kausalitaet
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kausalitaet [2009/10/28 15:48] – Robert-Christian Knorr | kausalitaet [2024/02/09 15:56] (aktuell) – [Begriffsentwicklung] Robert-Christian Knorr | ||
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- die Gewöhnung an eine immer wiederkehrende tatsächliche Aufeinanderfolge, | - die Gewöhnung an eine immer wiederkehrende tatsächliche Aufeinanderfolge, | ||
- es gibt keine undefinierbare [[Relation]] außer dem gemeinsamen Vorkommen oder in der Aufeinanderfolge\\ | - es gibt keine undefinierbare [[Relation]] außer dem gemeinsamen Vorkommen oder in der Aufeinanderfolge\\ | ||
- | Induktion durch bloße Enumeration ist keine stichhaltige Beweisform ([[Hume]])\\ | + | [[Induktion]] durch bloße Enumeration ist keine stichhaltige Beweisform ([[Hume]])\\ |
- Tätigwerden der [[Ursache]]\\ | - Tätigwerden der [[Ursache]]\\ | ||
- ihre Geltung nach Naturgesetzen fällt da weg, wo es sich um Ansichseiendes, | - ihre Geltung nach Naturgesetzen fällt da weg, wo es sich um Ansichseiendes, | ||
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- nur eine von den Bestimmungen des universellen Zusammenhangs\\ | - nur eine von den Bestimmungen des universellen Zusammenhangs\\ | ||
- die wechselseitigen Übergänge ([[Lukacs]])\\ | - die wechselseitigen Übergänge ([[Lukacs]])\\ | ||
- | - der [[Begriff]] der Wechselwirkung ist nichtig, weil die Wirkung nie die [[Ursache]] ihrer Ursache sein könne ([[Schopenhauer]])\\ | + | - der [[Begriff]] der [[Wechselwirkung]] ist nichtig, weil die [[Wirkung]] nie die [[Ursache]] ihrer Ursache sein könne ([[Schopenhauer]])\\ |
- | - ein abendländisches, | + | - ein abendländisches, |
+ | ===== Begriffsentwicklung ===== | ||
+ | Descartes sieht ein Übergreifen des Ichs über das Kausale, eine innere [[Kontinuität]] der Philosophie, | ||
+ | Bereits Thomas von Aquin befaßte sich mit der Kausalität, | ||
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+ | - Der Weg von der Bewegung der Welt. Erschlossen wird ein erster Beweger. | ||
+ | - Die Welt als Kausalreihe. Erschlossen wird eine erste Kausalität, | ||
+ | - Der Weg von dem Möglichen und Notwendigen. Erschlossen wird ein durch sich notwendig Existierendes. | ||
+ | - Der Weg von den Seinsstufen der Dinge. Erschlossen wird ein höchstes Sein, eine maxime ens. | ||
+ | - Der Weg vom Zweck. Erschlossen wird eine Intelligenz als Ursache für die Zweckordnung. | ||
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+ | Diese fünf Wege zur Beweislegung der Existenz Gottes, wobei das Kausale hier als Beweis für die Existenz einer obwaltenden höheren Vernunft angenommen ward, beschäftigte bereits im [[Mittelalter]] die Denker. Kritik an Thomas kam von Wilhelm von Occam, der die Kausalität als Anmaßung des menschlichen Geistes beschrieb, um Gott zu erklären. Genauer: | ||
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+ | Die Beihilfe des Kausalgesetzes, | ||
+ | Die Annahme der Erstursache der Reihe ist eine weitere Anmaßung des Menschen. Dagegen spricht, daß der Geltungsbereich der Kausalität nur der der Sinnenwelt sei. | ||
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+ | In Kants Welt ist Realität durch das Sittengesetz (das Sollen siegt über das Wollen). Kants Motto: Wir geben der Welt ihren Wert, indem wir sie in [[praktisch]]-sittlicher Arbeit dienstbar machen. Und darin liegt auch sein Verständnis praktischer Freiheit: Sie ist Bindung des Willens an die Vernunft der Notwendigkeit, | ||
+ | In diesem Kontext findet Kant auch den Freiheitsbeweis, | ||
+ | Rund wird die Betrachtung des Begriffes der Kausalität durch einen Ausblick auf Metaphysisches. Nach Kant, dessen Philosophie sich wie eine Ehrenrettung der Metaphysik lesen lassen kann, besteht diese aus: | ||
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+ | - Idee der Seele, das ist die Idee von der absoluten Einheit des denkenden Subjekts; | ||
+ | - Idee des Kosmos, das ist die absolute Idee der absoluten Einheit der Reihe der Bedingungen der Erscheinungen (die Reihe, die gedacht wird, existiert bloß der Kausalität nach; Aufgabe der Idee: Reihe vollenden!); | ||
+ | - Idee Gottes, das ist die Idee von der absoluten Einheit der Bedingungen aller Gegenstände überhaupt. (Hier das eigentliche Antriebsmoment für Kants philosophisches Dasein: Wir können nicht aufhören, nach der umfassenden [[Ganzheit]] zu streben.) | ||
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+ | Nach Kant Schopenhauer! Für den gibt es keine Imperative, nur Beschreibungen, | ||
+ | Nach Schopenhauer muß nicht auf Nietzsche eingegangen werden, dessen Kausalitätsbegriff nur eine marginale Stellung in seiner Darstellung einnahm, sondern auf einen Philosophen, |
kausalitaet.1256741306.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:51 (Externe Bearbeitung)