Inhaltsverzeichnis
JACOBI
Friedrich Heinrich Jacobi
1743-1819
Gefühlsphilosoph
- unverbrüchliche Gefühlsrechte, die feinfühlig und geistig-vornehm Lebensbekenntnisse werden → seine Auseinandersetzung mit SCHELLING 1811 brachte ihn zu seinem Lebensende viel Häme, andererseits hatte Schelling wie er SELBST einen salto mortale hinter sich, als er nach der Lektüre Spinozas den folgenschweren SATZ aussprach: Meine innigste ÜBERZEUGUNG, mein GEFÜHL, sagt mir, dem ist nicht so!
- versuchte eine systematische KRITIK KANTs
- nennt die Wirkungen, die vom DING AN SICH auf das erkennende SUBJEKT ausgeübt werden als nicht umgekehrt schlüssig für die EXISTENZ eines D.a.s., denn nach Kants eigener kritischer DOKTRIN gelte die Beziehung von URSACHE und WIRKUNG lediglich für die Erscheinungswelt, zu der das D.a.s. ja nicht gehören solle
- ohne D.a.s. kann man nicht in die Kritik der VERNUNFT hineinkommen, mit ihm nicht in ihr verbleiben
- ohne eigene Schöpferkraft, aber KLAR; seine Romane sind dilettantische Zwittergestalten ohne dichterische Lebenskraft, aber kulturhistorisch WERTVOLL
ROUSSEAU: d.i. für ihn die SUCHE nach dem WESEN der RELIGION
- Kampf gegen Deisten und Materialisten
- SPINOZISMUS ist ATHEISMUS
- jeder Weg der Demonstration geht in den FATALISMUS aus
- der ATHEIST und Gottlose, der dem WILLEN, der nichts will, zuwiderlügen will, wie Desdemona sterbend log… weil mich hungert und das GESETZ um des Menschen Willen gemacht ist, nicht der MENSCH um des Gesetzes Willen
- ich spotte der PHILOSOPHIE höchstem Wesen, denn mit der heiligsten Gewißheit weiß ich, daß darin mein heiligstes RECHT liegt
- positiver Inhalt seines religiösen Erlebnisses ist entleert, will abstraktes Überhaupt der Religion retten: Daß Gott ist, nicht was Gott ist!
- stellt dem unmittelbaren WISSEN, das Irrationelle, das begriffliche Erkennen, Diskursdenken, gegenüber
- denunzierte Spinoza als Atheisten nachhaltig → Atheismusstreit um FICHTE (LUKACS)