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lasker

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LASKER

Eduard Lasker

1829-84
jüdischer POLITIKER
- vertrat im Norddeutschen Reichstag eine gegen den Entwurf der verbündeten Regierungen sich aussprechende Position
- glaubte, daß die bescheidene Selbstbenennung Norddeutscher Bund Etikettenschwindel sei, daß es nur an der künftigen REGIERUNG läge, inwiefern sie die Flottenbaupolitik forciere, um unter einer einheitlichen Flagge deutsche Schiffe an alle Küsten der WELT zu tragen
- nannte eine moralische Schutzpflicht des Nordens für den Süden und kiritisierte den Verzicht auf deutsche Gebiete im Entwurf → wie ROHDEN; positioniert sich damit gegen MIQUEL
- wollte nicht in die ZUKUNFT auf den fernen Tag schauen und dafür Vorsorge treffen, an dem die Deutsch-Österreicher herrenlos geworden sein würden, nur soviel: es wäre gut, sich mit ÖSTERREICH auf internationaler Basis vertraglich zu binden
- beschrieb den Entwurf als aus der WURZEL der Bundeskriegsverfassung stammenden, was aber auch dreierlei bedeutet:

  1. Vermehrung der Volkskraft;
  2. Vermehrung der Wehrkraft und
  3. Förderung der allgemeinen Wohlfahrt

- kritisierte das Fehlen einer [dem Parlament] verantwortlichen Regierung im Entwurf; allerdings ist eine strikte Trennung zwichen Legislative und Exekutive formuliert
- kritisierte das Fehlen einer gerechten Auswuchtung der zu verteilenden Lasten: der Kern der staatsbürgerlichen PFLICHT ist die WEHRPFLICHT, die aber in dem Entwurf allein dem Bundesfeldherrn (dem preußischen König) obliegt, nicht aber einem GESETZ
- kritisierte das Fehlen von Befugnissen des Reichstages im Entwurf, z.B. das der Interpellation, das Petitionsrecht
- die größte KRITIK richtete sich gegen die Mängel der Finanzverwaltung

lasker.1384640492.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:56 (Externe Bearbeitung)