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tugend

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tugend [2010/03/27 13:51] Robert-Christian Knorrtugend [2023/05/12 07:48] (aktuell) – [TUGEND] Robert-Christian Knorr
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 ====== TUGEND ====== ====== TUGEND ======
 +- den Anfang bildet das Nachdenken; ihre Vollendung erfährt sie in der Beständigkeit;
  
 - durch Übung erworbene Fähigkeit zum vernunftgemäßen [[Handeln]]\\ - durch Übung erworbene Fähigkeit zum vernunftgemäßen [[Handeln]]\\
-- einzeln betrachten → Blick aufs [[einzelne]] [[Individuum]] und Prüfung der Beweggründe für Handeln\\+- einzeln betrachten → Blick aufs [[einzelne]] [[Individuum]] und [[Prüfung]] der Beweggründe für Handeln\\
 - Problem der Wurzeln der Tugend\\ - Problem der Wurzeln der Tugend\\
 - ist [[aristoteles#mesotes-lehre|Mesotes]]: dem [[Sein]] - [[Ontologie#ontologischer]] Vergleich zu anderen Umständen - nach: ein Mittleres und Akrotes ihrem axiologischen Wertcharakter - Betrachtung als absoluter Menge - nach: ein Absolutes zugleich, 1107a\\ - ist [[aristoteles#mesotes-lehre|Mesotes]]: dem [[Sein]] - [[Ontologie#ontologischer]] Vergleich zu anderen Umständen - nach: ein Mittleres und Akrotes ihrem axiologischen Wertcharakter - Betrachtung als absoluter Menge - nach: ein Absolutes zugleich, 1107a\\
 → Aristoteles bekämpft die Sokratische Gleichung: [[Wissen]] = Tugend ist [[Rationalismus]] in der [[Ethik]]\\ → Aristoteles bekämpft die Sokratische Gleichung: [[Wissen]] = Tugend ist [[Rationalismus]] in der [[Ethik]]\\
-- ihren wirklichen [[Wert]] erhält sie durchs Zusammenfallen der natürlichen [[Triebkraft]] mit dem Logos der [[Phronesis]]\\+- ihren wirklichen [[Wert]] erhält sie durchs Zusammenfallen der natürlichen [[Triebkraft]] mit dem [[Logos]] der [[Phronesis]]\\
 → man kann im Kampf mit dem rechten Logos nicht unterliegen!\\ → man kann im Kampf mit dem rechten Logos nicht unterliegen!\\
 - Wenn einer in der Lage ist, Tugenden aufzuzählen, dann muß er ein intuitives [[Verständnis]] davon haben. 1260a ([[Aristoteles]])\\ - Wenn einer in der Lage ist, Tugenden aufzuzählen, dann muß er ein intuitives [[Verständnis]] davon haben. 1260a ([[Aristoteles]])\\
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 Die Tugend ist [[Verlangen]] nach dem [[Glück]] der Menschen. ([[Helvetius]])\\ Die Tugend ist [[Verlangen]] nach dem [[Glück]] der Menschen. ([[Helvetius]])\\
 - Männer zogen in den [[Krieg]] und gewannen sie, [[Frau#Frauen]] konnten sie sich bloß bewahren (Meusinger)\\ - Männer zogen in den [[Krieg]] und gewannen sie, [[Frau#Frauen]] konnten sie sich bloß bewahren (Meusinger)\\
-- weder [[Natur]] noch Lehre, sondern durch göttliche Eingebung, <html></font><font face = "symbol, serif">qeia moira</font></html>, gegeben → siehe Herleitung im [[Plato#Menon]] → aber die Tugend muß Wissen werden  (Platon)\\+- weder [[Natur]] noch Lehre, sondern durch göttliche Eingebung, θεία μοίρα, gegeben → siehe Herleitung im [[Plato#Menon]] → aber die Tugend muß Wissen werden  (Platon)\\ 
 +- Verähnlichung mit Gott ([[Plotin]])\\
 - Neigung zur [[Pflicht]] ([[Schiller]])\\ - Neigung zur [[Pflicht]] ([[Schiller]])\\
 Es gibt nur eine Tugend, die [[Gerechtigkeit]]. (Seume)\\ Es gibt nur eine Tugend, die [[Gerechtigkeit]]. (Seume)\\
 - ein [[Vermögen]], etwas zu bewirken ([[Spinoza]])\\ - ein [[Vermögen]], etwas zu bewirken ([[Spinoza]])\\
-- das bewußte Fortschreiten von einer vollkommenheit zur anderen ([[Wolff]])+- das bewußte Fortschreiten von einer [[Vollkommenheit]] zur anderen\\ 
 +- Fertigkeit, seine Handlungen nach den Gesetzen der [[Natur]] einzurichten ([[Wolff]])
  
  
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 - Geduld des unvermeidlichen Wartenmüssens\\ - Geduld des unvermeidlichen Wartenmüssens\\
 - sich nicht rächen können - wollen\\ - sich nicht rächen können - wollen\\
-- [[Liebe]] zu den [[Feind#Feinden]], ihnen verzeihen\\+- [[Liebe]] zu den [[Feind#Feinden]], ihnen [[verzeihen]]\\
 → soll zum [[Reich]] Gottes führen, worin die Schwachen die Starken sein werden ([[Nietzsche]]) → soll zum [[Reich]] Gottes führen, worin die Schwachen die Starken sein werden ([[Nietzsche]])
  
 +===== weibliche Tugend =====
 +- ein im 17. Jahrhundert aufgekommener [[Begriff]], der einem veränderten geschlechtsspezifischen Rollenverständnis entspricht: die eroberungsfähige [[Frau]]/Fräulein verteidigt sich gegen Kandidaten mit ihrer Tugend - nicht weil sie deren Verlust fürchtet, sondern weil sie fürchtet, durch die Inkonstanz der Liebe des Mannes unglücklich zu werden ([[Luhmann]])
  
 ===== Tugenden ===== ===== Tugenden =====
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 ==== stilistische Tugenden ==== ==== stilistische Tugenden ====
-  * Reinheit+  * [[Reinheit]]
   * Regelmäßigkeit   * Regelmäßigkeit
   * Üblichkeit   * Üblichkeit
   * Deutlichkeit ([[Gottsched]])   * Deutlichkeit ([[Gottsched]])
tugend.1269694289.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:39 (Externe Bearbeitung)