Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


goethe

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
goethe [2023/12/16 11:40] – [Rezeption] Robert-Christian Knorrgoethe [2024/04/09 09:07] (aktuell) – [Interpretationsansatz zu Goethes Werk] Robert-Christian Knorr
Zeile 28: Zeile 28:
 - betrifft das ausschließlich Zwischenmenschliche, die Ich-Du-Beziehung: die moralische, praktische und [[intellektuell#intellektuelle]] Förderung des Verhältnis, keine metaphysische Spekulation - betrifft das ausschließlich Zwischenmenschliche, die Ich-Du-Beziehung: die moralische, praktische und [[intellektuell#intellektuelle]] Förderung des Verhältnis, keine metaphysische Spekulation
   * Natur vs. Gott   * Natur vs. Gott
-{{:huiusgenioloci.jpg?400|}}+{{ :huiusgenioloci.jpg?400|}}
 - kein Bekenntnis Goethes zu Spinozas //deus sive natura// (Allgott oder Allnatur): Spinoza läßt das eine (auch als das Eine zu verstehen) im anderen (auch als das Andere zu verstehen) aufgehen; Goethe dagegen setzt ein polares Bedingungsverhältnis, in welchem das eine (das Eine als Gott) das andere (das Andere als Natur) fordert - kein Bekenntnis Goethes zu Spinozas //deus sive natura// (Allgott oder Allnatur): Spinoza läßt das eine (auch als das Eine zu verstehen) im anderen (auch als das Andere zu verstehen) aufgehen; Goethe dagegen setzt ein polares Bedingungsverhältnis, in welchem das eine (das Eine als Gott) das andere (das Andere als Natur) fordert
  
Zeile 72: Zeile 72:
  
 ==== Goethe als Politiker ==== ==== Goethe als Politiker ====
-Goethe stand in der neuen Welt nach der Französischen Revolution wie ein [[Fremd]]er. Seit wann ist es ein [[Verbrechen]], seinen alten Waffenkameraden die Treue zu halten? - Karl August war ein [[Feind]] [[Napoleon]]s\\ +Goethe stand in der neuen Welt nach der Französischen Revolution wie ein [[Fremd]]er. Seit wann ist es ein [[Verbrechen]], seinen alten Waffenkameraden die Treue zu halten? - Karl August war ein [[Feind]] [[Napoleon|Napoleons]]\\ 
-Goethe ist Gegner der [[Volksrechte]]. Er ist ein Anhänger des aufgeklärten Despotismus, gegen ein Beteiligen des drängenden Volkes an der politischen Macht.+Goethe ist Gegner der [[Volksrechte]]. Er ist als ein Anhänger des aufgeklärten Absolutismus gegen ein Beteiligen des drängenden Volkes an der politischen Macht.
  
 - wichtig ist die innere Gelegenheit zur Entwicklung des Individuums nach der ihm zuträglichen Richtung, und diese wird durch sozialökonomische Verhältnisse gegeben → dagegen wirken die Lehren der politischen Freiheit und das Parteiwesen\\ - wichtig ist die innere Gelegenheit zur Entwicklung des Individuums nach der ihm zuträglichen Richtung, und diese wird durch sozialökonomische Verhältnisse gegeben → dagegen wirken die Lehren der politischen Freiheit und das Parteiwesen\\
Zeile 282: Zeile 282:
 Das Grundmotiv ist krankhaft, doch unzerstörbar in der Wirkung.\\ Das Grundmotiv ist krankhaft, doch unzerstörbar in der Wirkung.\\
 - Werther will nach dem Herzen leben, benutzt aber ständig Vergleiche von Büchern der Weltliteratur, die ihm ganz spezielle Lebenshilfe bieten.\\ - Werther will nach dem Herzen leben, benutzt aber ständig Vergleiche von Büchern der Weltliteratur, die ihm ganz spezielle Lebenshilfe bieten.\\
-- Werthers Tod: liest Galotti und [[Macpherson#Ossian]]; er will den Tod für sich. Werther muß wahnsinnig sein. \\+- Werthers Tod: liest [[lessing#emilia_galotti|Galotti]] und [[Macpherson#Ossian]]; er will den Tod für sich. Werther muß wahnsinnig sein. \\
 Werther: der wahre [[Idealist]] - ein [[Phantast]]\\ Werther: der wahre [[Idealist]] - ein [[Phantast]]\\
 [[Liebe]]: [[Möglichkeit]] an der [[Existenz]] erfahren! Sammlung von Perversionen.\\ [[Liebe]]: [[Möglichkeit]] an der [[Existenz]] erfahren! Sammlung von Perversionen.\\
Zeile 373: Zeile 373:
  
 ==== Westöstlicher Diwan ==== ==== Westöstlicher Diwan ====
-//Ich bin nun einmal einer dieser ephesischen Goldschmiede, der sein ganzes Leben im Anschauen und Anstaunen und Verehren des wunderwürdigen [[Tempel]]der Göttin und in Nachbildung ihrer geheimnisvollen [[Gestalt]]en zugebracht hat, und dem es unmöglich eine angenehme Empfindung erregen kann, wenn irgendein Apostel seinen Mitbürgern einen anderen und noch dazu formlosen [[Gott]] aufdrängen will.//+//Ich bin nun einmal einer dieser ephesischen Goldschmiede, der sein ganzes Leben im Anschauen und Anstaunen und Verehren des wunderwürdigen [[Tempel|Tempels]] der Göttin und in Nachbildung ihrer geheimnisvollen [[Gestalt|Gestalten]] zugebracht hat, und dem es unmöglich eine angenehme Empfindung erregen kann, wenn irgendein Apostel seinen Mitbürgern einen anderen und noch dazu formlosen [[Gott]] aufdrängen will.// 
 + 
 +=== Rezeption === 
 +- Diese Prosa ist so durchsichtig wie das grüne Meer, wenn heller Sommernachmittag und Windstille und man ganz klar hinabschauen kann in die Tiefe, wo die versunkenen Städte mit ihren verschollenen Herrlichkeiten sichtbar werden; - manchmal aber auch ist jene Prosa so magisch, so ahnungsvoll wie der Himmel, wenn die Abenddämmerung heraufgezogen, und die großen Goetheschen Gedanken treten danan hervor, rein und golden, wie die Sterne. ([[Heine]]) 
  
 ==== Wilhelm Meisters Lehrjahre ==== ==== Wilhelm Meisters Lehrjahre ====
goethe.1702723249.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/12/16 11:40 von Robert-Christian Knorr