1877-1941
marxistischer PHILOSOPH und POLITIKER
- war vor dem Ersten Weltkrieg einer der führenden marxistischen Philosophen → LENIN verdankte ihm Erkenntnisse über die Nationalökonomie
- lehrte, daß oftmals in der GESCHICHTE viele Ursprünge in politischem und militärischem HANDELN lägen, das sich nicht mit wirtschaftlichen Begriffen erklären läßt
- blinde GEWALT frage nicht nach sonst gültigen Entwicklungsgesetzen und zerstöre sie → Gewalt als historischer Faktor und Motor
- der STAAT habe nach 1914 seine MACHT ständig vergrößert und eigenständige Antriebe entwickelt, Etatismus → das steht gegen die Lehre der Kommunisten, wonach der Staat nur ein MITTEL in der Hand der herrschenden KLASSE sei, wohl aber nicht unbedingt MARX'
- glaubt, daß der organisierte Kapitalismus dem Arbeiter die Waffen in die Hand gäbe, indem diese Konzerne schlichtweg durch Mitbestimmung übernommen und vergesellschaftet werden

1910
- Analyse des Bedeutungszuwachses des Kreditwesens, der Entstehung von Aktiengesellschaften, der Rolle der Banken: des Finanzkapitals
- die Entwicklung des Aktienwesens bewirkt eine ENTFREMDUNG von der subjektiven Eigentumsbewegung (eine langsam verlaufende BEWEGUNG), die in dem SCHICKSAL der Aktien, nicht der Aktiengesellschaft (schnellere Bewegung), erscheint
- das ind er Industrie verwendete Kapital wird zunehmend zum Finanzkapital und liegt in der (schnellen) Verfügung der Banken, die ihrerseits (zum eigenen Schutz) freie Kapitalinvestitionen zu verhindern wissen → Bildung von Kartellen und Konzernen, IMPERIALISMUS
- der Staat zettelt als Helfershelfer des Finanzkapitals Kriege an und benutzt den RASSISMUS, um naturwissenschaftliche Bedingtheit eigenen Profitstrebens anzuführen: an die Stelle des demokratischen Gleichheitsideals tritt ein oligarchisches Herrschaftsideal