Inhaltsverzeichnis
STALIN
Joseph Wissarionowitsch Dschugaschwili
georgischer POLITIKER
1879-1953
- lebte am Anfang des Jahrhunderts bei der Familie GURDJIEFF, schloß sich der russischen Sozialdemokratie an, der er als Parteisoldat mit organisatorischem Geschick treu diente, wurde mehrfach verhaftet, konnte immer wieder fliehen, kehrte 1917 aus der Verbannung zurück und kam ins Zentralkomitee der PARTEI, wo er die Nationalitätenpolitik und Arbeiter- und Bauerninspektion unter sich hatte, die er mit großem kaderpolitischem Geschick für sich so ausnutzte, daß er nach Lenins TOD zum führenden MANN der Partei wurde und spätestens seit 1929 Rußland bis zu seinem Tode diktatorisch regierte
- sein ERFOLG gründete sich auf die Fähigkeit, knappe und eingängige Definitionen für den LENINISMUS zu bieten und tagespolitisch zu verknüpfen, ein Dogmatiker, und zugleich polemisch gegen die zu wettern, die seiner MEINUNG nach nicht mit Lenin koinzidierten
- lehnte die Weltrevolution nicht ab, betonte aber die NOTWENDIGKEIT von Bündnissen und Stetigkeit;
- Totengräber der Revolution (TROTZKI)
Marxismus und nationale Frage
1913
- stellt vier charakteristische Iti fest, die eine NATION ausmachen; fehlt eines, gibt es diese Nation nicht
- Territorium
- psychische Wesenart; GEISTESHALTUNG
Stalinismus
- in der Selbstbehauptung des Stalinismus liegen Opfersinn und Versagungen in bedrängten Verhältnissen, die auf einer asketischen IDEOLOGIE und Mentalität beruhen, die das OPFER als eigenauthentischen sittlichen Wert verstanden wissen will und damit die Überlieferung der jüdischen RELIGION und des Christentums fortgesetzt habe (Cohn-Bendit) → Cohn-Bendit lehnt diese Einstellung zugunsten hedonistisch-anarchischer Vorstellungen ab: er will kommunistische Verhältnisse sofort und ohne Opfer
Rezeption
- Heute [1977] kömmt man den objektiven Ergebnissen der Stalinära und ihren überholten politischen Reststrukturen in keiner Weise bei, wenn man auf Dostojewskische Manier in der moralischen Athmosphäre der Diktatur schnuppert. (Bahro)