SUBJEKT vs. OBJEKT
- Die WESEN, deren DASEIN nicht auf unserm Willen, sondern der NATUR beruht, haben dennoch, wenn sie vernunftlose Wesen sind, nur einen relativen WERT, als Mittel, und heißen daher Sachen, dagegen vernünftige Wesen Personen genannt werden, weil ihre Natur sie schon als Zwecke an sich SELBST, d.i. als etwas, was nicht bloß als Mittel gebraucht werden darf, auszeichnet, mithin sofern alle Willkür einschränkt und ein Gegenstand der ACHTUNG ist. (KANT)
- Die Verbindung der für die Aussagenlehre des Aristoteles grundlegenden Verbindung von SUBJEKT und Prädikat zu beseitigen war das beständige unwillkürliche Bestreben der die Mathematik der LOGIK unterschiebenden Naturwissenschaft, die in diesem Sinne ihr Ziel erreicht zu haben glauben würde, wenn sie alle qualitativen Unterschiede der Erscheinungen auf qunatitative zurückgeführt hätte; damit wäre dann, wenn man das DENKEN mit der Stoffbewegung zusammenfallen läßt, der Materialismus proklamiert, und ich meines Teiles stehe nicht aus, daß ich es, wenn ich einmal das Denken als eine gemeinsame QUALITÄT des tierischen und menschlichen Gehirns anerkennen müßte, als echter Naturforscher mit Du Bois für kaum der Mühe wert halten würde, mich über die Frage abzuquälen, weshalb die Spezies MENSCH auf unsern Erdballstübchen im unendlichen Weltall neben den Ameisen, Termiten und Bienen so Absonderliches für sich in Anspruch nimmt. (MICHELIS)
- voneinander unlösbare Korrelata, politische Korrelata
Idealismus | Materialismus |
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Satz von der KAUSALITÄT heißt EIGENSCHAFTEN des Dinges an sich, welche OBJEKT hervorbringt | TÄTIGKEIT des Vorstellens ist Ergebnis der MATERIE, deren Formen und Wirken → der Fehler des MATERIALISMUS liegt darin, von Material auszugehen, das vom Subjekt und dessen Anschauungsformen bedingt ist (ROSENBERG) |
- mit dem Objekt ist zugleich auch das Subjekt gesetzt, da sonst dies und jenes keine BEDEUTUNG hat; ebenso ist mit einem auf irgend eine Weise bestimmten Objekt sofort auch das Subjekt als auf eben solche Weise erkennend gesetzt: geht auf BERKELEY zurück → esse est percipi - IDENTITÄT von Erscheinungswelt und VORSTELLUNG
- die Außenwelt hat keine vom BEWUßTSEIN unabhängige WIRKLICHKEIT
- die Vielheit ist Erscheinung und die äußeren Vorgänge sind bloße Konfigurationen der Erscheinungswelt, haben daher unmittelbar weder REALITÄT noch Bedeutung, sondern erst mittelbar durch ihre Beziehung auf den Willen der EINZELNEN (SCHOPENHAUER)