1927-98
Soziologe
- nahm den Begriff der Systemtheorie von BERTALANFFY auf und entwickelte ihn für die Soziologie weiter → befaßte sich mit der Fortschreibung des systemtheoretischen Konzepts durch eine verstärkte gesellschaftstheoretische und historische Argumentation
- die Ansätze werden radikalisiert: Ersetzung des auf Systembeschreibung zielenden Anspruchs durch einen funktionalen, also die Schaffung robusterer Systeme
- will anstelle des alteuropäischen, an Seins- und Wesensaussagen orientierten ontologischen Denkens, das auf Struktur lenkt, mehr die Fragestellung soziologisch ausrichten und den Forschungsschwerpunkt darauf lenken, wie sich gesellschaftliche Strukturen im Menschen abbilden: Komplexität der WELT, die durch zunehmende ZIVILISATION immer komplexer wird, womit er die Gedankenkonstrukte amerikanischen Weltverständnisses aufnimmt

- die GESELLSCHAFT ist ein soziales System, das in der funktionalen Ausdifferenzierung von Teilsystemen wie RECHT, POLITIK, Ökonomie oder KUNST besteht
- was nicht zum eigentlichen System gehört, ist dessen Umwelt
- soziale Systeme sind autopöetisch, also selbsterzeugend, auch selbstschützend, denn jedes System besitzt Selbstreinigungskräfte, die es vor einer feindlichen Übernahme durch ein anderes System schützen (sollen) → es versucht, die Störfaktoren so zu reduzieren, daß sie verarbeitet werden können