Inhaltsverzeichnis
THEATER
- das eigentlich konstitutionelle Gebäude im Reiche der POESIE (GERVINUS)
- handelt die Gegebenheiten der Lebenswelt nicht entsprechend ihrer natürlichen Häufigkeit ab
- auf dem Theater kann nur deshalb so häufig gestorben werden, weil es die WELT gerade nicht abbildet, sie nicht widerspiegelt und nicht im kleinen reproduziert (Matt)
- besitzt dies mehrzeitige Gefüge, welches erlaubt, daß wir uns - im Treffpunkt des Schauspielers - ebenso weit von zu Haus, von unserer GEGENWART entfernen, wie wir einer fernen Vergangenheit näherkommen (STRAUß)
absurdes Theater
barockes Theater
- wichtiger Bestandteil der höfischen KULTUR
- neben der Hofkultur entwickelt sich ein eigenständiges Kunstdrama durch das protestantische Schuldrama oder das jesuitische Ordensdrama
- ein dritter Strang ist die ENTWICKLUNG des Gebrauchsdramas fahrender Truppen
DRAMA
Elisabethianisches Theater
- offenes Theater ohne ersichtliche Konstruktion
- keine architektonische Einheit der drei Ebenen → Ort, ZEIT und HANDLUNG sind an STOFF gebunden
- kulturelle VIELFALT
- Vorbild SENECA
episches Theater
- Theater des wissenschaftlichen Zeitalters (BRECHT)
- benötigt die PARABEL, durch die es erst verwirklicht werden kann → Brechts LEISTUNG ist die Wiedereinführung derselben auf der modernen Schaubühne
griechisches Theater
- Halbkreis, damit jeder ZUSCHAUER alles sehen und hören konnte;
- durchschritt die mythische BEWUßTSEINSEBENE bis zur mentalen, was an der Geschichte der Chorentwicklung deutlich wird → die Polarität (kein Chor) wird zur Dualität (Chor, woraus Protagonist und Deuteragonist entstehen gegen das Publikum) umgeformt, die zu rationaler Isolation führte (GEBSER)
- diente der Demokratie, wie die Rede
- das VOLK sollte über FREIHEIT geschmeichelt werden, und so ward die Tragödie Tyrannenwürgerin, Rednerin der Freiheit; es sollte an alten Helden und ihren Taten und Schicksalen genährt, gebildet, seine griechischen Vorzüge und Stammesherrlichkeit fühlen
- Als Religionsfeierlichkeit war sie entstanden; in kurzem ward sie Bedürfnis des müßigen, nach Ergötzung dürstenden Staats. (HERDER)
- ist v.a. Zeremonie (SARTRE)
- Das griechische Steintheater entwickelte sich im 4. Jhd. v.Chr. aus vormonumentalen Formen. Seine Hauptelemente sind die kreisförmige Orchestra, um die sich auf der einen Seite über den Halbkreis hinaus die Zuschauerränge (Koilon) ordnen, während auf der anderen Seite sich das Bühnengebäude (Skene) erhebt. Diese Elemente sind nur locker aneinandergeschoeben. (Zinserling)
irisches Theater
- YEATS entwarf um 1890 den Plan, ein Irisches Theater zu installieren → das sollte eine reisende Schauspieltruppe sein, die irische Stücke in der Provinz aufführten und ein Gegenstück zur kommerzialisierten bürgerlichen Unterhaltungsindustrie abgeben, indem auf die platte Nachahmung und rührselige Sentimetalität, gegen Veräußerlichung und naturalistische Spielweise die Konzeption einer ideell orientierten, intensiven dramatischen Dichtung setzte
- der Plan wurde nach 1896 greifbar, nachdem Yeats Augusta Gregory kennengelernt hatte, die Kontakt zu anderen Schristellern herstellte (Edward Martyn, George Moore) und weiters englische SCHAUSPIELER verpflichtet wurden, die Stücke der Genannten in der irischen Provinz und in Dublin aufführten - das Irische Literarische Theater, das durch WORT und Ritual den Kunst-Charakter des Theaterspiels hervorheben sollte
- 1902 kaufte man unter Mithilfe eines Gönners das Gebäude Abbey Theatre, das seither Sitz des irischen Nationaltheaters ist
klassisches Theater
- Goethe und Schiller besaßen den entsetzlichen Plan, die Weltdramatik in theatergerechte Einrichtungen zu übertragen. (Hacks)
modernes Theater
- wird durch folgende Tendenzen konfiguriert
- Antikonventionalismus
- Aufwertung partikularer Inhalte
- Reflexivität beziehungsweise Selbstreferenz
Theaterformen im Manierismus
- das geistliche Schauspiel, das durch die GEGENREFORMATION neue erblüht, besonders in Spanien und HABSBURG
- das gelehrte Drama (HUMANISTENDRAMA), das dem HUMANISMUS dient, aber nirgends populär wird
- das Volkstheater (Shakespeare-Theater und Hanswurstiaden), das alle Formen und Moden durchläuft
naturalistisches Theater
- verpönte den Monolog und das Beiseitesprechen als unnatürlich und ersetzte beides durch die sorgfältig berechnete Pause oder Pantomime, was ebenfalls gestelltes Theater ist, nur raffinierter und daher wirksamer (Friedell)
römisches Theater
- Kreis, damit die Tiere besser gehetzt werden konnten
- die erste griechische Theateraufführung um 241 v.Chr. in ROM führte dazu, daß die RÖMER sich mit griechischer LITERATUR zu beschäftigen begannen;
- Das römische Theater entwickelte griechische Vorbilder zu einem geschlossenen Innenraum weiter; vor den Zuschauern baut sich die scenae frons auf. (Zinserling)