Inhaltsverzeichnis
HANDLUNG
- ABSICHT – Bewußtheit -, die WELT in einen anderen ZUSTAND zu versetzen;
- ERSCHEINUNG des freien Willens (KANT)
- ILLUSION der Willkür. Die Täuschung des Handelnden SELBST gehört zu diesem IRRTUM. (NIETZSCHE)
Handlung im Drama
- ergibt sich aus dem STOFF, den Charakteren, den zu spielenden Rollen durch die Charaktere, der vom Autoren gewählten KOMPOSITION und den zuweilen zu spielenden (historischen) Personen
- bedarf einer Person/Figur, die handelt, einer zeitlichen Abfolge mit Anfang und Ende und eines Ortes/Schauplatzes, wo gehandelt wird und einer Zeitebene, in der gehandelt wird
- ist im Unterschied zum GESCHEHEN immer vom Menschen abhängig resp. wird durch diesen ausgelöst, denn die im Drama handelnden Menschen/Figuren verfolgen ein Ziel, werden also durch Motive angetrieben
direkte Handlung | berichtete Handlung | geplante Handlung |
wird durch Dialog und Aktion dem Zuschauer vermittelt, der es im Augenblick miterlebt | es wird etwas berichtet (Teichoskopie, Botenbericht) oder im Monolog meist als Analepse mitgeteilt | es besteht die Absicht, das eine oder andere zu tun, was der Zuschauer direkt erfährt, entweder durch Kommentar, Monolog oder indirekt |
- Nicht da ist Handlung, wo sich der Frosch die Mauß ans Bein bindet und mit ihr herumspringt. (LESSING)
- die WIRKUNG der Handlung bestand darin, daß der Zuhörer sich selbst zu dieser Teilnahme gedrungen und mächtig in den Kreis der dramatischen Ereignisse hineingezogen fühlt; es ist das Verlangen, aus sich herauszugehen, sich selbst fremd zu werden und dadurch in einer wunderbaren Welt der PHANTASIE mitzuleben, welches in tausend Äußerungen bei dem Bacchusfeste hervorbricht, und es scheint, daß keine NATION vor und außer der griechischen diesen Schritt getan hat (Karl Otfried Müller)
- interessiert als MITTEL zum ZWECK (SCHILLER)
Handlung in der Epik
- interessiert als Mittel zum ästhetischen Zweck (Schiller)
moralischer Wert der Handlung
- liegt nicht in der WIRKUNG (Kant)