figur
Inhaltsverzeichnis
FIGUR
- was allein unter dem Seienden der FARBE nachfolgt → eine rein mathematische DEFINITION ohne Abhängigkeit von einer anderen Definition (Platon)
Lichtenbergische Figuren
- beschrieben wird folgende ERSCHEINUNG: Wenn ein positiv elektrischer Funke auf eine Glas- oder Hartgummiplatte überspringt, auf der sich Bärlappsamen befindet, so bildet sich eine sternförmige Staubfigur; springt ein negativ elektrischer Funke über, bildet sich eine kleine, rundliche, kaum verzweigte Staubfigur
- finden heute im Klydnographen elektronische Anwendung als Kontrollmittel für Überspannungen, wie sie besonders bei Gewittern in Hochspannungsleitungen auftreten
rhetorische Figuren
Name | Beispiel | Beschreibung |
---|---|---|
AKKUMULATION | Nenn's GLÜCK! HERZ! Liebe! | Reihung von BEGRIFFen zu einem nicht genannten Oberbegriff |
Allegorie | GOTT AMOR für LIEBE | konkrete Darstellung von Abstraktem → ein GEDACHTES wird in ein BILD übertragen, das durch Reflexion wieder erschlossen werden muß |
Alliteration | Christian-Conrad Knorr | Anfangsreim, gleiche Lautung am Beginn einander folgender Wörter |
Anapher | Das WASSER rauscht, das Wasser schwoll | WIEDERHOLUNG wichtiger Wörter am SATZ- oder Wortgruppenanfang |
Annominatio (auch Paronomasie) | verlegen-verwegen; in der Nase und im Verborgenen bohren | Wortspiel eigentlich nicht zusammengehöriger, aber ähnlich klingender Wörter; kann auch so benutzt werden, daß ein Verb auf zwei verschiedene Wörter bezogen wird, die nichts miteinander zu tun haben |
Antithese | Im Sommer ist mir kalt, im Winter ist mir heiß | Entgegenstellung von Begriffen und Gedanken |
Apostrophe | Güt’ge Fürstin! | pathetische Anrede |
Chiasmus | Ich weiß nicht, was ich will, ich will nicht, was ich weiß | symmetrische Überkreuzstellung einander widersprechender Satzglieder - syntaktisch oder auch semantisch |
Correctio | Wir müssen schnell, ja unverzüglich handeln. | unmittelbare Korrektur eines zu schwachen Ausdrucks |
Diminutiv | Mäuschen; Schätzchen | Verniedlichungsform |
Ellipse | je früher, desto besser | unvollständiger Satz durch Auslassung eines Satzteils, der leicht ergänzbar ist |
Epipher | Doch alle LUST will EWIGKEIT, will tiefe, tiefe Ewigkeit. | Wiederholung wichtiger Wörter am Satzende |
EPITHETON | greller SCHMERZ | Hervorhebung des Substantivs |
Euphemismus | Heimgang für TOD | Beschönigung |
Hendiadyon | Beistand und Hilfe | Verknüpfung zweier sinnverwandter Worte |
HYPERBATON | Es ist der Liebe milde ZEIT. | Satzstellung, die von der üblichen abweicht |
Hyperbel, auch HYPERTROPHIE | ein MEER von Tränen | starke Übertreibung |
IRONIE | Du bist mir ein schöner FREUND. | unwahre Behauptung, die als solche aber verstanden wird |
Iuxtaposition | verballhornen; Absatzgestaltung | Zusammenrückung verschiedener Wörter zu einem neuen |
Kataphorik | Sie hat vieler Männer PHANTASIE angeregt. Die Rede ist von Marilyn Monroe. | Vorausweisung, meist durch ein Pronomen, das im Grunde erst nachfolgen müßte |
KLIMAX | veni vidi vici | dreigliedrige Steigerung |
Litotes | nicht unschön | Bejahung durch doppelte Verneinung mit Abschwächung der AUSSAGE |
METAPHER | das Feuer der Liebe | Bedeutungsübertragung |
METONYMIE | Er hat den ganzen Büchner gelesen. | Ersetzung eines gebräuchlichen Wortes durch ein im KONTEXT stehendes |
onomatopoetisch | Kuckuck, Uhu, knarren, schmatzen… | der Begriff sagt sich durch sein Sprechgeräusch selber, klingt sich voraus |
Oxymoron | bittere SÜßE | contradictio in adiecto; Zusammenführung zweier Wörter entgegengesetzten Sinns |
PARADOXON | Das Leben ist der Tod, der Tod ist das Leben. | Scheinwiderspruch |
Parallelismus | Schnell lief er hin, langsam kam er zurück. | Wiederholung gleicher syntaktischer Fügungen |
Periphrase | der Allmächtige für Gott | Umschreibung |
Personifikation | Mutter NATUR | Vermenschlichung |
PLEONASMUS | weißer Schimmel | Wiederholung eines charakteristischen Merkmals des Bezugswortes |
Revocatio | rhetorische Frage des Autors an sich selbst, die der Belebung und Intensivierung dient | Gut so? Ja, das habe ich wohl gut gesagt. |
rhetorische Frage | Machen wir nicht alle FEHLER? | scheinbare Frage, um einer AUSSAGE besonderen Nachdruck zu verleihen |
Symbol | KREUZ | SINNBILD, das KONKRET an einen größeren ZUSAMMENHANG gebunden ist - zumeist nur darauf |
SYNÄSTHESIE | Durch die NACHT, die mich umfangen, blickt zu mir der Töne LICHT. | Verbindung unterschiedlicher Sinneseindrücke |
Synekdoche | Klinge für SCHWERT | pars pro toto |
TAUTOLOGIE | Persil bleibt Persil | Wiederholung eines beinahe sinnidentischen Worts - stärker als Hendiadyoin |
Vergleich | ACHILLES ist stark wie ein LÖWE. | Verknüpfung durch Vergleichspartikel - tertium comparationis |
Zeugma | Er schlug die Stühl und Vögel tot. | ungewohnte Zuordnung verschiedener Satzglieder, meist des Prädikats, zu unterschiedlichen Objekten |
syntaktische Figuren
- lautlicher Gleichklang
- IDENTITÄT der syntaktischen Struktur - PARALLELISMUS
figur.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/17 09:15 von Robert-Christian Knorr