TEMPUS

- ZEITGESTALTUNG in der DICHTUNG

für das Epos → episches Präteritum

- deutlicheres Spannungserlebnis als beim Präteritum, weil es zwischen GEGENWART und VERGANGENHEIT liegt
- die VERGEGENWÄRTIGUNG über dialogische Mittel ist greifbarer

- der unmittelbare GESICHTSPUNKT des Erblickens; das angeschaute Geschehen
- starke Belichtung von Erlebnisteilen
- bedenklich nur, wenn der Erlebnisverlauf im Präsens erzählt wird, da der Leser durch diese Verzerrung in das Geschehen hineingezerrt wird und nicht mehr episch schaut

- die Gegenwart wird so streng genommen, daß jede weitere HANDLUNG in die Zukunft hinausgeschoben würde → die dichterische WELT wird zerstört in FORM einer Richtigkeit des Geschehenden
- im unnatürlichen FUTURUM wählt der DICHTER einen Punkt in Zukunft, um auf die Vergangenheit zu blicken