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heinse

Inhaltsverzeichnis

HEINSE

1746-1803
- DICHTER der entfesselten SINNLICHKEIT; will die EMANZIPATION des Fleisches
- unterscheidet sich von WINCKELMANN und LESSING u.a. dadurch, daß er vom geistigen URGRUND des Künstlers spricht, vom Inneren - das macht ihn zum Stürmer
- literarische Vorbilder: WIELAND, GLEIM, HAGEDORN, HORAZ, Anakreon, Chaulieu
- ist eigentlich ein Schüler Wielands, doch macht ihn seine Schwärmerei zu einem Anhänger Rousseaus
- die pralle Fülle des Griechentums → Wieland nannte Heinse einen Seelenpriapisten - Errektion ohne Erregung
- glaubte nicht, daß Menschen primär nach Glück strebten, denn die meisten Menschen tun alles, um sich ihr Leben so schwer wie möglich zu organisieren, während er sich selber im Geiste einer friedvollen Vereinigung mit der Schönheit zu bejahen vermöge

Merkur

1776
- Herrlichkeit der Empfindung von Bildern (Rubens)

Ardinghello

1787
- Farbenzauber des Südens und fein­sinnige Empfindung - ein Cythera-ROMAN → eine laszive und dionysische ANTIKE: „Seelenpriapismus“ (Wieland)
- ein archäologisch geprägtes und ebenso halb pornographisch-utopisches Gebilde, das Heinse auf den Inseln Paros und NAXOS begründete
HERDER über Ardinghello: Debauche, Entgleisung, des GEISTes
JACOBI über Ardinghello: Schlaraffenleben ist keine Herrlich­keit; ist es das ZIEL der MENSCHHEIT, so ist mir die Menschheit ein EKEL und GRAUEN.
SCHILLER über Ardinghello: similare KARIKATUR ohne WAHRHEIT und ästhetische WÜRDE, jedoch beinahe mit poetischem Schwung
- nach 1790 machte sich Heinse daran, Rousseau durch ARISTOTELES zu vertiefen

heinse.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/24 08:21 von Robert-Christian Knorr