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schiller

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schiller [2019/11/25 17:06] – [Schiller als Historiker] Robert-Christian Knorrschiller [2021/06/09 09:45] – [Leben] Robert-Christian Knorr
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 - erhielt 1798 von [[Campe]] aus Braunschweig, der auch Ehrenbürger der [[Republik]] war, die Ehrenurkunde der Französischen Republik zugesandt, die [[Danton]] 1792 unterschrieben hatte - der Postweg dauerte so lange, weil man in [[Frankreich]] keine Ahnung davon hatte, wie sich Schiller schrieb oder wo er wohnte → Schiller ließ diese //wunderlichen Dokumente// über Goethe seinem Landesherrn vorlegen, der das Diplom als Literatur auffaßte und seiner Bibliothek zur Aufbewahrung verfügte - erhielt 1798 von [[Campe]] aus Braunschweig, der auch Ehrenbürger der [[Republik]] war, die Ehrenurkunde der Französischen Republik zugesandt, die [[Danton]] 1792 unterschrieben hatte - der Postweg dauerte so lange, weil man in [[Frankreich]] keine Ahnung davon hatte, wie sich Schiller schrieb oder wo er wohnte → Schiller ließ diese //wunderlichen Dokumente// über Goethe seinem Landesherrn vorlegen, der das Diplom als Literatur auffaßte und seiner Bibliothek zur Aufbewahrung verfügte
 +=== Aussehen, Vorlieben, äußere Besonderheiten ===
 +- kräftig gebaut und groß (1,82m), zeitlebens schlank; blaugraue Augen, rotblonde (lange) Haare → Simanowitz erfaßte Schiller in ihrem Bildnis sehr gut <html> <img src = "https://lh3.googleusercontent.com/proxy/K6YpW0S9t0NcKaxWM7yIRVQ2wW-FlmH379zpuPHyw4l-rcqi_W93zptpUzu2nhJ5uMu8vfGLKDQkTczc_56NzKz9iUAg85r54ohVpu5IkSurfmThcxAnQdAxFB_9ikvvqDKwjpbx_ihw43BUImROSdxXpYFn_UeO3P4edN4J9O1V09E_idT3rtKC1N5Jn8mlHgjGoj3gZnoPuXLFv1sEh3GC1tkQueQVCQ" alt = "Schillerbildnis von Simanowitz" align = "right" style="margin-left:5mm" > </html>\\
 +- trank Wein in Gesellschaft, nicht bei der Arbeit, bei der er die Flucht des Lebens lebte, den Grundstoff der Tragödie; konnte aber je nach Anlaß kindisch lustig sein\\
 +- achtete sehr auf seine Umgebung, man solle sich frei benehmen, und er genoß die Zeit mit seiner Familie nach vollendeter Arbeit\\
 +- hatte Sinne für das Gute und Schöne im öffentlichen Leben, erkannte auch dessen Mängel, aber das Politische war seine Sache nicht\\
 +- [[Napoleon]] beeindruckte ihn nicht (Unterschied zu Goethe), da dessen Macht nicht auf [[Gerechtigkeit]] und Wahrheit ruhte\\
 +- beim Schreiben trank er Kaffee und hörte [[Musik]], die seine Kinder oder Freunde fabrizierten\\
 +- liebte Blumen um sich, besonders lilafarbene\\
 +- Spinnen waren ihm verhaßt\\
 +- er trug einfache Kleidung, auf die er in späteren Jahren achtete\\
 +- seine Stimme war weder hell noch vollklingend, aber er konnte ergreifen, wenn er es selber war; schwäbelte bis zum Lebensende; kurz vor seinem Tode sprach er Latein\\
 +- achtete nicht auf Kunstgriffe beim Vorlesen, sondern vertrat die Meinung, daß das Herz nur zum Herzen sprechen könne\\
 +- ging nachlässig, schleppend, nur bei Regung wurde der Schritt fester, beinahe militärisch (Caroline von Wolzogen)
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   - Darstellung der leidenden Natur → der [[Held]] dringt auf absolute Realität, er soll alles zu Welt machen, was bloß Form ist und alle seine Anlagen zur [[Erscheinung]] bringen   - Darstellung der leidenden Natur → der [[Held]] dringt auf absolute Realität, er soll alles zu Welt machen, was bloß Form ist und alle seine Anlagen zur [[Erscheinung]] bringen
   - Darstellung der moralischen Selbständigkeit im [[Leiden]] → dringt auf absolute Formalität, der Held soll alles in sich vertilgen, was bloß Welt ist und Übereinstimmung in alle seine Veränderungen bringen, soll alles Innre veräußern und alles Äußre formen   - Darstellung der moralischen Selbständigkeit im [[Leiden]] → dringt auf absolute Formalität, der Held soll alles in sich vertilgen, was bloß Welt ist und Übereinstimmung in alle seine Veränderungen bringen, soll alles Innre veräußern und alles Äußre formen
 +  - Das schöne Als-Ob Gottes ist subjektive Erfahrung, zumeist Projektion, wobei wir Attribute unserer Subjektivität als Freiheitsempfinden auf die Natur resp. Menschen übertragen, die wir dann genießen.
  
  
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 === Empfindungsweisen als Ausdrücke des Widerspruchs zwischen Ideal und Wirklichkeit === === Empfindungsweisen als Ausdrücke des Widerspruchs zwischen Ideal und Wirklichkeit ===
 +- bei der naiven Dichtung gibt es keine Unterarten der Empfindungsweise, bei der sentimentalischen dagegen drei:
   - [[Satire#satirisch]] - [[Widerspruch]] von Ideal und Wirklichkeit wird zum Gegenstand gemacht   - [[Satire#satirisch]] - [[Widerspruch]] von Ideal und Wirklichkeit wird zum Gegenstand gemacht
   - [[Elegie#elegisch]] - in der Darstellung von Natur und Ideal überwiegen Stimmungen der verlorenen Wirklichkeit   - [[Elegie#elegisch]] - in der Darstellung von Natur und Ideal überwiegen Stimmungen der verlorenen Wirklichkeit
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 - Schiller wird in [[Wien]] 1880 ungestrichen gespielt, jeder Buchstabe ist heilig → d.i. töricht, weil theaterunwirksam\\ - Schiller wird in [[Wien]] 1880 ungestrichen gespielt, jeder Buchstabe ist heilig → d.i. töricht, weil theaterunwirksam\\
-- er vergewaltigte Kunst des Schauspielers, da ihm andere Künste näher waren (Bahr)+- er vergewaltigte Kunst des Schauspielers, da ihm andere Künste näher waren (Bahr)\\ 
 +- Mangel an Leichtigkeit ([[Wieland]])
  
 === Schillers Dramen === === Schillers Dramen ===
schiller.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/08 19:14 von Robert-Christian Knorr