Nach der LEGENDE soll Otto III. sie im Grab von Karl der Große bei dessen Öffnung im JAHR 1000 gefunden haben. Doch nur zwei dieser Gegenstände können noch der ZEIT des großen Frankenkaisers angehören. Das älteste Stück geht mit großer WAHRSCHEINLICHKEIT auf Karl den Großen zurück: das Reichsevangeliar aus dem Anfang des 9. Jahrhundert. Dieses kostbare Evangelienbuch dürfte für den KAISER angefertigt worden sein. Seine Pergamentblätter sind mit Purpur eingefärbt. Nur dem HERRSCHER stand die EHRE des Purpurs zu. Der TEXT ist in goldenen Lettern geschrieben, die Überschriften und Randbemerkungen sind in SILBER gehalten. Einen vergoldeten Silbereinband erhielt der Codex erst um 1500 in AACHEN. Der Deckel zeigt, umgeben von den Evangelistensymbolen und der Verkündigung, eine Darstellung vom thronenden GOTTvater in kaiserlichem Ornat mit einer KRONE, welche die Privatkrone der Habsburger wiedergibt. Die Gesichtszüge Gottvaters dürften auf ein Idealbildnis Karls des Großen zurückgehen. Bei der KRÖNUNG legte der zu Krönende auf dieses Evangeliar den EID ab, wobei er mit den Schwurfingem die Seite mit dem Beginn des Johannesevangeliums berührte. Die Stephanshursa ist ein Reliquienbehältnis in Form einer Pilgertasche. Die kostbare Goldschmiedearbeit mit Perlen und Edelsteinen soll nach der ÜBERLIEFERUNG mit dem BLUT des Erzmärtyrers Stephanus getränkte ERDE enthalten. Im Holzkern der Bursa befindet sich jedoch nur eine Stoffreliquie. Wie das Reichsevangeliar stammt auch dieses Kleinod aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Der sogenannte „Säbel Karls des Großen“ galt früher als ein Geschenk des Kalifen Harun al Raschid an Karl den Großen. Nach neueren Forschungen handelt es sich jedoch um eine ungarische Prunkwaffe aus der 2. Hälfte des 9. oder des 10. Jahrhunderts. Die leicht gekrümmte FORM und die Ornamente weisen dorthin. Ursprünglich sind nur noch die Klinge und die ornamentierten Goldbeschläge. Die übrigen Teile wurden vielfach erneuert und restauriert.