KALAND
meist als plurale tantum Kalander
- eine quasireligiöse Vereinigung seit dem 14. Jahrhundert, insbesondere im norddeutschen Raum beheimatet
- man traf sich am ersten Tag des Monats, um religiöse Feiern abzuhalten, die mit üppigen Mahlen endeten
- die aus diesen Treffen entstehenden Kalandbrüderschaften wurden schnell mit Prassern, Zechbrüdern oder liederlichen Herumtreibern synonymisiert, denen man aber doch konzedierte, religiös affiziert zu sein
- während der REFORMATION wurden ihre Zechhäuser aufgelöst und der angesammelte Besitz der Bruderschaften wohltätigen Zwecken zugeführt
- in einigen nordwestdeutschen Gegenden, die mehrheitlich katholisch geprägt blieben, konnten sich einzelne Kalandbrüderschaften halten, besannen sich auf ihre ursprünglichen Intentionen und hielten sich fürderhin bis ins 19. Jahrhundert, z.B. in Brilon