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HABERER-Bund

- man trieb unsittliche Leute, meist Dorfschöne, nackt in der Nacht mit Ruten über abgeerntete Stoppelfelder
Als Herd des Haberfeldtreibens, d.i. ein gerade abgeerntetes Stoppelfeld, gilt die ehemalige Grafschaft Hohenwaldeck mit dem Mittelpunkt Miesbach. Von hier aus hat sich die bäurische Selbstjustiz, hier in einer Art bayrischer Feme, in den angrenzenden Landschaften zwischen Isar und Inn, Tirol und München verbreitet. “Haberfeldtreiben” nannte man dieses bäuerliche Rügegericht, das liederliche Weibspersonen, meineidige Bauern, betrügerische (meist jüdische) Händler oder unfromme Pfarrer genauso an den Pranger stellte wie arglistige Beamte oder Bierpantscher.
Aktenkundig wird das Haberfeldtreiben erstmals 1675 mit einem Treiben, wie man die Verfolgung entlarvter Sünder nannte, in Marbach/Leitzachtal. Das letzte große Treiben fand in der Nacht vom 7. auf 8. Oktober 1893 in Miesbach statt, woran sich an die 300 Haberer zum Schluß mit den anrückenden Polizisten ein Feuergefecht lieferten.
Insgesamt haben im Umkreis von 100 km um Miesbach 136 belegbare Treiben stattgefunden, und zur Blütezeit im 18. Jahrhundert zählte der Habererbund an die 2000 Mitglieder. (D'Haberer Miesbach e.V.)

haberer.txt · Zuletzt geändert: 2023/08/16 17:42 von Robert-Christian Knorr