mut
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====== MUT ====== | ====== MUT ====== | ||
+ | - besteht darin, dort zu bleiben, wo einen das [[Schicksal]] hinwarf und dort die Grenzen seiner [[Möglichkeit# | ||
Diskussion zwischen [[Humboldt]] und [[Schiller]] im Frühjahr 1792 | Diskussion zwischen [[Humboldt]] und [[Schiller]] im Frühjahr 1792 | ||
^Humboldt^Schiller^ | ^Humboldt^Schiller^ | ||
|- nicht Sache der Übung, sondern bloß ein [[Werk]] der Nerven, also nichts [[Willkür# | |- nicht Sache der Übung, sondern bloß ein [[Werk]] der Nerven, also nichts [[Willkür# | ||
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+ | ===== Mut ===== | ||
+ | auch Ma-at\\ | ||
+ | - Figur aus [[Mann# | ||
+ | - Herrscherin von Sais | ||
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+ | 3000 v.C. die erste und älteste Konzeption einer interkonnektiven [[Gerechtigkeit]]: | ||
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+ | Der [[einzelne]] hatte also im Rahmen der vom König vorzugebenden und zu sichernden Grundbedingung der Ma-at die Aufgabe, sie zu tun und zu sagen, prozedural im ägyptischen Grundverständnis zu klagen (actio=Tun) und Recht zu sprechen (iuris dicere=sagen). Der König aber, dem von Gott die [[Herrschaft]] allein zu diesem [[Zweck]] der Einsetzung der Ma-at übertragen wurde, mußte für Fülle des Vorrats ([[Kult]] der [[Sonne]] zu erneutem Aufgehen als [[Abwehr]] ihres Stillestehens oder ihrer Verdunkelung (heute Umweltschutz und Lebensbedingungen des Habitat) und dessen Verteilung (Rechtschaffung und Rechtsprechung allein um der Schwachen willen) sorgen. Gott selbst hat die Menschen gleich geschaffen, aber indem er ihnen den freien Willen mitgab, eingewilligt selbst, dass sie sich zu Starken und Schwachen machen. Es ist nicht seine [[Schuld]], wie der Oasenmann klagt, daß die Menschen sich ungleich machen vor sich. Der notleidende Mensch ist zur Gerechtigkeit unfähig, seine Bedürftigkeit macht ihn ungerecht. So ist es Sache des Königs, ihm über die Ma-at zu einem guten Tod zu helfen. | ||
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+ | Die Klage des Oasenmannes, | ||
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+ | Schließlich also klagt er vor Rensi in so herzzerreißend schönen Worten über die Gerechtigkeit, | ||
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+ | Es gibt kein Gestern für den Trägen, | ||
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+ | Es gibt keinen [[Freund]] für den Tauben, | ||
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+ | Es gibt kein Fest für den Habgierigen. | ||
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+ | Was für ein kluger König! | ||
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+ | Widerstand gegen den König gibt es nicht, denn dann ist die Ma-at aus der Welt und die Menschen nutzen n u r ihren freien Willen gegeneinander. | ||
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+ | Die Ma-at nun, die auch der einzelne immer wieder von Neuem (Ewigkeit der ständigen Wiederkehr im Gegensatz zur ebenfalls anerkannten Ewigkeit des absoluten Stillstands als Dauer) gegen Isfet errichten und behaupten m u ß, will er nicht als Unreiner gewogen sein nach seinem Tod, hält ihn zum grundlegenden Gehorsam seinem König gegenüber an, denn jede seiner Taten kommt zu ihm als Täter zurück. Gegenüber anderen Menschen verpflichtet ihn die Ma-at dazu, für sie zu handeln, weil sie für ihn handeln und damit sie für ihn handeln (Solidarität) und ihnen zuzuhören, weil sie zu ihm sprechen und damit sie zu ihm sprechen (Aufeinander-Hören) und die Ma-at zu sagen, also ohne [[Lüge]] zu sein. Miteinander sprechen, aufeinander hören, einander antworten.\\ | ||
+ | So kann die Ma-at den Sonnengott Re lieben und seinen Namensträger Rex und die ganze Re-Publika. Sie ist die Göttin, die jeder Bewegung die richtige Richtung gibt, die Stirnschlange, | ||
+ | Sie ist die kleinste Göttin, sitzt auf einer Hand. Wenn sie verschwindet, | ||
mut.1286440734.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:08 (Externe Bearbeitung)