HARAKIRI
auch Harikiri, die rituelle Selbsttötung in JAPAN
- Der Taikun sendet dem Staatsverbrecher, dessen sich der hohe Rat der DREIZEHN entledigen will, nur eine zierliche Handwaffe, das SYMBOL des Todes. Nach ihrem Empfange ist er verpflichtet, wenn er sich und seine Angehörigen nicht den Folgen einer gewaltsamen Hinrichtung durch Henkershand, d.h. wegen Beschimpfung des Namens und Konfiskation von Hab und GUT, aussetzen will, seinem LEBEN vor Sonnenuntergang ein Ende zu machen. Gemeinhin veranstaltet der Verurteilte ein Abschiedsmahl und freut sich mit den Verwandten des Lebens, so lange noch das Lämpchen glüht. Im letzten AUGENBLICK begibt er sich in das Innere der Gemächer. Nur sein Busenfreund und einige Zeugen begleiten ihn. Er kniet nieder, entblößt den Unterleib und deutet mit der offiziell übersandten Waffe den Kreuzschnitt an; in demselben Augenblick versetzt ihm nach Verabredung der FREUND mit dem großen SCHWERT, das jeder Yakonin bei sich führt, einen tötlichen [tötlich war bis zur DUDEN-Reform 1899 die Schreibweise für tödlich] Streich in den Nacken. (Hildebrandt)