Inhaltsverzeichnis
OVID
Ovidius Publius Naso
43 v.Chr.-17
- wurde in ROM von seinerzeit berühmten Rhetoren zum Juristen ausgebildet, blieb aber Privatier und lebte von seinem ERBE
- mit Tibullus befreundet
- sein unpathetischer STIL machte ihn zum Schulautoren des 12. Jahrhunderts → ganz im GEGENSATZ zu VERGILIUS, dessen PATHOS abstieß
- fehlende Tiefe des Empfindens wird zuweilen durch Schematik ersetzt, dennoch muß er als einer der größten römischen DICHTER bezeichnet werden
- anfangs schreibt er Liebeselegien - an Corinna; Briefe von PENELOPE, HELENA, DIDO… -, benutzte also vorwiegend mythologische Stoffe
- seine vier Hauptwerke bilden ein Kompendium der EROTIK: Bekennen der Liebe (I), die Antwort der Geliebten (II), Theorie der Sexualkunde (III), Ratgeber für alle, die keinen Erfolg hatten (IV)
- Octavian verbannte ihn 8 aus einem bis heute nicht bekannten Grund nach Tomi, Constanta, wobei Ovid sein Eigentum und seine Bürgerrechte behielt, aber sein Publikum behielt;
- Eine Geschichte gut zu erzählen, in sprachlich pointierter, psychologisch einleuchtend motivierter Form, das war sein Ehrgeiz. (Huchthausen)
stilistische und inhaltliche Aspekte
- kaum Schilderung von Waffentaten, wie sie bei anderen Autoren seiner Zeit üblich waren;
- schildert aus Gelagen entstandene Gemetzel in aller Drastik, so daß hier das absurde kriegerischen Tuns deutlich wird;
- indifferentes Verhältnis zu den Göttern, nicht einmal Sublimierung;
- bis auf eine Befasse mit Pythagoras keine philosophischen Einlassungen;
- Kulturstufen oder historische Entwicklungen werden bei Ovid nicht thematisiert, also fehlt auch der Entwurf eines politischen Programms oder einer Botschaft;
- Ovid schildert und beschreibt und überläßt seinen Leser die Deutung
Ars amatori
- gibt Ratschläge, wie man bei einem Gegenstand seiner LIEBE ERFOLG erzielen kann, eine Art von Sex-Ratgeber
- ironische Eleganz
- das BUCH soll den GRUND abgegeben haben, dessentwillen OCTAVIUS im Jahre 8 den DICHTER nach Tomi ans Schwarze Meer verbannte
Metamorphosen
- sein größtes WERK
- mythologische Erzählungen werden frivol pointiert