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ZWINGLI
Ulrich Zwingli
1484-1531
Reformator
- trat gegen französische Truppenwerbungen in seiner HEIMAT auf und setzte auf der Kanzel humanistische Gedanken ein, die ihn allmählich – nachdem er das rein sittliche Streben der Humanisten als unzureichend abzulehnen lernte - zu LUTHER trieben
- ein humanistisch-republikanischer Demokrat aus der Schweiz
- Streit mit dem konservativ-monarchischen Luther, der auch ein weltliches Wirken Gottes erkannte, während des Marburger Gesprächs 1529;
Lehre
- ein freier, universalistischer Gottesbegriff, der antike Vorstellungen einbindet: Platon, die STOA und christliche Gottesvorstellungen werden miteinander verbinden → humanistisches Gottesbild
Menschenbild
- der Mensch besteht aus zwei Substanzen, eine, die ihn nach unten zieht (Fleisch), und eine, die ihm Aufschau ordiniert (SEELE)
- des Menschen Heimat liegt bei Gott, der den Sehnsuchtssucher zu sich ruft
- Jesus stellte die zerstörte Einheit mit Gott wieder her, die aber der Mensch nachholen muß, was er nur erreichen kann, wenn in ihm ein Ideal vom Geist Gottes vorliegt
Rezeption
- wirkt neben dem finsteren Calvin und der dämonischen Wesensart Luthers ungemein schlicht und vornehm, gebildet und liebenswürdig (Franz)
- stand dem rationalen THEISMUS Plethons von allen Reformatoren am nächsten → verbindet die augustinische Rechtfertigungslehre mit dem philosophischen Glauben an die Allmacht Gottes, das EVANGELIUM mit SENECA und Pico von Mirandola (Freyer)