wolff
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wolff [2010/04/30 16:05] – angelegt Robert-Christian Knorr | wolff [2022/07/18 17:09] (aktuell) – [Erkenntnistheorie] Robert-Christian Knorr | ||
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====== WOLFF ====== | ====== WOLFF ====== | ||
+ | ===== Christian Wolff ===== | ||
+ | 1679-1754\\ | ||
+ | Philosoph, Popolarphilosoph\\ | ||
+ | - lenkte das [[Interesse]] der Menschen auf allgemeine [[Bildung]], | ||
+ | - der Schöpfer der philosophischen [[Sprache]] der Deutschen → allerdings ist er kein [[Aristoteles]], | ||
+ | - entwickelte eine strenge Systematik, die nur im [[Zusammenhang]] gesehen werden kann \\ | ||
+ | - seine Lehrer waren [[Clavius]], | ||
+ | - lernte aus Tschirnhausens //Medicina mentis sive artis inveniendi praecepta generalia// (1. Auflage 1687, 2. Auflage 1695, die heute zumeist zitierte), d.i. ein philosophischer Text zur Erkenntnislehre, | ||
+ | - die Philosophie ist ihm jedoch der [[Grund]] allen Wissensdurstes → dringt ahnend in Untiefen vor, die bei den pietistischen Zeitgenossen so manches Ungemach auslösten\\ | ||
+ | - Lehrer [[Gottsched# | ||
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+ | ==== Erkenntnistheorie ==== | ||
+ | - nahm die Leibnizsche Monadenlehre auf, sie ist ihm die innere Beseeltheit der Körperwelt\\ | ||
+ | - die Erklärung aller Dinge, ihre rationale Überprüfung führt zur [[Weisheit]] und [[Erkenntnis]] Gottes → dieser [[Gottesbegriff]] konnte nur auf Ablehnung stoßen\\ | ||
+ | - alle Geschehnisse der Welt sind gesetzmäßig; | ||
+ | - nennt seine Erkenntnistheorie Metaphysik und teilt sie ein in [[Ontologie]] [handelt von den Grundbegriffen alles Seins und Denkens, d.s. die Kategorien → möglich ist, was keinen Widerspruch enthält; notwendig das, dessen Gegenteil sich widerspricht; | ||
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+ | ==== Methodik ==== | ||
+ | - die verwendeten Begriffe werden als //termini technici// bezeichnet, definiert und bilden den Grund zu aller übrigen Erkenntnis, die selbst Urteilsfindung ist → d.i. das Wolffsche Prinzip | ||
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+ | ==== Ästhetik ==== | ||
+ | - es existiert ein oberes und ein unteres Erkenntnisvermögen\\ | ||
+ | - das sensitive, untere interessiert ihn nicht\\ | ||
+ | - beschäftigt sich ausschließlich mit dem oberen, sprich intelligenten Erkenntnisvermögen\\ | ||
+ | - Begründer der Traditionslinie des //logica disputatis//, | ||
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+ | ==== Ethik ==== | ||
+ | - Verderber der [[Religion]] und Sitten (Franke)\\ | ||
+ | - trennt Körper und [[Geist]] streng, im Gegenteil zu Leibniz fällt er somit in den alten toten Parallelismus zurück\\ | ||
+ | - Wissen geht in die Moralität hinein → [[Handeln]] entspringt aus Lust und Unlust, also muß die Sitte Lust erzeugen\\ | ||
+ | - die größte Lust ist die Vervollkommnung: | ||
+ | - Vollkommenheit ist nur in der [[Gemeinschaft]] zu erreichen, der daraus entstehende [[Staat]] fußt auf einem Vertrag zwischen Regierten und Regierenden und insoweit bindend, als er nicht der Natur zuwiderläuft\\ | ||
+ | - in der Sittenlehre der Chinesen erblickte Wolff so manche Gemeinsamkeit mit der Sittenlehre des christlichen Europas und kam so zu der Überzeugung, | ||
+ | - in diesem Zusammenhang entwickelt er den Pflichtbegriff, | ||
+ | - er unterteilt die [[Moralphilosophie]] in drei Bereiche: | ||
+ | * Ethik | ||
+ | * Naturrecht | ||
+ | * Klugheitslehre | ||
+ | - Naturrecht und Klugheitslehre sind Bestandteile der politischen Philosophie, | ||
+ | |||
+ | ==== Politik ==== | ||
+ | - die [[Demokratie]] ist die geeignetste Regierungsform für polite Völker, d. s. Völker, die sich um Verstand und [[Tugend]] bemühen → er gesteht das [[Recht]] der Verweigerung des Gehorsams zu und bezeichnet die natürliche [[Freiheit]] als die Richtschnur des gemeinsamen Wesens | ||
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+ | ==== Rezeption ==== | ||
+ | - gab [[Form]] des Vorwärtsgehens in einem [[Hamann]] eigentlich fremden [[System]]\\ | ||
+ | - der Lehrer der Deutschen ([[Hegel]])\\ | ||
+ | - größter dogmatischer Philosoph; in der Ausführung des Planes unübertroffen, | ||
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===== Oskar Ludwig Bernhard Wolff ===== | ===== Oskar Ludwig Bernhard Wolff ===== | ||
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- wurde durch [[Goethe]] 1830 zum ordentlichen Professor für deutsche [[Literatur]] in Jena gemacht\\ | - wurde durch [[Goethe]] 1830 zum ordentlichen Professor für deutsche [[Literatur]] in Jena gemacht\\ | ||
- hielt regelmäßig Vorlesungen zur neueren deutschen Literatur | - hielt regelmäßig Vorlesungen zur neueren deutschen Literatur | ||
+ | ===== Pius Alexander Wolff ===== | ||
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+ | 1784-1828\\ | ||
+ | Dramatiker\\ | ||
+ | - schrieb ein Versdrama namens //Einsam bin ich nicht alleine//, das Carl Maria von Weber 1821 vertonte | ||
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+ | ===== Theodor Wolff ===== | ||
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+ | 1868-1943\\ | ||
+ | Publizist\\ | ||
+ | - entwickelte 1915 mit [[Delbrück]] ein Memorandum, eine Denkschrift, | ||
+ | * keine [[Annexion]] im [[Westen]], da die Einverleibung oder Angliederung politisch selbständiger und an Selbständigkeit gewöhnter Völker zu verwerfen sei; | ||
+ | * Gebietserweiterung im Osten seien dagegen nicht zu verwerfen | ||
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+ | - gehörte in der [[Weimarer Republik]] als Mitbegründer der [[DDP]] und Chefredakteur des //Berliner Tageblatts// |
wolff.1272636313.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:47 (Externe Bearbeitung)