Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Inhaltsverzeichnis
KELSEN
Hans Kelsen
1881-1973
JURIST
- wies auf die VERWANDTSCHAFT von JURISPRUDENZ und THEOLOGIE hin
- seiner rechtsstaatlichen Identifikation von Staats- und RECHTSORDNUNG liegt eine METAPHYSIK zugrunde, die Naturgesetzlichkeit und normative Gesetzlichkeit identifiziert → Primat des naturwissenschaftlichen Denkens führt zur DEMOKRATIE Hobbesscher Konvenienz
- verwirft alle Willkür und sucht jede Ausnahme, Ausnahmezustand mit Dezisionsproblematik, in den Bereich menschlichen Geistes zu verweisen → Gesetze sollen eindämmen
- verkennt die Problematik, daß sich ein scholastischer Substanzbegriff wie bei Hobbes oder KANT nicht auf die Ausübung des Rechts übertragen läßt
- die Demokratie ist ihm ein RELATIVISMUS, quasi das kleinere ÜBEL, eine wunderbefreite und ganz auf die RATIO gestellte WISSENSCHAFTLICHKEIT menschlichen Zusammenlebens
Vom Wesen und Wert der Demokratie
1928
Prämisse: die Stellung zu absoluten Wahrheiten und Werten bildet die Scheidewand zwischen Autokratie und DEMOKRATIE, denn der GLAUBE an absolute Wahrheiten schafft die VORAUSSETZUNG für eine metaphysische und insbesondere religiös-mythische WELTANSCHAUUNG, wohingegen der Relativismus die einzige MÖGLICHKEIT abgebe, erreichbare und jederzeit durch andere, neuere Erkenntnisse auszulösen, was zur Weltanschauung des KRITIZISMUS und POSITIVISMUS führe
Folgerung:
Autokratie: bedarf der Metaphysik und der absolutistischen Weltanschauung
Demokratie: bedarf des Relativismus, da sie andere Meinungen als die der Mehrheit anerkenne und in den Grund- und Freiheitsrechten sowie durch das PRINZIP der Proportionalität schütze
Problem der Identität von Führern und Geführten
- Auseinandersetzung mit Carl Schmitt
- ARGUMENT gegen Schmitt: das Problem der IDENTITÄT ist letztlich ein juristischer Tatbestand, eine Einheit der das Verhalten der normunterworfenen Menschen regelnden staatlichen Rechtsordnung