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wedekind

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WEDEKIND

Frank Wedekind

um 1910
- benötigt SCHAUSPIELER mit schwülem, seltsamem, unheimlichem Reiz
- bald skurril, bald schwärmerisch grinsende, sehnsüchtige, immer verruchte, niemals banale münchnerische Behäbigkeit eines Satanisten → inkommodiert und erfüllt so Hauptzweck der KUNST → orientiert sich dabei an SCHILLER
- er entzieht uns das IDEAL, damit wir SEHNSUCHT danach entwickeln
- zeigt den Kot für die mit dem Laster liebäugelnden schöngeistigen Leser, die aufgeputzt und kokett sich danach sehnen
- WITZ und Tiefe am Gemeinen und Häßlichen ABER Ingrimm und Sehnsucht nach dem Schönen
- zu leidenschaftlich, um ein Spötter zu sein; zu frech, um ein Schwärmer zu sein; zu gleichgültig gegen die Kunst, um kein Artist zu sein: ein Unmensch, der sich danach sehnt, menschlich zu werden
- kämpft gegen die Scheinheiligkeit der bürgerlichen Doppelmoral
- rühmt sich als Entlaufener der KULTUR gemein zu sein, ABER Führt Wedekind die Menschen nicht nur in peinliche Situationen, statt sie zu trösten oder zu beschwichtigen?
- lacht über die Behauptung, daß die Kultur der SINN der MENSCHHEIT sei, denn jede Kultur verwelke, wenn sie sich sicher weiß → Angriffe
- zeigt Menschen aus Distanz, so daß der ZUSCHAUER die vielen Punkte und Striche, die vielen Momente einer GESTALT sehen kann
- haßt die GEGENWART, weil er sich nach einer Tat der FREIHEIT und Freude sehnt
- die deutsche KRITIK ist in einiger Verlegenheit, was sie mit ihm anfangen soll
- Vorwurf an die Boheme, daß sie in die GESELLSCHAFT wolle (BAHR)
- wird für Wien gewonnen und verläßt Berlin
- will Einklang von SEELE und Leib, doch ungebunden und hemmungslos wie das Tier → glaubt an den Passionsweg des Menschen

wedekind.1282820783.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:44 (Externe Bearbeitung)