konnte ihnen nichts beweisen. Trotzdem der Großmeister Jakob Molay ein tugendhafter Mann war, ein musterhaftes Leben führte und von untadligem Wandel war, wurde er mit einer großen Zahl von Rittern verbrannt. Der Orden war vernichtet, seine Güter beschlagnahmt, teils zu Gunsten der Fürsten, teils wurden sie den [[Johanniter|Johannitern]] und den Deutschrittern übereignet.\\
 Die Templer, die der Todesstrafe entgingen, verließen ihre Güter und zerstreuten sich. Die einen flohen nach Schottland, andere zogen sich an verborgene und abgelegene Orte zurück, wo sie ein einsiedlerisches Leben führten.\\ Die Templer, die der Todesstrafe entgingen, verließen ihre Güter und zerstreuten sich. Die einen flohen nach Schottland, andere zogen sich an verborgene und abgelegene Orte zurück, wo sie ein einsiedlerisches Leben führten.\\
 Als der Großmeister Molay nach der Wende, die der gegen ihn angestrengte Prozeß ungerechterweise nahm, erkannte, daß er nichts mehr zu hoffen habe, weder für sich noch für den Orden, faßte er seinen Entschluß. Er sann auf eine Möglichkeit, die erhabenen Kenntnisse und die Grundprinzipien des Ordens zu erhalten, zu verbreiten und zu verewigen. Als der Großmeister Molay nach der Wende, die der gegen ihn angestrengte Prozeß ungerechterweise nahm, erkannte, daß er nichts mehr zu hoffen habe, weder für sich noch für den Orden, faßte er seinen Entschluß. Er sann auf eine Möglichkeit, die erhabenen Kenntnisse und die Grundprinzipien des Ordens zu erhalten, zu verbreiten und zu verewigen.
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 Beaujeu stieg des Nachts in die Grabstätte hinab, fand dort das Kästchen, nahm es und brachte es dem Großmeister. Dieser, von seinem Eifer und seinem Mut befriedigt, weihte ihn in die Geheimnisse ein. Er nahm ihm das eidliche Versprechen ab, den Orden, der Zeit und den Umständen gemäß, wieder herzustellen und bis zum Tage des Jüngsten Gerichts zu verbreiten, wo er vor dem großen Baumeister der Welt von ihm Rechenschaft fordern werde über die Erfüllung seiner Versprechen. Darauf vertraute er ihm an, daß das Kästchen, das er soeben gebracht habe, die kostbarste Reliquie enthielte, die Balduin, König von Jerusalem, dem Orden gegeben habe. Es sei der Zeigefinger der rechten Hand Johannis des Täufers. Er übergab ihm drei Schlüssel mit der Erklärung, daß der Sarg, unter dem das Kästchen verborgen war, einen silbernen Kasten enthalte, in dem er zusammen mit den Annalen und alten Briefen die bedeutendsten und erhabensten Kenntnisse des Ordens finden würde. Außerdem sei darin die Krone der Könige von Jerusalem, die der Obhut der Großmeister des heiligen Grabes anvertraut war; ferner der siebenarmige goldene Leuchter und die vier Evangelisten aus Gold, welche das heilige Grab schmückten. Er, Molay, habe alle diese kostbaren Gegenstände gerettet und von Jerusalem mitgebracht, indem er sie in diesem Sarg verbarg unter dem Vorwand, daß es der Körper seines Vorgängers, des Großmeisters Beaujeu, wäre, dem er versprochen habe, ihn nach Paris bringen zu lassen. Allgemein nähme man an, daß all diese Dinge in die Hände der Ungläubigen gefallen wären. Schließlich teilte er ihm mit, daß die beiden Säulen, die am Eingang der Grabstätte der Großmeister den Chor des Tempels schmückten, hohl wären und große Schätze enthielten. Sie wären von den Ersparnissen des Ordens gesammelt und nach und nach in diesen Säulen verborgen worden, deren Kapitäler man abnehmen und die Schätze herausholen könne. Nachdem Molay diese Mitteilungen gemacht hatte, ließ er Beaujeu schwören, daß er alles retten und dem Orden für immer erhalten wolle. Er umarmte ihn zum letzten Male und bereitete sich darauf vor, sein Geschick auf sich zu nehmen, das ihn erwartete.\\ Beaujeu stieg des Nachts in die Grabstätte hinab, fand dort das Kästchen, nahm es und brachte es dem Großmeister. Dieser, von seinem Eifer und seinem Mut befriedigt, weihte ihn in die Geheimnisse ein. Er nahm ihm das eidliche Versprechen ab, den Orden, der Zeit und den Umständen gemäß, wieder herzustellen und bis zum Tage des Jüngsten Gerichts zu verbreiten, wo er vor dem großen Baumeister der Welt von ihm Rechenschaft fordern werde über die Erfüllung seiner Versprechen. Darauf vertraute er ihm an, daß das Kästchen, das er soeben gebracht habe, die kostbarste Reliquie enthielte, die Balduin, König von Jerusalem, dem Orden gegeben habe. Es sei der Zeigefinger der rechten Hand Johannis des Täufers. Er übergab ihm drei Schlüssel mit der Erklärung, daß der Sarg, unter dem das Kästchen verborgen war, einen silbernen Kasten enthalte, in dem er zusammen mit den Annalen und alten Briefen die bedeutendsten und erhabensten Kenntnisse des Ordens finden würde. Außerdem sei darin die Krone der Könige von Jerusalem, die der Obhut der Großmeister des heiligen Grabes anvertraut war; ferner der siebenarmige goldene Leuchter und die vier Evangelisten aus Gold, welche das heilige Grab schmückten. Er, Molay, habe alle diese kostbaren Gegenstände gerettet und von Jerusalem mitgebracht, indem er sie in diesem Sarg verbarg unter dem Vorwand, daß es der Körper seines Vorgängers, des Großmeisters Beaujeu, wäre, dem er versprochen habe, ihn nach Paris bringen zu lassen. Allgemein nähme man an, daß all diese Dinge in die Hände der Ungläubigen gefallen wären. Schließlich teilte er ihm mit, daß die beiden Säulen, die am Eingang der Grabstätte der Großmeister den Chor des Tempels schmückten, hohl wären und große Schätze enthielten. Sie wären von den Ersparnissen des Ordens gesammelt und nach und nach in diesen Säulen verborgen worden, deren Kapitäler man abnehmen und die Schätze herausholen könne. Nachdem Molay diese Mitteilungen gemacht hatte, ließ er Beaujeu schwören, daß er alles retten und dem Orden für immer erhalten wolle. Er umarmte ihn zum letzten Male und bereitete sich darauf vor, sein Geschick auf sich zu nehmen, das ihn erwartete.\\
 Als Molay gestorben war, fing Beaujeu an, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Mit neun Rittern, unglückliches Überbleibsel, die der [[Wut]] der Verfolgung und dem Schrecken der Todesstrafe entgangen waren, mischte er sein Blut mit dem Blute seiner Brüder und gelobte, den Orden über die ganze Erde zu verbreiten, so lange sich noch neun vollkommene Architekten fänden.\\ Als Molay gestorben war, fing Beaujeu an, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Mit neun Rittern, unglückliches Überbleibsel, die der [[Wut]] der Verfolgung und dem Schrecken der Todesstrafe entgangen waren, mischte er sein Blut mit dem Blute seiner Brüder und gelobte, den Orden über die ganze Erde zu verbreiten, so lange sich noch neun vollkommene Architekten fänden.\\
-Darauf erbat er vom König Philipp die Erlaubnis, aus dem Grabgewölbe der Großmeister den Sarg des Großmeisters Beaujeu, seines väterlichen Oheims, des Vorgängers von Molay, entnehmen zu dürfen. Als er diese erlangt hatte, stieg er mit seinen Brüdern in die Grabstätte der Großmeister hinab und ließ den Sarg heraustragen, der statt der Asche seines Oheims den erwähnten silbernen Kasten enthielt. Ebenso ließ er die Schätze herausnehmen, die in den beiden Säulen waren, und schaffte alles an einen sicheren Ort. Es ist wahrscheinlich, daß dieser auf Cypern war, wo der Archimandrit oder Patriarch mit dem klerikalen Großkapitel des Ordens residierte.+Darauf erbat er vom König Philipp die Erlaubnis, aus dem Grabgewölbe der Großmeister den Sarg des Großmeisters Beaujeu, seines väterlichen Oheims, des Vorgängers von Molay, entnehmen zu dürfen. Als er diese erlangt hatte, stieg er mit seinen Brüdern in die Grabstätte der Großmeister hinab und ließ den Sarg heraustragen, der statt der Asche seines Oheims den erwähnten silbernen Kasten enthielt. Ebenso ließ er die Schätze herausnehmen, die in den beiden Säulen waren, und schaffte alles an einen sicheren Ort. Es ist wahrscheinlich, daß dieser auf Cypern war, wo der Archimandrit oder Patriarch mit dem klerikalen Großkapitel des Ordens residierte.\\
 Nachdem er seinen ersten Versprechungen mit Erfolg nachgekommen war, stellten Beaujeu und die neun Ritter den Orden wieder her. Zu ihrem Großmeister wurde Beaujeu erklärt. Er erhielt alle Rechte, die dieser Würde zustehen. Die Krone der Könige von Jerusalem verblieb unter seiner Obhut.\\ Nachdem er seinen ersten Versprechungen mit Erfolg nachgekommen war, stellten Beaujeu und die neun Ritter den Orden wieder her. Zu ihrem Großmeister wurde Beaujeu erklärt. Er erhielt alle Rechte, die dieser Würde zustehen. Die Krone der Könige von Jerusalem verblieb unter seiner Obhut.\\
 Aber um den Orden besser zu verbergen, führte Beaujeu neue Zeremonien ein, die er unter dem Sinnbild des Salomonischen Tempels und unter den Hieroglyphen, die darauf Bezug haben, verbarg.\\ Aber um den Orden besser zu verbergen, führte Beaujeu neue Zeremonien ein, die er unter dem Sinnbild des Salomonischen Tempels und unter den Hieroglyphen, die darauf Bezug haben, verbarg.\\
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 Als das Königreich Juda und Israel untergegangen waren, pflanzte sich die Verbrüderung nnter den Essäern und den ägyptisch-hellenistischen Juden fort. „Es war dieses eine besonders streng und unsträflich lebende Zunft weiser Männer, welche in ihren theologisch-kabalistisch-chymisch-und hermetisch-magischen Wissenschaften so geheim waren, als daß sie Llesamt lieber den Tod gelitten, als daß sie denen, so keine Mitverwandten waren, etwas von Aren natürlichen Geheimnissen, viel weniger die verborgenen Namen der Engel, als den Grund- und Eckstein der Cabala, offenbaret hätten."\\ Als das Königreich Juda und Israel untergegangen waren, pflanzte sich die Verbrüderung nnter den Essäern und den ägyptisch-hellenistischen Juden fort. „Es war dieses eine besonders streng und unsträflich lebende Zunft weiser Männer, welche in ihren theologisch-kabalistisch-chymisch-und hermetisch-magischen Wissenschaften so geheim waren, als daß sie Llesamt lieber den Tod gelitten, als daß sie denen, so keine Mitverwandten waren, etwas von Aren natürlichen Geheimnissen, viel weniger die verborgenen Namen der Engel, als den Grund- und Eckstein der Cabala, offenbaret hätten."\\
 In Ägypten ist die „erste Grundlage zur regelmäßigen Einrichtung der geheimen Gesellschaften" zu suchen. Dort gab es in der Religion unter Aufsicht der Priester, „die insgesamt Weltweise waren", das große Geheimnis „von Einigkeit, Allmacht, Unermeßlichkeit, Güte, Gerechtigkeit und andere göttliche Eigenschaften", dort gab es die Lehre von der Seelenwanderung und Unsterblichkeit der Seele. Bei ihren Gegnern war die dortige Verbrüderung ebenso verhaßt, wie heute in Europa. Dort wurde auch der Begriff des Profanen geprägt für alle die, die als nicht Eingeweihte nicht in die Verbrüderung aufgenommen worden waren.\\ In Ägypten ist die „erste Grundlage zur regelmäßigen Einrichtung der geheimen Gesellschaften" zu suchen. Dort gab es in der Religion unter Aufsicht der Priester, „die insgesamt Weltweise waren", das große Geheimnis „von Einigkeit, Allmacht, Unermeßlichkeit, Güte, Gerechtigkeit und andere göttliche Eigenschaften", dort gab es die Lehre von der Seelenwanderung und Unsterblichkeit der Seele. Bei ihren Gegnern war die dortige Verbrüderung ebenso verhaßt, wie heute in Europa. Dort wurde auch der Begriff des Profanen geprägt für alle die, die als nicht Eingeweihte nicht in die Verbrüderung aufgenommen worden waren.\\
-Die geheimen ägyptischen Wissenschaften und die göttiich-geistliche Magie wurden schon früh verfälscht, so daß sie mit vielen Irrtümern behaftet zu uns gelangten. Die Christen waren „die rechten und wahren Universalerben aller geheimen Ägyptischen Wissenschaften". Neben dem erlauchten Orden hätten auch einige andere Gesellschaften mit ihnen sich verbrüdert, so z. B. die Tempelherren.\\ +Die geheimen ägyptischen Wissenschaften und die göttiich-geistliche [[Magie]] wurden schon früh verfälscht, so daß sie mit vielen Irrtümern behaftet zu uns gelangten. Die Christen waren „die rechten und wahren Universalerben aller geheimen Ägyptischen Wissenschaften". Neben dem erlauchten Orden hätten auch einige andere Gesellschaften mit ihnen sich verbrüdert, so z. B. die Tempelherren.\\ 
-Von Isis und Osiris stamme das „größte Geheimnis der ganzen Natur": Aesch-Majim, das feurige Wasser oder wässrige Feuer. Eine Loge wurde wahrscheinlich in den älteren Zeiten mit dem dreifachen Ausruf "Y-haho" (I. A. O.) geschlossen. Dies war der geheime Name Gottes Joho oder Jehova. Die Zeremonie wurde mit aller Pracht vollzogen. Könige und ihre Söhne waren Freunde der Magier und deren Schulen der Weisheit. Die geheimen Gesellschaften existierten bis in die Zeiten Diokletians, der als Feind der Weisheit die von der Verwandlungskunst handelnden Bücher verbrennen ließ.\\ +Von Isis und Osiris stamme das „größte Geheimnis der ganzen Natur": Aesch-Majim, das feurige Wasser oder wäßrige Feuer. Eine Loge wurde wahrscheinlich in den älteren Zeiten mit dem dreifachen Ausruf "Y-haho" (I. A. O.) geschlossen. Dies war der geheime Name Gottes Joho oder Jehova. Die Zeremonie wurde mit aller Pracht vollzogen. Könige und ihre Söhne waren Freunde der Magier und deren Schulen der Weisheit. Die geheimen Gesellschaften existierten bis in die Zeiten Diokletians, der als Feind der Weisheit die von der Verwandlungskunst handelnden Bücher verbrennen ließ.\\ 
-Bei den Äthiopiern, die von den Ägyptern abstammten, bestand die geheime Verbrüderung durch die Gymnosophisten fort. Auch die Colcher waren im Besitz großer Geheimnisse. Als Beweis sei ihr Besitz des goldenen Vlieses, das Jason mit seinen Argonauten bekanntlich entführte. Zum Andenken an dieses Unternehmen hat später Philipp von Burgund den Orden des goldenen Vlieses gegründet.\\+Bei den Äthiopiern, die von den [[Ägypter|Ägyptern]] abstammten, bestand die geheime Verbrüderung durch die Gymnosophisten fort. Auch die Colcher waren im Besitz großer Geheimnisse. Als Beweis sei ihr Besitz des goldenen Vlieses, das Jason mit seinen Argonauten bekanntlich entführte. Zum Andenken an dieses Unternehmen hat später Philipp von Burgund den Orden des goldenen Vlieses gegründet.\\
 Die Caphthorim, wohl ein Teil der Einwohner Kappadokiens, hielten das Wasser für den Ursprung aller erschaffenen Dinge. Es war ohne Zweifel das aus dem Chaos, dessen feuchter Teil von dem über ihm schwebenden göttlichen Geist das „geschiedne Webungswasser der erschaffenen Dinge" war. Diese Lehre haben Thales und seine jonische Schule übernommen.\\ Die Caphthorim, wohl ein Teil der Einwohner Kappadokiens, hielten das Wasser für den Ursprung aller erschaffenen Dinge. Es war ohne Zweifel das aus dem Chaos, dessen feuchter Teil von dem über ihm schwebenden göttlichen Geist das „geschiedne Webungswasser der erschaffenen Dinge" war. Diese Lehre haben Thales und seine jonische Schule übernommen.\\
 Die Araber haben erst angefangen, sich mit den geheimen Wissenschaften zu beschäftigen, nachdem sie die Schriften des Aristoteles und anderer Griechen übersetzt hatten. Die Verbrüderung erreichte dann einen hohen Stand. Avicenna, Geber, Rasis, Mesue u. a. waren Brüder des hohen Ordens. Der Orden breitete sich bis nach Fez, Marokko, Astrachan und Buchara aus. In der Fama Fraternitas findet sich eine wichtige Stelle von einem Bruder des goldenen Rosenkreuzes, der dorthin gereist war. \\ Die Araber haben erst angefangen, sich mit den geheimen Wissenschaften zu beschäftigen, nachdem sie die Schriften des Aristoteles und anderer Griechen übersetzt hatten. Die Verbrüderung erreichte dann einen hohen Stand. Avicenna, Geber, Rasis, Mesue u. a. waren Brüder des hohen Ordens. Der Orden breitete sich bis nach Fez, Marokko, Astrachan und Buchara aus. In der Fama Fraternitas findet sich eine wichtige Stelle von einem Bruder des goldenen Rosenkreuzes, der dorthin gereist war. \\
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