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mittelalter

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mittelalter [2010/09/29 20:33] Robert-Christian Knorrmittelalter [2024/01/06 10:43] (aktuell) – [MITTELALTER] Robert-Christian Knorr
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   * Anfang 476 - [[Odoaker]] setzt [[Romulus#Romulus Augustulus]] ab   * Anfang 476 - [[Odoaker]] setzt [[Romulus#Romulus Augustulus]] ab
   * Ende 1492 - Entdeckung Amerikas   * Ende 1492 - Entdeckung Amerikas
-frühmittelalterlich: 500-1000\\ +frühmittelalterlich: 500-1000 → naturalwirtschaftlicher Feudalismus\\ 
-hochmittelalterlich: 1000-1250\\ +[[Hochmittelalter#hochmittelalterlich]]: 1000-1250 → höfisches Rittertum\\ 
-spätmittelalterlich: 1250-1500\\+spätmittelalterlich: 1250-1500 → städtisches Bürgertum\\
 - erstmals von den Humanisten gebrauchter [[Begriff]] für die [[Zeit]], in der mittelmäßig Latein gesprochen wurde\\ - erstmals von den Humanisten gebrauchter [[Begriff]] für die [[Zeit]], in der mittelmäßig Latein gesprochen wurde\\
-- brachte kein materialistisches Konzept hervor\\ +- brachte kein materialistisches [[Konzept]] hervor\\ 
-Warum begann die mittelalterliche Geschichte mit einem geistlichen [[Zeitalter]]? → weil das Kaisertum ein Bedürfnis nach Menschen mit größeren Raumvorstellungen besaß, was es nur in der [[Kirche]] finden konnte ([[Bahr]])\\ +Warum begann die mittelalterliche Geschichte mit einem geistlichen [[Zeitalter]]? → weil das [[Kaisertum]] ein Bedürfnis nach Menschen mit größeren Raumvorstellungen besaß, was es nur in der [[Kirche]] finden konnte ([[Bahr]])\\ 
-- Übergang von der Nationalbeschränktheit des Altertums zu der Erschaffung und Verwirklichung des modernen Ideals allgemeiner Menschenfreiheit ([[Schiller]])\\ +- eine Zeit, in der Kampf und Vermittlung einer alten Kulturstufe mit neuen Elementen von anderer [[Qualität]] stattgefunden haben, so daß ein neues Drittes, die neuere Zeit, daraus entstanden ist ([[Burckhardt]])\\ 
-- war keine ideale Zeit, doch eine Zeit der Ideale (Schnürer)+- Die These, daß das Mittelalter sich seines Abstandes von der [[Antike]] nie bewußt geworden sei und sich stets als unmittelbare Fortsetzung des Altertums gefühlt habe, ist unhaltbar. Das auffallendste [[Zeichen]] dieses Bruches ist, daß die monumentale Plastik der Römer, für die die alten Christen jedes Verständnis verloren hatten - [[Bildersturm]] -, auch für die [[Karolinger#karolingische]] Renaissanace verschlossen bleibt. Diese [[Renaissance]] ließ allerdings den dreidimensionalen [[Körper]] wieder erstehen: klassische statt christliche Antike! (Hauser)\\ 
 +- Die [[Form]] des Mittelalters war nicht der [[Staat]], sondern die Gesellschaft, die Gesellschaft von Gesellschaften. ([[Landauer]])\\ 
 +- Übergang von der Nationalbeschränktheit des Altertums zu der [[Erschaffung]] und Verwirklichung des modernen Ideals allgemeiner Menschenfreiheit ([[Schiller]])\\ 
 +- war keine ideale Zeit, doch eine Zeit der Ideale (Schnürer)\\ 
 +- schreibt der Einsicht und dem [[Wissen]] einen unwahrscheinlich hohen Grad an Einfluß auf das praktische moralische Verhalten zu (Wehrli)
  
 +===== Auflösung des Mittelalters =====
 +^Mittelalter^Neuzeit^
 +|Feudaladel ist Kriegerstand mit zahlreichen Rechten und Pflichten|Feudaladel hat diesbezügliche Funktion im modernen Staat verloren, besitzt aber noch weitgehend Vorrechte|
 +|politische Völkergemeinschaft in einem unitarischen Großstaat|Bildung absolutistischer, moderner Nationalstaaten mit verengtem Weltblick|
 +|weitgehend einheitliches [[Christentum]]|Bildung von selbständigen Kirchen und Sekten|
 +|Philosophie ist Magd der Theologie|Philosophie hat sich von ein weitgehend religiös gerichteten Metaphysik unabhängig gemacht|
 +|Naturwissenschaften werden als teufelsnah beargwöhnt, sind aber unabhängig|[[System]] der Wissenschaften, die über Akademien gleichgeschaltet werden und im Dienst des alles beherrschenden Staates stehen|
 +|Kunst ist objektbezogen|Kunst wird zum Ausdrucksmittel subjektiven Empfindens; Erlebnisvermittlung|
  
 +===== Bewußtsein im Mittelalter =====
 +
 +- beide Seiten des Bewußtseins (zur Welt hin und zum Inneren) liegen wie unter einem gemeinsamem Schleier träumend oder hellwach: Der Schleier war gewoben aus Glauben, Kindesbefangenheit und Wahn und machte die Welt zu einem wundersam Gefärbtem.\\
 +- der Mensch erkannte sich nur als [[Rasse]], [[Volk]], Partei, Korporation oder [[Familie]] ([[Burckhardt]])
 ===== christliches Mittelalter ===== ===== christliches Mittelalter =====
 - die ethische Grundidee war die der Korporation, d.i. die [[Idee]] der Solidarität und Gegenseitigkeit aller Individuen und aller menschlichen Untergruppen in [[Schuld]] und Verdienst, [[Schicksal]] und [[Wert]] ([[Scheler]]) - die ethische Grundidee war die der Korporation, d.i. die [[Idee]] der Solidarität und Gegenseitigkeit aller Individuen und aller menschlichen Untergruppen in [[Schuld]] und Verdienst, [[Schicksal]] und [[Wert]] ([[Scheler]])
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 zur Einführung: BOOCKMANN: Einführung in die [[Geschichte]] des Mittelalters\\ zur Einführung: BOOCKMANN: Einführung in die [[Geschichte]] des Mittelalters\\
 Lexika: HABERKORN/WALLACH: Hilfswörterbuch für Historiker Lexika: HABERKORN/WALLACH: Hilfswörterbuch für Historiker
 +===== Wirtschaft des Mittelalters =====
 +- nagelte die Menschen an ihre Schollen und ließ nur die Waren zirkulieren, soweit es die damals fiskalische und naturalistische Finanzwirtschaft erlaubte, die aber den Menschen seiner [[Arbeitskraft]] beraubte, indem sie hinderte, daß der rechte [[Mann]] an die rechte Stelle kam und daß er seine [[Kraft#Kräfte]] da verwertete, wo sie verwertbar waren, daß er einen Ort verließ, wo er nicht gedeihen konnte, zuzog an den Ort, wo er gedeihen konnte und bleiben durfte an dem Ort, wo er gedieh ([[Braun#Karl Braun]])
 +
mittelalter.1285785210.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:06 (Externe Bearbeitung)