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griechen [2010/05/18 16:54] Robert-Christian Knorrgriechen [2023/04/08 16:52] – [Verhältnis zu den Juden] Robert-Christian Knorr
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 - kannten keine [[Geschichtsphilosophie]], denn auf die bleibende [[Gestalt]] war ihre philosophische [[Erkenntnis]] gerichtet\\ - kannten keine [[Geschichtsphilosophie]], denn auf die bleibende [[Gestalt]] war ihre philosophische [[Erkenntnis]] gerichtet\\
-- besaßen kein [[Wort]] für [[Religion]] beziehungsweise Frömmigkeit, bestenfalls <html></font><font face = "symbol, serif">eushbeiz</font></html>Eusebie → sie kennen auch keine Entsprechung für [[Ketzer]]\\ +- besaßen kein [[Wort]] für [[Religion]] beziehungsweise Frömmigkeit, bestenfalls Eusebie → sie kennen auch keine Entsprechung für [[Ketzer]]\\ 
-- Mischwesen und ungestaltete [[Wesen]] waren ihnen unbekannt, nur die [[Sphinx]] machte eine Ausnahme und die [[Chimära]] von [[Medea]];\\+- Mischwesen und ungestaltete [[Wesen]] waren ihnen unbekannt, nur die [[Sphinx]] machte eine Ausnahme und die Chimära von [[Medea]]; 
 - [[Nietzsche]] nahm ihnen die [[Maske]] der ewig gleichen Stille, der starren Heiterkeit ab ([[Bahr]])\\ - [[Nietzsche]] nahm ihnen die [[Maske]] der ewig gleichen Stille, der starren Heiterkeit ab ([[Bahr]])\\
 - heben sich vom trägen und dunklen Hintergrund des asiatischen [[Orient]]s ab, also nehmen wir sie besonders wahr (Breysig)\\ - heben sich vom trägen und dunklen Hintergrund des asiatischen [[Orient]]s ab, also nehmen wir sie besonders wahr (Breysig)\\
 +- liebten Rose, Veilchen, Krokus, Lilie und Hyazinthe und banden aus Myrte, Ölbaum- und Fichtenzweigen, Lorbeer und Sellerie (Eppich) Kränze\\
 +- besaßen einen feinen [[Instinkt]] für das Richtige und schufen für Jahrtausende die Norm auf zahlreichen Gebieten, zugleich aber wurden die Griechen von periodischen Geistesstörungen heimgesucht: Tanzepidemien, Massenhalluzinationen, Orgiasmen und Orgasmen, dionysische Raserei (Friedell)\\
 - sind aus sich selbst hervorgegangen, benötigten aber das Fremde aus dem Orient als Anstoß, um selbst fruchtbar zu werden\\ - sind aus sich selbst hervorgegangen, benötigten aber das Fremde aus dem Orient als Anstoß, um selbst fruchtbar zu werden\\
-- bildeten die [[Subjektivität]] aus, d.i. die Einheit von [[Natur]] und [[Geist]]\\ +- bildeten die [[Subjektivität]] aus, d.i. die [[Einheit]] von [[Natur]] und [[Geist]]\\ 
-- ihr [[Bewußtsein]] orientierte sich am [[Schöne]]n, d.i. ein [[Gedanke]], der aus dem Geist entsprang und sich im Individuellen widerspiegelte ([[Hegel]])\\+- ihr [[Bewußtsein]] orientierte sich am [[Schöne|Schönen]], d.i. ein [[Gedanke]], der aus dem Geist entsprang und sich im Individuellen widerspiegelte ([[Hegel]])\\
 - ihre Überreste tragen die meisten Spuren der [[Individualität]] ihrer Urheber an sich ([[Humboldt]])\\ - ihre Überreste tragen die meisten Spuren der [[Individualität]] ihrer Urheber an sich ([[Humboldt]])\\
 - sind in ihrer archaischen bis klassischen [[Zeit]] das erfindungsärmste der Kulturvölker (Joël)\\ - sind in ihrer archaischen bis klassischen [[Zeit]] das erfindungsärmste der Kulturvölker (Joël)\\
 +- das Bewundernswerte an den Griechen liegt darin, daß sie die Gewalt von der Bühne fernhielten (Leon)\\
 - verwandelten sorglos den Gottmenschen in das [[Gott]]-[[Tier]] → [[eins]] geht in das [[andere]] über und verfließt\\ - verwandelten sorglos den Gottmenschen in das [[Gott]]-[[Tier]] → [[eins]] geht in das [[andere]] über und verfließt\\
-- wollüstig-heitere [[Fabel]]zur Belustigung, <html></font><font face = "symbol, serif">symbolon</font></html> ([[Mereschkowski]])\\+- wollüstig-heitere [[Fabel|Fabeln]] zur Belustigung, symbolon ([[Mereschkowski]])\\
 - unhistorische [[Bildung]] → wir müssen zurück dahin, ABER: eine [[Kultur]], die den Griechen nachläuft, kann nichts hervorbringen \\ - unhistorische [[Bildung]] → wir müssen zurück dahin, ABER: eine [[Kultur]], die den Griechen nachläuft, kann nichts hervorbringen \\
-Warum blieben die Griechen so lange von den fratzenhaften [[Ereignis]]sen der geschlechtlichen Zuchtlosigkeit verschont?\\+Warum blieben die Griechen so lange von den fratzenhaften [[Ereignis|Ereignissen]] der geschlechtlichen Zuchtlosigkeit verschont?\\
 - nach [[Dionysos]] waren die Griechen zwiefach gestimmte [[Schwärmer]]\\ - nach [[Dionysos]] waren die Griechen zwiefach gestimmte [[Schwärmer]]\\
 - man lernt nicht von den Griechen, sie sind zu imperativisch (Nietzsche) - man lernt nicht von den Griechen, sie sind zu imperativisch (Nietzsche)
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 ===== Kultus ===== ===== Kultus =====
 - in ihm steckt vielerlei, was ursprünglich magische [[Kraft]] haben sollte und im [[Ritual]] beobachtet wird, manchmal symbolisch gedeutet, auch wohl durch eine ätiologische Fabel motiviert ([[Wilamowitz]]) - in ihm steckt vielerlei, was ursprünglich magische [[Kraft]] haben sollte und im [[Ritual]] beobachtet wird, manchmal symbolisch gedeutet, auch wohl durch eine ätiologische Fabel motiviert ([[Wilamowitz]])
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 +===== Merkwürdigkeiten =====
 +- verachtete den Fisch als eine Speise, die nur in äußerster [[Not]] gegessen wird; er war kein schickliches Gericht, wie uns [[Homer]] belehrt (Diwald)\\
 +- Die Griechen kannten den [[Reim]], wollten ihn aber nicht. Das gleiche traf auf Bier, Hose, Glas und Butter zu. (Friedell)
  
 ===== Philosophie ===== ===== Philosophie =====
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 ===== Rechtsprinzipien ===== ===== Rechtsprinzipien =====
-- Richtschnur des [[Recht]]s und der Endverurteilung waren hauptsächlich Billigkeit und Herkommen, dann erst [[Gesetz]]e, die Phoroneus und [[Kekrops]] in eingeführt haben sollen\\ +- Richtschnur des [[Recht]]s und der Endverurteilung waren hauptsächlich Billigkeit und Herkommen, dann erst [[Gesetz|Gesetze]], die Phoroneus und [[Kekrops]] in eingeführt haben sollen\\ 
-__Mord__: Verbannung oder Freikauf möglich, nach einem [[Jahr]] Rückkehr in [[Gemeinschaft]] [[möglich]]\\+__Mord__: [[Verbannung]] oder Freikauf möglich, nach einem [[Jahr]] Rückkehr in [[Gemeinschaft]] [[möglich]]\\
 __Totschlag__: wenn ohne [[Vorsatz]], dann ohne [[Strafe]]\\ __Totschlag__: wenn ohne [[Vorsatz]], dann ohne [[Strafe]]\\
 __Raub und Diebstahl__: bleibt ungestraft\\ __Raub und Diebstahl__: bleibt ungestraft\\
-__Ehebruch__: mit [[Tod]] bestraft+__Ehebruch__: [[Ehebruch]] wird mit [[Tod]] bestraft
  
  
 ===== Verhältnis zu den Juden ===== ===== Verhältnis zu den Juden =====
 ^Juden^Griechen^ ^Juden^Griechen^
-|- Propheten tragen heiligen Geist<html><br></html>- werden vom heiligen Geist getrieben ([[passiv]])| - [[Pneuma]] ist in [[Mensch]] eingegangen → das Göttliche im Menschen macht den Menschen Gott ähnlich|+|- Propheten tragen heiligen Geist- werden vom heiligen Geist getrieben ([[passiv]])| - [[Pneuma]] ist in [[Mensch]] eingegangen → das Göttliche im Menschen macht den Menschen Gott ähnlich|
 |- Frauen sind zeitweise unrein und können deshalb keine [[Priester]] werden|- das Mänadentum bei den Griechen ließ Frauen als Priester zu| |- Frauen sind zeitweise unrein und können deshalb keine [[Priester]] werden|- das Mänadentum bei den Griechen ließ Frauen als Priester zu|
-|- keine Gleichsetzung von Gut und Böse|- das Böse ist das sich in Gegensätzen Bewegende; Denktechnik und Denknotwendigkeit<html><br></html>die böse [[Welt]] entwickelt sich in den guten Gott zurück|+|- keine Gleichsetzung von Gut und Böse|- das Böse ist das sich in Gegensätzen Bewegende; Denktechnik und Denknotwendigkeit → die böse [[Welt]] entwickelt sich in den guten Gott zurück| 
  
  
 ===== Verhältnis zu Rom ===== ===== Verhältnis zu Rom =====
-- kamen ab ca. 800 v.Chr. nach [[Italien]] und gründeten v.a. in Süditalien Städte - Pithekussai, [[Kyme]], Neapolis\\+- kamen ab ca. 800 v.Chr. nach [[Italien]] und gründeten v.a. in Süditalien Städte - Pithekussai, Kyme, Neapolis\\
 - Besiedlung – [[Kolonisation]] - endete nach Schlacht bei [[Alalia]] - 540 v. Chr.\\ - Besiedlung – [[Kolonisation]] - endete nach Schlacht bei [[Alalia]] - 540 v. Chr.\\
 - wurden nach der Niederlage der [[Achäer]] 146 v.Chr. endgültig [[Rom]] eingegliedert → [[Provinz]] [[Makedonien]] - wurden nach der Niederlage der [[Achäer]] 146 v.Chr. endgültig [[Rom]] eingegliedert → [[Provinz]] [[Makedonien]]
griechen.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/21 20:21 von Robert-Christian Knorr