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magie

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magie [2023/02/23 19:41] Robert-Christian Knorrmagie [2023/12/16 07:47] (aktuell) – [MAGIE] Robert-Christian Knorr
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 ====== MAGIE ====== ====== MAGIE ======
 - der Begriff entstammt dem medischen //Magusch//, d.s. Priester des [[Zarathustra]], später Zoroastrismus\\ - der Begriff entstammt dem medischen //Magusch//, d.s. Priester des [[Zarathustra]], später Zoroastrismus\\
-- als die griechen mit den Persern Bekanntschaft schlossen, entlehnten sie das Wort und modelten es in <html></font><font face = "symbol, serif">magoi</font></html>, weiters die Römer in magus\\+- als die Griechen mit den Persern Bekanntschaft schlossen, entlehnten sie das Wort und modelten es in μαγοι, weiters die Römer in magus\\
 - allen Magien liegt der Glaube zugrunde, man könne durch Zauberformeln und Riten (Analogieschlüsse, Berührung, Sympathien) übermenschliche Kräfte erzeugen - allen Magien liegt der Glaube zugrunde, man könne durch Zauberformeln und Riten (Analogieschlüsse, Berührung, Sympathien) übermenschliche Kräfte erzeugen
  
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   - Effekt, eine Veränderung in der realen Welt   - Effekt, eine Veränderung in der realen Welt
  
 +- der begehrende Geist des Wesens ([[Böhme]])\\
 - [[Erkenntnis]] wirkender Kräfte in der natürlichen [[Umwelt]] des Menschen und [[Mittel]] zu ihrer Bezwingung, d.h., sie sind [[Wissenschaft]] und [[Technik]], steht nicht zwischen [[Religion]] und [[Heidentum]], sondern zeitlos und urtümlich \\ - [[Erkenntnis]] wirkender Kräfte in der natürlichen [[Umwelt]] des Menschen und [[Mittel]] zu ihrer Bezwingung, d.h., sie sind [[Wissenschaft]] und [[Technik]], steht nicht zwischen [[Religion]] und [[Heidentum]], sondern zeitlos und urtümlich \\
 - Mittel sind [[Handlung]], [[Zeichen]] und [[Wort]] → das gebundene Wort im Spruch! (Boor)\\ - Mittel sind [[Handlung]], [[Zeichen]] und [[Wort]] → das gebundene Wort im Spruch! (Boor)\\
 - ...nichts weiter als die [[Kunst]], sich unsichtbarer Mittel zu bedienen, um sichtbare [[Wirkung#Wirkungen]] zu erzielen. [[Wille]], [[Liebe]] und [[Phantasie]] sind magische [[Kraft#Kräfte]], über die jeder verfügt; und wer es versteht, sie bis zu ihrem vollsten Ausmaß zu entfalten, ist ein [[Magier]]. Die Magie kennt nur ein [[Dogma]], nämlich, daß das Sichtbare der Maßstab für das [[Unsichtbare]] ist. ([[Crowley]])\\ - ...nichts weiter als die [[Kunst]], sich unsichtbarer Mittel zu bedienen, um sichtbare [[Wirkung#Wirkungen]] zu erzielen. [[Wille]], [[Liebe]] und [[Phantasie]] sind magische [[Kraft#Kräfte]], über die jeder verfügt; und wer es versteht, sie bis zu ihrem vollsten Ausmaß zu entfalten, ist ein [[Magier]]. Die Magie kennt nur ein [[Dogma]], nämlich, daß das Sichtbare der Maßstab für das [[Unsichtbare]] ist. ([[Crowley]])\\
-- Lehre vom [[Heil]] und vom Einsinken in den [[Urgrund]] → der magischsche [[Spiegel]] und die Anwendung mystischer [[Element#Elemente]], um den Weg zu [[Jesus Christus]] gehen zu können ([[Czepko]])\\+- Lehre vom [[Heil]] und vom Einsinken in den [[Urgrund]] → der magische [[Spiegel]] und die Anwendung mystischer [[Element#Elemente]], um den Weg zu [[Jesus Christus]] gehen zu können ([[Czepko]])\\ 
 +- die höchste Vollkommenheit der natürlichen und geschöpfmäßigen Weisheit und die höchste Wissenschaft der Verhältnisse natürlicher Dinge ([[Eckartshausen]])\\
 - Tun ohne Bewußtsein (Gebser)\\ - Tun ohne Bewußtsein (Gebser)\\
 - bedient sich religiöser [[Form#Formen]] zum weltlichen [[Zweck]] (Hinz)\\ - bedient sich religiöser [[Form#Formen]] zum weltlichen [[Zweck]] (Hinz)\\
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   * ist noch erforderlich, daß ein solcher, der dieses Studium in die Ausübung bringen will, ein Projecktionsmäßiger Bruder seyn, und das natürliche Urim und Thummim in Besitz haben müsse, bey welchem sich kein Teufel einmischen kann, und alle höllische Nachstellungen ihre Kräfte verlieren, und die Pfeile des Beelzebub stumpf werden müssen.\\   * ist noch erforderlich, daß ein solcher, der dieses Studium in die Ausübung bringen will, ein Projecktionsmäßiger Bruder seyn, und das natürliche Urim und Thummim in Besitz haben müsse, bey welchem sich kein Teufel einmischen kann, und alle höllische Nachstellungen ihre Kräfte verlieren, und die Pfeile des Beelzebub stumpf werden müssen.\\
 Die dritte Art von Magie: nämlich der teuflischen Zauberkunst. Solche ist die allerabscheuligste unter allen Sünden und Abweichungen von Gott, und in allen geist- und weltlichen Gesetzen auf das schärfste verboten. Sie setzet allezeit ein stillschweigendes oder ausdrückliches Bündnis mit dem Satan voraus. Daher glauben wir standhaft, daß alle diejenige, welche nicht in der Wahrheit, noch m der Kraft Gottes, sondern mittels Beywürkung der höllischen Geister und ihrer Verblendungen wahrsagen, und andere übernatürliche Dinge zu verrichten suchen, durch Beschwörungen die Geister herbey zu locken und solche sichtbar darstellen zu wollen, sich rühmen, daß alle die, mit Simon dem Zauberer und andern seines Gleichen, zum ewigen Feuer ohnfehlbar bestimmt seyn.\\ Die dritte Art von Magie: nämlich der teuflischen Zauberkunst. Solche ist die allerabscheuligste unter allen Sünden und Abweichungen von Gott, und in allen geist- und weltlichen Gesetzen auf das schärfste verboten. Sie setzet allezeit ein stillschweigendes oder ausdrückliches Bündnis mit dem Satan voraus. Daher glauben wir standhaft, daß alle diejenige, welche nicht in der Wahrheit, noch m der Kraft Gottes, sondern mittels Beywürkung der höllischen Geister und ihrer Verblendungen wahrsagen, und andere übernatürliche Dinge zu verrichten suchen, durch Beschwörungen die Geister herbey zu locken und solche sichtbar darstellen zu wollen, sich rühmen, daß alle die, mit Simon dem Zauberer und andern seines Gleichen, zum ewigen Feuer ohnfehlbar bestimmt seyn.\\
-Es ist gar leicht, daß leichtgläubige und unvorsichtige Seelen, unter dem Vorwand der reistlich göttlichen Magie, von den Emissarien des Satans, deren noch verschiedene nach dem unseligen Untergang des bekannten Schröpfers, in Deutschland herum ziehen, sich zu dieser reuflischen Handlung verführen lassen können, indem nur ein kleiner Schritt, zwischen jener und dieser ist. Daher es denn gekommen seyn mag, daß seit kurzen Jahren, verschiedene Brüder des Vorhofs sich von dergleichen Bösewichtern verblenden lassen, zu glauben, der wahre und alleinige Endzweck der ächten Mäurerey sey diese Magie.\\ +Es ist gar leicht, daß leichtgläubige und unvorsichtige Seelen, unter dem Vorwand der reistlich göttlichen Magie, von den Emissarien des Satans, deren noch verschiedene nach dem unseligen Untergang des bekannten [[Schröpfer|Schröpfers]], in Deutschland herum ziehen, sich zu dieser reuflischen Handlung verführen lassen können, indem nur ein kleiner Schritt, zwischen jener und dieser ist. Daher es denn gekommen seyn mag, daß seit kurzen Jahren, verschiedene Brüder des Vorhofs sich von dergleichen Bösewichtern verblenden lassen, zu glauben, der wahre und alleinige Endzweck der ächten Mäurerey sey diese Magie.\\ 
-Hier ist endlich der Ort, zu zeigen, was für ein Unterschied, zwischen einer magischen Handlung und einem Wunderwerke ist. Jene geschiehet, wie bereits oben gesagt worden, durch Glauben und durch die Kraft des unaussprechlichen Namens Tetragrammaton welchen die alten Cabalisten nicht anders als Buchstabenweise auszusprechen pflegten, als Iod, He, Vau, He, und aus welchem alle magialischen Wörter ihre würkende Kraft erhalten, imgleichen mittelst der Beywürkung der heiligen Engel und anderer guter magialischer Geister, nicht minder des Gebrauchs einiger natürlicher, von der Freygebigkeit Gottes mit verborgenen magialischen Kräften begabter Geschöpfe, unter welchen das natürliche Urim und Thummim, von welchen bereits oben geredet, den billigen Vorzug hat.\\+Hier ist endlich der Ort, zu zeigen, was für ein Unterschied, zwischen einer magischen Handlung und einem Wunderwerke ist. Jene geschiehet, wie bereits oben gesagt worden, durch Glauben und durch die Kraft des unaussprechlichen Namens Tetragrammaton welchen die alten Cabalisten nicht anders als Buchstabenweise auszusprechen pflegten, als Iod, He, Vau, He, und aus welchem alle magialischen Wörter ihre würkende Kraft erhalten, imgleichen mittelst der Beywürkung der heiligen Engel und anderer guter magialischer [[Geister]], nicht minder des Gebrauchs einiger natürlicher, von der Freygebigkeit Gottes mit verborgenen magialischen Kräften begabter Geschöpfe, unter welchen das natürliche Urim und Thummim, von welchen bereits oben geredet, den billigen Vorzug hat.\\
 Hingegen ist ein Wunderwerk, eine alles natürliche Vermögen weit übertreffende Würkung, die durch keine englische oder menschliche Mitwürkung, sondern blos und allein durch die göttliche Allmacht bewürket werden kann. Und obzwar der Allmächtige sich unterweilen der Engel, Menschen, ja wohl gar lebloser Geschöpfe als Werkzeuge bedienet, seine Allgewalt zu zeigen, so sind diese doch keine nothwendig dazu erforderliche Hülfs- mittel, wie solche manchmal bey der geistlichen Magie erforderlich sind, sondern alles geschiehet hier durch die Kraft des göttlichen Machtspruchs FIAT, es geschehe!\\ Hingegen ist ein Wunderwerk, eine alles natürliche Vermögen weit übertreffende Würkung, die durch keine englische oder menschliche Mitwürkung, sondern blos und allein durch die göttliche Allmacht bewürket werden kann. Und obzwar der Allmächtige sich unterweilen der Engel, Menschen, ja wohl gar lebloser Geschöpfe als Werkzeuge bedienet, seine Allgewalt zu zeigen, so sind diese doch keine nothwendig dazu erforderliche Hülfs- mittel, wie solche manchmal bey der geistlichen Magie erforderlich sind, sondern alles geschiehet hier durch die Kraft des göttlichen Machtspruchs FIAT, es geschehe!\\
 Der erste, größte und das Haupt aller Wunderwürker, war der Herr Jesus unser gebene- deyter Heiland, welcher die seinige, durch die mit der Menschheit hypostatisch vereinigte Gottheit verrichtete. (Schleiß von Löwenfeld) Der erste, größte und das Haupt aller Wunderwürker, war der Herr Jesus unser gebene- deyter Heiland, welcher die seinige, durch die mit der Menschheit hypostatisch vereinigte Gottheit verrichtete. (Schleiß von Löwenfeld)
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 Wir wissen nicht, ob die Magie der hellenistischen Zauberpapyri, des Kyprians und ähnlicher Texte schon damals, das heißt in der Spätantike, in jüdische Hände geraten ist, und sich in diesen Händen erhielt —, worauf die Sagen von Zauberern deuten; oder ob wir nicht einen Weg vom hellenistischen Magiertum (über die Kopten) zu den Arabern, von da zu den Juden annehmen müssen. Das hellenistische Magiertum gedieh in der Luft der neuplatonischen odgr hermetischen Dämonenlehren. Und neuplatonisch-hermetische Lehren erfüllten die kabbalistische Welt, die Welt der jüdischen Zauberei. Immer ist es derselbe Grund. —\\ Wir wissen nicht, ob die Magie der hellenistischen Zauberpapyri, des Kyprians und ähnlicher Texte schon damals, das heißt in der Spätantike, in jüdische Hände geraten ist, und sich in diesen Händen erhielt —, worauf die Sagen von Zauberern deuten; oder ob wir nicht einen Weg vom hellenistischen Magiertum (über die Kopten) zu den Arabern, von da zu den Juden annehmen müssen. Das hellenistische Magiertum gedieh in der Luft der neuplatonischen odgr hermetischen Dämonenlehren. Und neuplatonisch-hermetische Lehren erfüllten die kabbalistische Welt, die Welt der jüdischen Zauberei. Immer ist es derselbe Grund. —\\
 In die magia naturalis hermetischen Ursprungs (die ihre Tradition auf altpersische, ägyptisch-hellenistische und arabische Überlieferungen zurückführt) mischte sich nun jene verbotene andere Magie, die nicht so mit den Kräften des Kosmos als mit den Dämonen ihr Wesen hatte. Ihr Weg ist . . . heute noch völlig in Dunkel gehüllt. Nur wo sie herkommt, scheint klar zu sein. Die Zauberanweisungen und Beschwörungen der hellenistischen Zauberpapyri entsprechen in Aufbau und innerem Wesen völlig den „deutschen" Beschwörungsformeln. Zwei Möglichkeiten scheinen gegeben: entweder waren Araber und Juden — oder die Juden allein die Vermittler, die diese Magie uns Weitergaben. Araber und Juden nimmt Grunwald an. Winkler besprach die zauberischen Siegel in der mohammedanischen Welt, und Grunwald weist sie bei Juden nach, — sie finden sich übrigens auch bei uns. Er möchte die Herkunft, die offen blieb, aus der hebräischen Welt erschließen. Aber dem widerspricht nicht nur, daß sie im 10. Jahrhundert bereits bei den Arabern nachweisbar sind, bei Juden erst im Anfang des 17., wenn auch auf Rabbi Mose ben Nahman und Nachmanides zurückdatiert.\\ In die magia naturalis hermetischen Ursprungs (die ihre Tradition auf altpersische, ägyptisch-hellenistische und arabische Überlieferungen zurückführt) mischte sich nun jene verbotene andere Magie, die nicht so mit den Kräften des Kosmos als mit den Dämonen ihr Wesen hatte. Ihr Weg ist . . . heute noch völlig in Dunkel gehüllt. Nur wo sie herkommt, scheint klar zu sein. Die Zauberanweisungen und Beschwörungen der hellenistischen Zauberpapyri entsprechen in Aufbau und innerem Wesen völlig den „deutschen" Beschwörungsformeln. Zwei Möglichkeiten scheinen gegeben: entweder waren Araber und Juden — oder die Juden allein die Vermittler, die diese Magie uns Weitergaben. Araber und Juden nimmt Grunwald an. Winkler besprach die zauberischen Siegel in der mohammedanischen Welt, und Grunwald weist sie bei Juden nach, — sie finden sich übrigens auch bei uns. Er möchte die Herkunft, die offen blieb, aus der hebräischen Welt erschließen. Aber dem widerspricht nicht nur, daß sie im 10. Jahrhundert bereits bei den Arabern nachweisbar sind, bei Juden erst im Anfang des 17., wenn auch auf Rabbi Mose ben Nahman und Nachmanides zurückdatiert.\\
-Hingegen scheint es, als ob die Juden das alte Gut bewahrten und pflegten. Sie hätten es den Christen vermittelt. Ein Name wie Petrus von Abano, Erscheinungen wie das Buch Raziel, das seine Wurzeln nach Philipp Bloch im 7./9. Jahrhundert hat, geben den Schlüssen Wahrscheinlichkeit. So wie der Umstand, daß die Kabbala den Adamkadmon setzt und lehrt, auf die hermetische Anthropos-Mystik und deren Übernahme verweist. Das aber besagt, daß die Magie der deutschen Männer um 1500 zwei großen Kulturen verpflichtet ist, der jüdischen und der arabischen. Hinter beiden aber steht zeugend jene hermetische Spätantike, von welcher die eine wie andere nahm. (Peuckert)+Hingegen scheint es, als ob die Juden das alte Gut bewahrten und pflegten. Sie hätten es den Christen vermittelt. Ein Name wie Petrus von Abano, Erscheinungen wie das Buch Raziel, das seine Wurzeln nach Philipp Bloch im 7./9. Jahrhundert hat, geben den Schlüssen Wahrscheinlichkeit. So wie der Umstand, daß die Kabbala den Adam Kadmon, den himmlisch-astralen Urmenschen, setzt und lehrt, auf die hermetische Anthropos-Mystik und deren Übernahme verweist. Das aber besagt, daß die Magie der deutschen Männer um 1500 zwei großen Kulturen verpflichtet ist, der jüdischen und der arabischen. Hinter beiden aber steht zeugend jene hermetische Spätantike, von welcher die eine wie andere nahm. (Peuckert)
  
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