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GRIECHEN

- kannten keine GESCHICHTSPHILOSOPHIE, denn auf die bleibende GESTALT war ihre philosophische ERKENNTNIS gerichtet
- besaßen kein WORT für RELIGION beziehungsweise Frömmigkeit, bestenfalls Eusebie → sie kennen auch keine Entsprechung für KETZER
- Mischwesen und ungestaltete WESEN waren ihnen unbekannt, nur die SPHINX machte eine Ausnahme und die Chimära von MEDEA
- bis heute wird diskutiert, ob die Griechen grundsätzlich autochthon waren oder aufgrund einer aus dem Orient und Ägypten ins Land strömenden überlegenen Kultur erst zu den Griechen des Altertums wurden, die dann ihrerseits ausströmten;

- NIETZSCHE nahm ihnen die MASKE der ewig gleichen Stille, der starren Heiterkeit ab (BAHR)
- heben sich vom trägen und dunklen Hintergrund des asiatischen ORIENTs ab, also nehmen wir sie besonders wahr (Breysig)
- liebten Rose, Veilchen, Krokus, Lilie und Hyazinthe und banden aus Myrte, Ölbaum- und Fichtenzweigen, Lorbeer und Sellerie (Eppich) Kränze
- besaßen einen feinen INSTINKT für das Richtige und schufen für Jahrtausende die Norm auf zahlreichen Gebieten, zugleich aber wurden die Griechen von periodischen Geistesstörungen heimgesucht: Tanzepidemien, Massenhalluzinationen, Orgiasmen und Orgasmen, dionysische Raserei (Friedell)
- sind aus sich selbst hervorgegangen, benötigten aber das Fremde aus dem Orient als Anstoß, um selbst fruchtbar zu werden
- bildeten die SUBJEKTIVITÄT aus, d.i. die EINHEIT von NATUR und GEIST
- ihr BEWUßTSEIN orientierte sich am Schönen, d.i. ein GEDANKE, der aus dem Geist entsprang und sich im Individuellen widerspiegelte (HEGEL)
- freiwillige Sklaven, wenn ihnen nur der Namen der Freiheit und das Lob ihrer DICHTKUNST, Rednerei und anderer Siebensachen blieb (HERDER)
- ihre Bestimmung lag darin, die Idee in der Form zu kristallisieren (Karl Friedrich Hermann)
- ihre Überreste tragen die meisten Spuren der INDIVIDUALITÄT ihrer Urheber an sich (HUMBOLDT)
- sind in ihrer archaischen bis klassischen ZEIT das erfindungsärmste der Kulturvölker (Joël)
- das Bewundernswerte an den Griechen liegt darin, daß sie die Gewalt von der Bühne fernhielten (Leon)
- verwandelten sorglos den Gottmenschen in das GOTT-TIEREINS geht in das ANDERE über und verfließt
- wollüstig-heitere Fabeln zur Belustigung, symbolon (MERESCHKOWSKI)
- unhistorische BILDUNG → wir müssen zurück dahin, ABER: eine KULTUR, die den Griechen nachläuft, kann nichts hervorbringen
Warum blieben die Griechen so lange von den fratzenhaften Ereignissen der geschlechtlichen Zuchtlosigkeit verschont?
- nach DIONYSOS waren die Griechen zwiefach gestimmte SCHWÄRMER
- man lernt nicht von den Griechen, sie sind zu imperativisch (Nietzsche)

Kultus

- in ihm steckt vielerlei, was ursprünglich magische KRAFT haben sollte und im RITUAL beobachtet wird, manchmal symbolisch gedeutet, auch wohl durch eine ätiologische Fabel motiviert (WILAMOWITZ)

Merkwürdigkeiten

- verachtete den Fisch als eine Speise, die nur in äußerster NOT gegessen wird; er war kein schickliches Gericht, wie uns HOMER belehrt (Diwald)
- Die Griechen kannten den REIM, wollten ihn aber nicht. Das gleiche traf auf Bier, Hose, Glas und Butter zu. (Friedell)

Philosophie

- der Grieche unterwarf die PHILOSOPHIE dem LOGOS
- der Grieche war, philosophisch gesehen, Religionsphilosoph: das DRAMA der WELT wird zum Schluß zum NICHTS → das zurückgeworfene kenoma ist ein Nichts

Rechtsprinzipien

- Richtschnur des RECHTs und der Endverurteilung waren hauptsächlich Billigkeit und Herkommen, dann erst Gesetze, die Phoroneus und KEKROPS in eingeführt haben sollen
Mord: VERBANNUNG oder Freikauf möglich, nach einem JAHR Rückkehr in GEMEINSCHAFT MÖGLICH
Totschlag: wenn ohne VORSATZ, dann ohne STRAFE
Raub und Diebstahl: bleibt ungestraft
Ehebruch: EHEBRUCH wird mit TOD bestraft

Verhältnis zu den Juden

JudenGriechen
- Propheten tragen heiligen Geist- werden vom heiligen Geist getrieben (PASSIVUM) - PNEUMA ist in MENSCH eingegangen → das Göttliche im Menschen macht den Menschen Gott ähnlich
- Frauen sind zeitweise unrein und können deshalb keine PRIESTER werden- das Mänadentum bei den Griechen ließ Frauen als Priester zu
- keine Gleichsetzung von Gut und Böse- das Böse ist das sich in Gegensätzen Bewegende; Denktechnik und Denknotwendigkeit → die böse WELT entwickelt sich in den guten Gott zurück

Verhältnis zu Rom

- kamen ab ca. 800 v.Chr. nach ITALIEN und gründeten v.a. in Süditalien Städte - Pithekussai, Kyme, Neapolis
- Besiedlung – KOLONISATION - endete nach Schlacht bei ALALIA - 540 v. Chr.
- wurden nach der Niederlage der ACHÄER 146 v.Chr. endgültig ROM eingegliedert → PROVINZ MACEDONIEN

Vernichtung der Griechen

- Zersetzung der nordischen Gestalt der Griechen

  • aus Sümpfen des Nils
  • aus den Gewässern Kleinasiens
  • aus den Wüsten Libyens (ROSENBERG)
griechen.txt · Zuletzt geändert: 2024/07/19 14:06 von Robert-Christian Knorr